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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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… differenziert zu betrachten. Für uns mag es völlig klar sein, dass Pritchart den Verhandlungsprozess gezielt zum Entgleisen bringen will, wenn wir nicht brav ihren unannehmbaren Forderungen nachgeben. Aber es ist wohl ein wenig schwierig, das dem Mann auf der Straße klar zu machen.«
    »Michael«, entgegnete Janacek geduldig, »sehen Sie sich doch die Note an.«
    Er öffnete die Dokumentenmappe, die vor ihm lag, und schlug die letzte Seite von Pritcharts Note auf.
    »Dort steht, und ich zitiere: ›Im Lichte der beharrlichen Weigerung des Sternenkönigreichs von Manticore, die Legitimität auch nur eines der Versuche der Republik Haven anzuerkennen, eine Basis für gegenseitige Zustimmung zu schaffen, und im Lichte der vollständigen und unzugänglichen Ableugnung jedes Zugeständnisses durch die manticoranische Regierung, dass die Republik Souveränität über die besetzten Gebiete besitze und für ihre unter manticoranischer Besatzung lebenden Bürger verantwortlich sei, sind die so genannten Friedensverhandlungen nicht nur zur Farce verkommen, sondern zum Gespött des gesamten Sektors. Unter diesen Umständen hegt die Republik Haven ernsthafte Zweifel, ob es noch einen Sinn hat, die vergebliche Mühe auf sich zu nehmen, einem Verhandlungsprozess wieder Leben einzuhauchen, den das Sternenkönigreich systematisch schon im Keime erstickt hat.‹«
    Er blickte von dem Blatt Papier auf und zuckte mit den Achseln.
    »Mir kommt das eigentlich deutlich genug vor«, bemerkte er milde.
    »Die Erfolgsaussichten von Verhandlungen anzuzweifeln ist aber kaum das Gleiche, wie sie abzubrechen«, entgegnete High Ridge. »Das ist zumindest die Position, die jemand wie William Alexander oder sein Bruder mit Sicherheit einnehmen wird. Und sehen wir der Tatsache ins Auge, Edward – wenn sie dieses Argument bringen, wird der Durchschnittswähler ihnen glauben.«
    »Dann irrt sich der Durchschnittswähler eben«, erwiderte Janacek tonlos.
    »Richtig oder falsch spielen hier nun wirklich keine Rolle«, sagte High Ridge geduldig, »sondern die öffentliche Wahrnehmung. Nein, Edward. Ich schätze Sie für Ihren Mut, so eine Empfehlung auszusprechen, aber diese Regierung kann momentan keinen Präventivschlag in Betracht ziehen.«
    »Sie sind der Premierminister«, sagte Janacek nach einem Augenblick des bedeutungsvollen Schweigens. »Wenn Sie sich so entscheiden, dann bleibt mir selbstverständlich keine andere Wahl, als mich damit abzufinden. Nur der Vollständigkeit halber möchte ich jedoch noch einmal hinzufügen, dass ich die soeben von mir umrissene Strategie für die erfolgversprechendste Gelegenheit des Sternenkönigreichs halte, diesen neuen Krieg im Keim zu ersticken.«
    Und jetzt steht dein Standpunkt im Protokoll, und du bist gedeckt, falls es doch noch zum Krieg kommt , überlegte High Ridge. Das ist ein bisschen mehr Raffinesse, als gut für dich ist, Edward.
    »Ihre Ansicht ist vermerkt«, sagte er.
    »Trotzdem müssen wir uns für eine Antwort an Pritchart entscheiden«, gab New Kiev zu bedenken. Gewaltige Erleichterung schwang in ihrem Tonfall mit, ohne dass sie sich die Mühe machte, es zu kaschieren.
    »Mein erster Gedanke bestand darin,« knurrte Descroix, »ihr zu sagen, dass wir angesichts einer solch offensichtlichen Drohung nicht weiter verhandeln wollen!«
    »Wenn wir das täten, würden wir nur ihre Anschuldigung bestätigen, dass wir diejenigen sind, die den Friedensprozess sabotiert haben!«, fauchte New Kiev.
    »Und wenn nicht, dann haben wir nachgegeben«, versetzte Descroix. »Glauben Sie denn wirklich, es gäbe eine ernsthafte Chance auf eine erfolgreiche Wiederaufnahme der Friedensgespräche, wenn wir jetzt weich werden und Pritchart ihren Tonfall durchgehen lassen?«
    »Reden ist dem Töten immer vorzuziehen«, entgegnete New Kiev eisig.
    »Hängt davon ab, über wessen Tötung man spricht«, erwiderte die Außenministerin gehässig und blickte die Schatzkanzlerin in einer Weise an, die wenig Zweifel ließ, wen sie am liebsten zu ihrem bevorzugten Opfer gekürt hätte. New Kievs Gesicht verdunkelte sich vor Wut, und noch einmal warf sich High Ridge hastig zwischen die beiden.
    »Wir erreichen überhaupt nichts, wenn wir uns gegenseitig anfahren!«, sagte er scharf.
    Wie auf Kommando bissen Descroix und New Kiev die Zähne zusammen und wandten sich voneinander ab, und die Temperatur im Raum sank um einige Skalenstriche vom Punkt des Überkochens zurück.
    »Danke«, sagte der Premierminister in das

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