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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Antwort«, erwiderte Honor.
     
     
     
     
    »Und was tun wir jetzt?«
    Arnold Giancola blickte vom Display seines Memopads auf, als sein Bruder ihm wehleidig diese Frage stellte. Er hatte Jason nicht hereinkommen hören und schnitt ein Gesicht, als er begriff, dass sein Bruder gerade vom Vorzimmer ins Büro getreten war – und dass die Tür sperrangelweit offen stand.
    »Ich halte es für eine gute Idee, wenn du erstmal hereinkommst und die Tür hinter dir zumachen würdest«, entgegnete er gereizt. »Dienstschluss ist zwar schon vorbei, aber ich möchte trotzdem nicht, dass jeder, der gerade zufällig auf dem Korridor ist, unsere Gespräche mitbekommt.«
    Jason errötete bei dem beißenden Tonfall, den er zu seinem Leidwesen ausgesprochen gut kannte. Arnold war noch nie ein besonders langmütiger Mensch gewesen und hatte im Laufe der vergangenen beiden T-Jahre gewaltig an Geduld eingebüßt. In diesem Fall jedoch musste sogar Jason zugeben, dass er nicht ganz Unrecht hatte, und hastig trat er vor, sodass er die Sensoren der Tür nicht mehr blockierte und sie sich schließen konnte.
    »Entschuldigung«, brummte er, und Arnold seufzte.
    »Nein, Jase«, sagte er und schüttelte reuig den Kopf. »Ich hätte dich nicht anfahren dürfen. Ich schätze, ich bin ärgerlicher als ich dachte.«
    »Das würde mich nicht überraschen«, sagte Jason und grinste schief. »Anscheinend brauchen wir uns nur umzudrehen, und schon gibt uns jemand einen Grund, uns zu ärgern, was?«
    »Manchmal«, stimmte Arnold zu. Er kippelte mit dem Stuhl zurück und zwickte sich in den Nasenrücken. Es wäre sehr schön gewesen, wenn er sich seine überwältigende Müdigkeit hätte wegzwicken können, doch das stand nicht zu erwarten.
    Jason blickte ihn mehrere Sekunden lang an. Arnold war immer der Anführer gewesen. Zum Teil, weil er mehr als zehn T-Jahre älter war als Jason, doch war der Jüngere so ehrlich, sich einzugestehen, dass Arnold auch im umgekehrten Fall der Anführer gewesen wäre, denn er war klüger als Jason, und das war Jason klar. Schwerer allerdings wog, dass seine Persönlichkeit ein gewisses Etwas besaß, das Jason fehlte. Worin genau dieses ›Etwas‹ bestand, konnte Jason nicht genau sagen, doch er wusste, dass es Arnold einen Funken verlieh, eine Präsenz: einen geradezu Furcht einflößenden Magnetismus, den Arnold auf jeden in seiner Umgebung ausüben konnte, wenn er es wollte.
    Nun ja, auf fast jeden. Eloise Pritchart und Thomas Theisman erschienen bemerkenswert widerstandsfähig gegen das, was etliche ihrer Verbündeten im Kongress als den ›Giancola-Effekt‹ bezeichneten. Und diese Überlegung führte Jason zum leidigen Grund für seinen Besuch zurück.
    »Was tun wir jetzt?«, wiederholte er, und Arnold senkte die Hand und blickte ihn an.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete der havenitische Außenminister schließlich. »Ich gebe es nur ungern zu, aber Pritchart und Theisman haben mich mit dieser Pressekonferenz völlig überfahren. Ich fürchte, sie waren sich weitaus klarer darüber, worauf ich hinauswollte, als ich geglaubt habe.«
    »Bist du sicher? Ich meine, es kann doch auch ein echter Zufall gewesen sein?«
    »Natürlich ist das möglich«, erwiderte Arnold Giancola beißend. »Aber wenn du das glaubst, hätte ich ein schönes Stück Schwemmland, das ich dir verkaufen würde. Besichtigung nur bei Ebbe.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich an einen Zufall glaube «, entgegnete Jason würdevoll. »Ich sage nur, es könnte einer gewesen sein.«
    »Wenn du ganz akademisch anführen möchtest, dass alles Zufall sein könnte, hast du wahrscheinlich Recht, Jase«, entgegnete Arnold ein wenig geduldiger. Nicht viel geduldiger, aber ein bisschen. »In diesem besonderen Fall aber muss es Absicht sein. Sie wussten, dass wir mit Leuten gesprochen haben. Bestimmt haben sie vermutet, dass wir kurz davor standen, selber die Existenz der neuen Schiffe bekannt zu geben. Pritchart hat Theisman die Verlautbarung befohlen, um uns den Wind aus den Segeln zu nehmen.«
    »McGwire hat mich nach ihrer Rede gefragt«, sagte Jason, und Arnold ächzte. Die geheimnisumwitterte Ansprache, die sämtliche Nachrichtenagenturen am kommenden Abend live aus Eloise Pritcharts Amtssitz übertragen würden, lag ihm ebenfalls auf der Seele.
    »Er wollte wissen, was sie erklären will«, fuhr der jüngere Giancola fort und zuckte mit den Achseln. »Ich musste ihm sagen, dass ich es nicht weiß. Ich glaube kaum, dass das die Antwort war,

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