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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geäußert. Marisa, wir alle fühlen uns schrecklich, wenn wir daran denken, dass wir möglicherweise so viele unserer Flottenangehörigen verlieren würden. Natürlich! Und wir werden alles tun, um die Verluste so gering zu halten wie möglich. Aber wenn wir sie trotzdem erleiden, dann deswegen, weil jemand uns den Krieg aufgezwungen hat, und nicht, weil wir entschieden hätten, die Kampfhandlungen fortzusetzen. Darum hat auch Elaine Recht, wenn sie anführt, dass angesichts einer solchen Bedrohung unsere erste Pflicht Ihrer Majestät und Manticore gegenüber darin besteht, die Regierungsgeschäfte reibungslos zu führen.«
    Und , beschloss er ungesagt zu lassen, irgendwie unsere Position aus den Trümmern eines havenitischen Überfalls zu retten.
    »Es gibt eine Möglichkeit, die wir noch nicht erwogen haben«, sagte Janacek langsam.
    »Was für eine Möglichkeit?«, fragte New Kiev, indem sie ihn misstrauisch beäugte.
    »Bevor ich darauf antworte«, entgegnete der Erste Lord, »möchte ich Ihnen eine Frage stellen, Marisa. Wenn Sie Tonfall und Inhalt von Pritcharts Note auf sich wirken lassen, glauben Sie dann, dass sie ernsthaft erwägt, die Verhandlungen abzubrechen, und nicht nur blufft?«
    »Ich bin nicht mehr Außenministerin«, erwiderte New Kiev und ersparte Descroix einen giftigen Blick aus den Augenwinkeln. »Mir stehen die Quellen nicht mehr zur Verfügung, die ich bräuchte, um mir eine unabhängige Meinung über die Analyse von Elaines Leuten zu machen.«
    »Bitte, Marisa«, redete Janacek ihr mit einer Geduld zu, die er nur mühsam fand, »die Lage ist zu ernst für ausweichende Antworten. Sie haben Pritcharts Note gelesen. Und, wie Sie gerade noch sagten, sind Sie einmal Außenministerin gewesen. Wie hätten Sie auf dieser Grundlage Pritcharts Note eingeschätzt?«
    New Kiev runzelte die Stirn; offensichtlich schätzte sie es wenig, festgenagelt zu werden. Dann jedoch schüttelte sie langsam den Kopf.
    »Ich glaube, dass diese Note nur ein Mittel ist, mit dem Pritchart ihr Tun vor der eigenen Öffentlichkeit – und wahrscheinlich vor der galaktischen öffentlichen Meinung – rechtfertigen will, wenn sie die Verhandlungen abbricht.
    Die Sprache ist weitaus kompromissloser als bisher«, fuhr die Gräfin fort, noch immer nicht im Bilde über die exakte Formulierung der letzten Note Pritcharts, »und die entschiedene, uneingeschränkte Ankündigung, die Republik behalte unverminderte Souveränität über alle ›besetzten Systeme‹ könnte man als Einbeziehung von Trevors Stern verstehen. Wenn dem so ist, dann sehen wir uns hier einer gewaltigen Verschärfung ihrer Verhandlungsposition gegenüber, besonders nachdem sie früher so offensichtlich willens war, den Verlust dieses Systems hinzunehmen. Dass sie es für angebracht hält, uns in mehrerlei Hinsicht vorzuwerfen, sämtliche Gespräche zum Stillstand gebracht zu haben, zielt eindeutig auf ihre Wähler: Pritchart will ihnen weismachen, sie nähme eine solch unnachgiebige Position nur infolge unserer Unzugänglichkeit ein.«
    Sie bedachte Descroix mit einem weiteren vernichtenden Blick, verbiss sich jedoch – offensichtlich mit Mühe – ein »Das habe ich ja gleich gesagt«. Dann wandte sie sich wieder Janacek zu.
    »War es das, was Sie hören wollten?«, fragte sie scharf.
    »Nicht was ich hören wollte , nein«, entgegnete Janacek. »Erwartet habe ich es allerdings schon. Warum ich Sie das frage – weil ich mit Elaine einer Meinung bin: Wenn Pritchart die Verhandlungen abbricht, kommt diese Entscheidung dem Entschluss gleich, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Mit anderen Worten, sobald Haven beschließt, nicht mehr mit uns zu reden, hat es zugleich beschlossen, wieder auf uns zu schießen. Würden Sie mir zustimmen, dass das eine vernünftige Schlussfolgerung ist?«
    »Ich glaube nicht, dass ich das Wort ›vernünftig‹ auf etwas anwenden möchte, das so viele Menschen unnötig das Leben kosten wird«, erwiderte New Kiev unglücklich.
    »Ich verstehe zwar Ihren Standpunkt, aber Sie weichen mir aus. Technisch sind wir immer noch im Krieg mit Haven. Pritchart bräuchte uns nicht einmal den Krieg zu erklären. Sie bräuchte sich als Oberbefehlshaberin ihres Militärs nur zu entscheiden, die Kampfhandlungen fortzusetzen. Würden Sie nicht auch sagen, dass sie sich dazu in diesem Falle offensichtlich entschieden hat?«
    »Ich weiß nicht …«, begann New Kiev, stockte und biss sich sichtbar auf die Zunge. »Also gut, Edward«, seufzte

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