Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
zu wahren, die Idee hätte von ihrem Ehemann gestammt. »Harrington und White Haven waren völlig kaltgestellt, während wir den neuen Haushalt durchbrachten. Jetzt aber sieht es aus, als würde sich unser Sieg langfristig als Niederlage erweisen. Es sei denn natürlich, Sie hätten sich eine Gegenmaßnahme gegen ihre ansteigende Popularität bei den Proleten ausgedacht.«
    Fast jeder im vertäfelten Büro des Premierministers richtete die Augen auf Lady North Hollow, doch sie erwiderte die halb anschuldigenden Blicke mit Ruhe und Gelassenheit. Dann zeigte sie mit einer geschmeidigen Handbewegung auf den Zweiten Lord der Admiralität, die einzige Person, von der sie im Moment nicht angefunkelt wurde, und lächelte High Ridge an.
    »Tatsächlich, Herr Premierminister, glaube ich, dass Reginald und mir eingefallen ist, wie wir die Lage in gewisser Weise bereinigen können. Perfekt ist unsere Lösung zwar nicht, aber was auf der Welt ist schon perfekt?«
    »Lösung? Was für eine Lösung?«, verlangte Janacek zu wissen. Er stellte die Frage zwar als Erster, aber nur knapp.
    »Ich habe ein wenig über Harrington und White Haven … nachgeforscht«, antwortete die Gräfin. »Leicht war das nicht. Tatsächlich war es unmöglich, jemanden in Harringtons Haushalt oder ihren inneren Kreis einzuschleusen. Um ihre Sicherheit kümmert sich ausschließlich ihre Gutsherrengarde, unterstützt vom Palastwachdienst, und das macht es so gut wie unmöglich, zu ihr vorzudringen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie die Menschen in ihrer Nähe verdammt gut durchschaut. So was habe ich noch nie erlebt.
    Zum Glück ist White Haven eine nicht ganz so harte Nuss. In Bezug auf die vertraulichen Dokumente, die er als Angehöriger des Ausschusses für Flottenfragen erhält, wahrt er die Sicherheit ausgezeichnet. Seine Angestellten sind beinahe so loyal wie Harringtons, aber in Fragen des … Haushalts nicht so sicherheitsbewusst. Mir ist es zwar nicht gelungen, jemanden in seine Nähe oder die seiner Frau einzuschleusen, aber ich konnte einige Abhöranlagen in den Quartieren der Dienerschaft unterbringen lassen. Und einige seiner Leute lassen mehr aufschlussreiche Bemerkungen fallen, als sie selbst glauben, wenn man ihnen die richtigen Fragen stellt.«
    High Ridge und Janacek blickten sich voll Unbehagen an, als die Gräfin ihnen so unverhohlen auftischte, mit welchen Mitteln sie arbeitete. Die gelassene, sachliche Art, in der sie über das Ausspionieren von politischen Gegnern sprach, beunruhigte sie beide, und sei es nur wegen der Konsequenzen, die ihnen drohten, wenn man ihnen auf die Schliche käme. Derartige Verletzungen der Privatsphäre waren gesetzlich verboten, doch die Geldbußen oder sogar Haftstrafen, die dem Gesetzesübertreter drohten, verblassten neben dem vernichtenden Schaden im öffentlichen Ansehen, die er und seine Anhänger erlitten, zur Bedeutungslosigkeit. Was für einen Durchschnittspolitiker schlimm genug gewesen wäre, würde für ein führendes Mitglied der gegenwärtigen Regierung, die sich die Verhinderung solcher Taten auf die Fahnen geschrieben hatte, den Ruin bedeuten.
    So unbehaglich den beiden Konservativen damit auch war, Houseman schien sich keine Sorgen zu machen, sondern wirkte fast so, als sähe er keinen Grund, weshalb man das Tun der Gräfin auch nur im Mindesten als unrecht betrachten könnte. Vielleicht , überlegte High Ridge sarkastisch, rechtfertigt der überragende Edelmut seiner Ziele ja jedes Mittel, um sie zu erreichen. Und was Descroix anbelangte, so grinste sie, als halte sie die ganze Angelegenheit für einen gewaltigen, zweideutigen Scherz.
    Lady North Hollow ließ das Schweigen so lange lasten, bis alle Aufmerksamkeit ihr galt. Dann, nachdem sie auf diese Weise alle daran erinnert hatte, wie wichtig es ist, sich von der Tüchtigkeit dessen zu überzeugen, den man die Schmutzarbeit machen lässt, fuhr sie fort:
    »Das Ironische an unseren Gerüchten ist, wie nahe wir mit ihnen der Wahrheit gekommen sind.«
    Als High Ridge und Janacek sich offensichtlich überrascht anblickten, lächelte sie.
    »Oh, es gibt absolut keinen Beweis, dass sie je zusammen im Bett waren«, versicherte Lady North Hollow ihnen. »Aber ganz sicher nicht, weil sie nicht dazu versucht gewesen wären. Einigen von White Havens Dienstboten zufolge schmachten White Haven und Harrington sich an wie zwei liebeskranke Teenager. Vor der Öffentlichkeit können sie es zwar verbergen – bisher jedenfalls –, aber sie

Weitere Kostenlose Bücher