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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leiden in wahrhaft rührendem edlen Schweigen.«
    »Wirklich?« Descroix neigte den Kopf, und ein berechnender Ausdruck trat in ihre Augen. »Sind Sie sich da sicher, Georgia? Ich meine, sie verbringen tatsächlich unanständig viel Zeit miteinander. Dadurch konnte unser ursprünglicher Plan ja auch erst funktionieren. Aber wollen Sie allen Ernstes andeuten, dass zwischen ihnen wirklich etwas vorgeht?«
    »Darauf scheinen die Indizien hinzudeuten«, antwortete die Gräfin. »Einige der Dienstboten auf White Haven sind darüber ziemlich erbittert. Anscheinend empören sie sich aus Loyalität zu Lady White Haven darüber, dass Harrington versuchen könnte, sie durch Intrigen auszustechen. Um ehrlich zu sein, ist diese Empörung durch unsere Kampagne wahrscheinlich noch verstärkt worden und hat sich in den letzten Wochen deutlich abgeschwächt. Aber ihr ursprünglicher Nährboden war die Tatsache, dass die meisten von ihnen schon seit Monaten, wenn nicht gar schon Jahren merken, dass sich White Haven in Harrington verliebt hat. Mir ist klar, dass alles, was sie zu meinen Detektiven gesagt haben mögen, als Hörensagen abgeschmettert werden kann. Aber letztendlich wissen die Dienstboten in der Regel besser als ihre Herrschaft, was im Haus vorgeht. Außerdem bestätigen die … technischen Spielzeuge, die ich auf White Haven einschmuggeln lassen konnte, die Aussagen der Diener.«
    »Na schön«, murmelte Descroix. »Wer hätte gedacht, dass ein Trauerkloß wie White Haven nach so langer Zeit so tief sinken könnte? Bei seiner Ergebenheit zur heiligen Emily, die einem Schoßhündchen sicher gut anstehen würde, ist mir immer ein bisschen übel gewesen, wissen Sie. Rührselig war das – und eher etwas für die Unterschicht. Aber dass auch er so ein brennendes Verlangen spüren kann, gibt einem doch den Glauben an die menschliche Natur zurück, oder?«
    »Wird wohl so sein«, entgegnete High Ridge. Descroix schien sich des abschätzigen Blickes nicht bewusst zu sein, und er wandte sich wieder an Lady North Hollow.
    »So interessant das auch ist, mir ist nicht klar, was das mit unseren augenblicklichen Problemen zu tun hat, Georgia.«
    »Unmittelbar eigentlich gar nichts«, erwiderte die Gräfin gleichmütig. »Aber wir sollten die Sache im Hinterkopf behalten, während wir uns mit diversen anderen Punkten beschäftigen. Zum Beispiel ist es offensichtlich, dass Harrington im Moment sehr besorgt ist über die innenpolitischen Reaktionen Graysons auf die ganze Geschichte. Dann ist zu berücksichtigen, dass die Gattin ihres Baumkaters es für passend gehalten hat, den Earl zu adoptieren. Die Diener auf White Haven, die sowieso schon etwas gegen Harrington hatten, haben meinen Detektiven einiges dazu gesagt – aber dann ist diese Quelle völlig versiegt. Anscheinend zieht die Bindung zwischen den 'Katzen White Haven und Harrington noch näher aneinander. Zumindest einige der Dienstboten waren überzeugt, dass das Weibchen den Earl auf Harringtons Geheiß hin adoptiert hat, damit sie sich auf diese Weise klammheimlich in Lady White Havens Position drängen kann. Ich persönlich glaube nicht, dass an dieser Theorie irgendetwas dran ist. Ganz zu schweigen davon, dass Lady White Haven auf diese Dinge völlig gelassen zu reagieren scheint, jedenfalls den Aufzeichnungen zufolge, die meine Abhöranlagen machen konnten. Wie auch immer es dazu gekommen ist, die Adoption bereitet den beiden Kummer und sorgt für Anspannung. Sogar bei allen dreien, würde ich sagen.
    Der Langen Rede kurzer Sinn, Mylord: Sowohl White Haven und Harrington, ganz besonders Harrington, scheinen unter gewaltigem emotionalem und politischem Druck zu stehen, auch wenn die Umfragezahlen gerade eine Kehrtwende gemacht haben. Und ich habe mich mit ihren Akten befasst. Sie können Harrington nicht genügend Druck machen, dass sie vor etwas zurückschreckt, was sie für ihre Pflicht hält, ganz gleich, unter welchen Umständen – außer einem. Sie können auf Harrington schießen, sie in die Luft sprengen, ihr mit Mord drohen oder sagen, dass ihre Prinzipien politischen Selbstmord bedeuten, und sie spuckt Ihnen ins Gesicht. Aber wenn Sie Harrington davon überzeugen, dass etwas, das sie braucht oder will, im Widerstreit mit dem steht, was ihre Pflicht von ihr verlangt, dann sieht die Sache ganz anders aus. Wenn Sie das schaffen, nimmt sie von ihrem Vorhaben Abstand, egal was es ist, statt ›selbstsüchtig‹ ihre Eigeninteressen zu verfolgen. Und sobald sie

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