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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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man das, was er vorhatte, durchaus als rechtswidrig bezeichnen. Das musste er unbedingt überprüfen. Vielleicht konnte Jeff Tullingham ihm einen Rat geben, wenn er seine Anfrage hinreichend hypothetisch formulierte? Legal oder illegal, auf jeden Fall wäre es sehr peinlich – nicht wieder gutzumachend peinlich! –, falls jemand herausfände, wie er die interstellare Situation beeinflusst hatte. Doch am Ende würde er aus der Angelegenheit als gewandter Staatsmann mit eisernem Willen hervorgehen, der getan hatte, was getan werden musste – trotz der widersprechenden Anweisungen der Null, die zufällig das Präsidentenamt innehatte.
    Selbstverständlich war es auch sehr wichtig, sich rückzuversichern, indem er dafür sorgte, dass die Manticoraner die Feindseligkeiten auf keinen Fall wieder aufnahmen, wenn Pritchart damit rechnete. Es gab durchaus eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass sie anderswo hinreichend beschäftigt waren.
    Also gut , dachte er. Als Allererstes esse ich mit dem andermanischen Botschafter zu Mittag …

 
     
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    »… die Aufregung, die wir in diesem historischen Augenblick ohne Ausnahme empfinden. Nicht oft wird einem Politiker die Ehre zuteil, bei einer solchen Gelegenheit für das gesamte Sternenkönigreich zu sprechen und den Stolz auf unsere unvergleichliche wissenschaftliche Gemeinschaft auszudrücken, den alle Untertanen Ihrer Majestät gleichermaßen verspüren. Ich gehe diese Herausforderung daher mit gemischten Gefühlen an, wohl mit Stolz, aber auch mit Beklemmung. Stolz, weil es mir zufällt auszudrücken, was wir alle in diesem Moment empfinden, und Beklemmung, weil ich weiß, wie unzureichend alles sein muss, was ich sagen kann. Trotzdem tröste ich mich mit dem Gedanken, dass am Ende alles, was ich sage, nur die ersten Worte sind, die ausgesprochen werden, aber lange nicht die letzten, und wenn die Stimmen der Bürger des Sternenkönigreichs einfallen und weit würdigeren Dank ausdrücken als ich, dann weiß ich, dass …«
    »Mein Gott«, murmelte T. J. Wiggs aus dem Mundwinkel, »hört der denn nie auf?«
    Jordin Kare und Michel Reynaud, zwischen denen er saß, schafften es irgendwie, ihn nicht tadelnd anzufunkeln. Außerdem konnten sie sich erfolgreich ein zustimmendes Grinsen verkneifen, und das war viel schwieriger, denn sein kläglicher Ton sprach ihnen aus dem Herzen. Sie saßen mit Wiggs auf dem Podium des Presseraums, hinter dem Rednerpult und der schmalen, hängeschultrigen Gestalt des Premierministers von Manticore, und hörten sich seine anscheinend niemals enden wollende Rede an. Nicht einer von ihnen hätte die Einladung zu diesem erlauchten Moment angenommen, wäre ihnen denn eine Wahl geblieben.
    Tragischerweise war das nicht der Fall. Und genauso tragisch erschien Kare der Umstand, dass die Regierung High Ridge zum schlechtest möglichen Zeitpunkt einen Auftrieb in der Öffentlichkeitsarbeit noch dringender nötig gehabt hatte als sonst.
    Wir hätten wohl auch nichts anderes erwarten dürfen , sagte er sich. Nicht dass es besser gewesen wäre, wenn wir gewusst hätten, was uns bevorsteht.
    Der Premierminister und sein Erster Lord der Admiralität hatten einen starken Abfall in ihrer öffentlichen Beliebtheit erlitten, nachdem die HD-Berichte über Kriegsminister Theismans Pressekonferenz in den manticoranischen Nachrichten gezeigt worden waren. Ganz so heftig, wie sie hätte ausfallen können, war die öffentliche Empörung zwar doch nicht gewesen, aber unbestreitbar scharf, und die Zentralisten und Kronenloyalisten hatten – mit anfänglichem Erfolg – ihr Bestes gegeben, um sich diese Reaktion zunutze zu machen.
    Kare hatte zumindest die matte Hoffnung gehegt, dass der Schock über die Neuigkeit High Ridges Griff um die Macht schwächen könnte, und vermutlich standen diesbezüglich auch noch Nachwirkungen zu erwarten. Doch sosehr die Enthüllung der neuen havenitischen Flottenschiffe der Regierung auch geschadet hatte, sie allein reichte offenbar noch nicht aus.
    Dem Astrophysiker fiel es sehr schwer zu verhindern, dass seine höchst respektlosen Gedanken seinen aufmerksamen Gesichtsausdruck trübten, während er zusah, wie der Premierminister in die HD-Kameras der Reporter sprach. Doch letztlich behielt er sein Mienenspiel unter Kontrolle. Er hatte keine andere Wahl. Und so verabscheuungswürdig er High Ridge auch fand, vor seinen Mitbürgern hatte er kaum größeren Respekt. In jedem Universum, in dem es mit Vernunft zuging, hätte die

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