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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Rollentausch.
    »Also!«, piepste sie. »Wie war sie?«
    Ihr Vater errötete. Helen lachte und klatschte vergnügt in die Hände. Das hatte sie noch nie geschafft!
    Ihr Vater richtete sich auf, funkelte sie an und rang sich selbst ein Lachen ab.
    »Frechdachs«, knurrte er. Doch ging sein Knurren mit einem reuevollen Lächeln einher. Er trat zur Couch. Im selben Moment, da er sich neben Helen setzte, krabbelte sie auf seinen Schoß.
    Der Vater machte ein überraschtes Gesicht. Seit Jahren hatte Helen schon nicht mehr auf seinem Schoß gesessen. Zu würdelos; zu kindisch.
    Die Überraschung schwand aus seinem Gesicht und wich einem Ausdruck großer Wärme. Tränen traten ihm in die Augen. Einen Moment später spürte Helen, wie er sie mit seinen starken Ringerarmen an sich drückte. Ihr eigener Blick trübte sich ein wenig.
    Sie wischte die Tränen fort. So was Albernes, verdammt mal!
    »Ich wette, sie schnarcht.« Seit Stunden freute sie schon darauf, diesen Satz sagen zu können. Sie fand, dass er ihr genau im richtigen Ton über die Lippen kam.
    Wieder knurrte ihr Vater: »Frechdachs.« Einen Moment lang herrschte Schweigen, während er sie an sich drückte und ihr das Haar küsste. Dann sagte er: »Ja, sie schnarcht.«
    »Wie schön«, flüsterte Helen. Den schrulligen Tonfall, in dem sie diese Antwort hatte vortragen wollen, brachte sie nicht zustande. Stattdessen schwang in ihrer Stimme nichts als Zufriedenheit mit. »Schnarchen mag ich.«
    Ihr Vater kicherte. »Ich seltsamerweise auch. Ich auch.«
    Er strich ihr wieder und wieder über das Haar. »Hast du ein Problem mit ihr, Süße?«
    Helen schüttelte entschieden den Kopf. »Nö. Nicht das Geringste.« Sie presste den Kopf gegen den Brustkorb ihres Vaters, als wolle sie seinem Herzschlag lauschen. »Ich will, dass du wieder ganz bist.«
    »Ich auch, Süße.« Wieder und wieder strich er ihr über das Haar. »Ich auch.«
     

Einbruch der Nacht
    von David Weber
     
    (Nightfall)
     
    »Bürger General Fontein ist da, Sir.«
    Oscar Saint-Just blickte auf, als Sean Caminetti, sein Privatsekretär, einen farblosen, runzligen kleinen Mann in sein Büro führte. Niemand hätte der allgemeinen Vorstellung des brillanten, rücksichtslosen Sicherheitsdienstlers weniger entsprochen als Erasmus Fontein. Saint-Just sah das selbstverständlich aus einem anderen Blickwinkel.
    »Danke, Sean.« Er entließ den Sekretär mit einem Nicken und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf den Gast. In Saint-Justs innerstes Heiligtum geladen, benahm Fontein sich völlig anders als die meisten Menschen. Gelassen ging er zu seinem Lieblingssessel, nahm ohne Zögern und völlig unbefangen Platz, wartete, bis die Sitzfläche sich seinen Körperumrissen angepasst hatte, dann erst sah er seinen höchsten Vorgesetzten mit geneigtem Kopf an.
    »Sie wollten mich sprechen?«, fragte er, und Saint-Just schnaubte.
    »So würde ich es nicht ausdrücken. Nicht etwa«, fügte er hinzu, »dass ich mich über Ihre Besuche nicht freuen würde. Wir haben so selten Gelegenheit, ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen.« Fontein grinste matt. Saint-Just ließ sich nur selten anmerken, dass er Humor besaß. Dann aber schwand Fonteins Lächeln, als der Bürger Minister für Systemsicherheit in weit ernsterem Ton fortfuhr:
    »Wie Sie sicher schon vermuten, habe ich Sie gerufen, weil ich mit Ihnen über McQueen reden möchte.«
    »Das habe ich mir gedacht«, gab Fontein zu. »Schwer zu erraten war es nicht, wenn man bedenkt, wie ungern sie Unternehmen Eiserne Ration in Gang setzen wollte.«
    »Sie sind eben ein cleverer, klarsichtiger Kerl, der genau weiß, wie sehr Ihr Boss sich sorgt – und worüber .«
    »Jawohl, das stimmt«, sagte Fontein und beugte sich leicht vor. »Und weil ich das weiß, bemühe ich mich sehr, Ihr Misstrauen gegenüber McQueen kritisch zu betrachten.«
    »Und?«, fragte Saint-Just, als er schwieg.
    »Und ich kann McQueens Verhalten einfach nicht klar kategorisieren.« Fontein schürzte die Lippen. Er wirkte ungewöhnlich unsicher. Nun neigte Saint-Just den Kopf: ein stummer Befehl an den Bürger General, sich zu erklären. Fontein seufzte.
    »Ich habe praktisch all ihren strategischen Diskussionen im Oktagon beigewohnt, und die wenigen, zu denen ich nicht erscheinen konnte, habe ich von Chip gehört. Ich weiß, dass McQueen eine verteufelt gute Schauspielerin ist, die mit den Besten mithalten kann, wenn es um Täuschung und Intrige geht. Weiß Gott, niemals werde ich

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