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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lastende Schweigen. »Nun, ich stimme Ihnen zu, dass wir die provokante Sprache dieser Note keineswegs unkommentiert lassen können. Gleichzeitig bin ich mit Marisa einer Meinung, dass wir die Verhandlungen nicht von uns aus abbrechen dürfen. Reden ist dem Schießen nicht nur vorzuziehen, wir können es uns auch nicht leisten, dass man uns die Verantwortung für den Abbruch des Friedensprozesses zuschiebt – ganz gleich, wie provokant sich die andere Seite verhält.
    Ich sehe keine Möglichkeit, sämtliche Forderungen Pritcharts zu erfüllen, schon gar nicht ihre ungeheuerliche Anmaßung, dass die Republik die Souveränität über Trevors Stern besäße und wir verpflichtet seien, das System in republikanische Hand zurückzugeben. Im Lichte dessen und der Tatsache, dass es für uns politisch inakzeptabel wäre, uns als Erste von den Friedensgesprächen zurückzuziehen, schlage ich vor, dass unsere beste Antwort wohl darin besteht, uns ihren Ton zu verbitten. Wir weigern uns, unter Druck zu verhandeln, merken aber gleichzeitig an, dass es eindeutig Zeit für eine neue Initiative sei, um die festgefahrene Frustration zu durchbrechen, die sich zwischen unseren Regierungen angestaut habe. Anstatt zu umreißen, wie diese Initiative aussehen soll, halte ich es für besser, sie prinzipiell undefiniert zu lassen, um keine Möglichkeit von vornherein auszuschließen.«
    Sichtlich unzufrieden lehnte sich New Kiev zurück. Wäre sie nicht so verstimmt gewesen, hätte sie vielleicht bemerkt, dass zumindest Descroix ebenso unzufrieden aussah wie sie selbst.
    »Das gefällt mir eigentlich nicht«, sagte die Gräfin schließlich. »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir noch immer zu schroff sind. Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir allzu unbekümmert republikanische Vorschläge zurückgewiesen haben, die …«
    Sie verstummte und schüttelte heftig den Kopf.
    »Tut mir Leid«, sagte sie kurz angebunden. »Ich wollte keine alten Streitigkeiten wieder beleben. Was ich sagen wollte , Michael: Ich mag es zwar nicht, aber ich sehe auch keine andere Möglichkeit für uns. Wie Sie sagen, wäre es unmöglich, Pritchart alles zu geben, wonach sie verlangt. Ich finde, das sollten wir in unserer Antwort sehr deutlich machen. Aber indem wir gleichzeitig die Türen offen lassen, üben wir Druck auf sie aus, mit einer vernünftigeren Grundhaltung an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Und wenn sie das verweigert, dann liegt das Onus tatsächlich dort, wo es hingehört: auf der Republik.«
    High Ridge empfand (trotz seiner Anspannung, trotz seines Gefühls, dass ihm die Lage mit zunehmender Geschwindigkeit aus den Händen glitt) eine kurze, freudlose Erheiterung über die Fähigkeit der Gräfin, im Namen der politischen Zweckmäßigkeit allem auszuweichen, dem sie ausweichen musste.
    Seiner Ansicht nach ähnelte sein Vorschlag jedoch einem Rat, der aus der Verzweiflung geboren war. High Ridge glaubte nicht, dass die Frau, die diese feindselige, verärgerte Note formuliert hatte, noch bereit war, sich einen weiteren diplomatischen Taschenspielertrick gefallen zu lassen. Hätte Pritchart nicht die Flotte im Rücken gehabt – die Theisman so sehr verbessert hatte, ohne dass es diesem Idiot Jurgensen aufgefallen war –, hätte sie keine andere Wahl gehabt, als weiterhin nach seiner Pfeife zu tanzen. Nun glaubte sie unglücklicherweise, tatsächlich eine Wahl zu haben. Und selbst wenn Janacek Recht hatte und Pritchart sich diesbezüglich verschätzte, schien sie diese Möglichkeit doch völlig außer Acht zu lassen. Das aber hieß, dass sie sich vermutlich auch weiterhin darauf verlassen würde.
    Nein. Was immer er als Premierminister dem Rest des Kabinetts auch vorspielte, High Ridge war sich vollkommen darüber im Klaren, dass sein Lösungsvorschlag bereits ein Eingeständnis von Schwäche bedeutete. Im Augenblick konnte er nur darauf hoffen, dass er die Teller, mit denen er jonglierte, noch eine Weile in der Schwebe halten könnte. So lange, bis Janaceks verspätet wiederaufgenommene Flottenbauprogramme wenigstens ein paar neue Schiffe produziert hatten, oder zumindest so lange, bis Pritchart sich im Kielwasser seiner angebotenen ›tragbaren‹ Kompromisse klar und eindeutig als die Aggressorin entpuppte.
    Eigentlich war nichts davon wahrscheinlich – das gestand er sich hinter seiner Maske der Zuversicht ein. Doch seine einzige Alternative bestand nun einmal darin, auf die weit entfernte Möglichkeit zu setzen, dass

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