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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hätte ihm dafür sogar eine moralisch klingende Begründung geliefert. Dennoch hatten sich die Graysons standfest geweigert, solche Offiziere aus dem Informationskreislauf auszuschließen. Ja, sie hatten sogar die Unverschämtheit besessen, die in jeder Weise gerechtfertigten Sicherheitsbedenken der Admiralität mit dem Argument abzuweisen, die fraglichen Offiziere hätten ihre Loyalität bereits unter Beweis gestellt! Natürlich hatten sie das! Und gerade die, die am wahrscheinlichsten wieder zu Haven überlaufen würden, hätten sich die größte Mühe gegeben zu beweisen, keine Verräter zu sein. Und nun, nach dem Sturz des Systemsicherheitsregimes, vor dem sie geflohen waren, konnten sie ihre Arglist sogar zweifellos mit ihrem Patriotismus begründen!
    Diesem Unsinn hatte Janacek ein Ende bereitet, und wenn es dem Herrn ›Hochadmiral‹ nicht passte, dass die Tür, die er so oft vorsätzlich missbraucht hatte, nun geschlossen war, so war das seine Sache.
    Der zweite Streitpunkt betraf die Entscheidung des Ersten Lords, die gemeinsamen manticoranisch-graysonitischen Forschungsprogramme zu beenden, deren weitere Finanzierung unnötig war – schließlich hatten sie bereits Fortschritte erbracht, für die sie unter den Budgetgrenzen der Friedenszeit wenigstens zwanzig T-Jahre benötigt hätten. Außerdem hatte Janacek sofort durchschaut, dass die ›Gemeinsamkeit‹ im Grunde nur darin bestand, dass Grayson sich manticoranische Technologie zu eigen machte, ohne selbst Entwicklungskosten tragen zu müssen. Kaum überraschend, dass Matthews sauer gewesen war, als Janacek ihm den Zugang zum Futtertrog versagte … besonders nachdem die Regierung Cromarty und die Admiralität unter Morncreek ihre graysonitischen Schoßtierchen so verwöhnt und geknuddelt hatten.
    Und was die dritte Sache anbetraf … Matthews musste sich schließlich bewusst sein, wie beleidigend es für den Ersten Lord war, dass er diesem Arschloch White Haven den Rang eines Flottenadmirals in seiner tollen Navy zugeschanzt hatte. Eher gefror die Hölle, als dass Janacek das vergessen würde.
    »Was immer sie da nun vorhaben«, fuhr er fort, als er sich wieder gefasst hatte, »selbst die Graysons sind nicht so blöd zu glauben, sie könnten ohne unsere Hilfe irgendetwas Bedeutsames auf interstellarer Ebene erreichen. Wovon auch immer sie nachts träumen, wir haben sie genauso in der Tasche wie die Erewhoner, und das ist ihnen klar. Deshalb ist ihre Navy für unsere Sicherheitsüberlegungen kein Faktor – das wäre sie selbst dann nicht, wenn Grayson eine Möglichkeit finden könnte, ihre gegenwärtige Größe länger als ein, zwo Jahre aufrechtzuerhalten, ohne bankrott zu gehen. Wichtig ist Grayson insofern, als ihre Flotte tatsächlich ›unseren‹ Bestand an modernen Großkampfschiffen erhöht.«
    Keinem der Anwesenden kam es in den Sinn, diese Einschätzung ihres Verbündeten zu hinterfragen, und der Handelsminister zuckte die Achseln.
    »Ich habe den Punkt nur deshalb angesprochen, weil ihn von der anderen Seite irgendjemand in Kontrast zu unserer Schiffbaupolitik stellen wird«, sagte North Hollow. »Was aber ist mit dem Argument, dass unsere gegenwärtige Überlegenheit mit dieser Schiffsklasse in nicht allzu ferner Zukunft von jemandem bedroht werden könnte? Von den Havies zum Beispiel. Sie haben die neuen Typen im Gefecht erlebt und sind sehr motiviert, Schiffe mit den gleichen Fähigkeiten zu bauen, besonders nachdem wir noch immer keinen Friedensvertrag mit ihnen geschlossen haben.«
    Janacek funkelte ihn an, und North Hollow zuckte halb entschuldigend mit den Schultern.
    »Ich versuche nur den Advocatus Diaboli zu spielen, Edward«, sagte er milde. »Auch wenn ich Ihnen diese Fragen jetzt nicht stellen würde, die Opposition wird sie stellen, das wissen Sie. Und irgendjemand von der anderen Seite wird darauf hinweisen, dass wir zwar ein Monopol auf die neuen Typen haben, ihre Anzahl aber, verglichen mit unserer Schiffsliste, recht klein ist. Man wird behaupten, dass uns, wenn eine andere Navy versuchen würde, uns die Führung bei den neuen Klassen streitig zu machen, der nötige zahlenmäßige Vorteil fehlen würde, um zu garantieren, dass dies jemandem wie den Havies nicht gelingt.«
    »Da haben Sie vermutlich Recht«, räumte Janacek säuerlich ein. »Aber um Ihre Frage zu beantworten: Unser einziger erdenklicher Gegner für die nächste Zeit heißt Haven. Wie Sie sagen, bemüht man sich dort zweifellos, unsere neuen Schiffe

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