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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sein Plan doch noch teilweise gelänge. Denn sonst konnte er auch gleich alles aufgeben, was er in den letzten sechsundvierzig T-Monaten zu erreichen versucht hatte.
    Das ging einfach nicht. Selbst das sehr realistische Risiko, in einen kurzen, blutigen Krieg mit der Republik zurückzugleiten, war immer noch besser, als die Hoffnung aufzugeben. Und er durfte nicht zulassen, dass etwas ihn und seine Mittel von der drohenden Konfrontation mit Pritchart ablenkte. Alles musste sich auf den kritischen Punkt konzentrieren, auch die Navy. Darum mussten alle anderen Problembereiche auf zweite oder sogar dritte Priorität hinuntergestuft werden – einschließlich der Geschehnisse in Silesia. Leute wie die Herzogin von Harrington mussten eben das Beste machen aus den Mitteln, die ihnen bereits zur Verfügung standen. Denn kampflos kapitulierte Michael Janvier, Baron von High Ridge, Premierminister des Sternenkönigreichs von Manticore, nicht.

 
     
    16
     
     
    »Der Erste braucht Sie auf der Brücke, Skipper.«
    Thomas Bachfisch legte die Karten mit dem Bild nach unten auf den Tisch und schwang sich mit dem Sessel zu dem Mann herum, der gerade den Kopf durch die Luke der Offiziersmesse gesteckt hatte.
    »Hat er das gesagt? Wieso?«, fragte der Kapitän.
    »Jawohl, Sir. Einer von den Havie-Zerstörern hat was vor.«
    »Wirklich?« Bachfisch hatte seine Stimme unter Kontrolle, sie klang völlig gelassen. Er wandte sich seinen Spielpartnern zu.
    »Das sehe ich mir lieber mal an«, sagte er und nickte Lieutenant Hairston zu. »Passen Sie auf, dass sie nicht schummeln, wenn sie die Punkte zusammenrechnen, Roberta. Wir nehmen sie dann später ganz aus.«
    »Wenn Sie meinen, Skip«, sagte Hairston mit einem zweifelsvollen Blick auf das Notizblatt mit der Punkteliste.
    »Meine ich«, versicherte er ihr, stand auf und ging zur Luke.
     
     
     
     
    Als Bachfisch auf die Brücke des bewaffneten Frachters kam, blickte Jinchu Gruber vom taktischen Hauptdisplay der Pirates' Bane auf. Der Plot war bei weitem nicht so detailliert, wie es möglich gewesen wäre, doch dann hätte die Bane ihre Fähigkeiten lauthals hinausposaunt, und daran hatte Bachfisch kein Interesse. Darum waren alle auf dem Display dargestellten Daten allein mit Hilfe der passiven Sensoren gesammelt worden, und das genügte Bachfischs Zwecken völlig. Zumal er dem Objekt seiner Wissbegierde so nahe war.
    »Was gibt's, Jinchu?«, fragte er leise, während er zu dem Ersten Offizier trat.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, Skipper«, antwortete Gruber in einem Tonfall, der allein schon mindestens ein halbes Dutzend Fragen beantwortete. Zum Beispiel Fragen wie: »Wieso zum Teufel interessieren wir uns bloß so sehr für zwei havenitische Zerstörer?« oder: »Warum hängen wir seit vier Tagen hier in der Umlaufbahn und sammeln kräftig Säumnisgebühren an?« oder: »Was um alles in der Milchstraße geht bloß im Kopf des Käpt'ns vor?«
    Bachfisch hätte bei dem Gedanken fast die Lippen zu einem Grinsen verzogen, doch die Versuchung ließ rasch nach.
    »Der eine bleibt genau da, wo er die ganze Zeit gewesen ist«, fuhr Gruber fort. »Aber der andere läuft jetzt systemauswärts.«
    »Ach ja?« Bachfisch trat näher und blickte selbst in den Plot. Das helle Icon, das eine der havenitischen ›Blechbüchsen‹ repräsentierte, hielt in der Tat mit gemütlichen hundert Gravos auf die Hypergrenze zu. Einige Sekunden lang betrachtete Bachfisch das Icon, dann sah er zu Gruber hoch.
    »Ich glaube, es ist Zeit zum Aufbruch, Jinchu«, sagte er ruhig. »Wir verlassen die Umlaufbahn. Bringen Sie uns auf Kurs …« – er blickte kurz in den Plot – »eins null sieben zu zwo drei neun bei einhundert Gravos.«
    Gruber blickte ihn vielleicht drei Sekunden lang an und nickte dann.
    »Jawohl, Sir«, sagte er und wandte sich dem Rudergänger zu.
    Bachfisch lehnte sich bequem im Kommandosessel zurück, schlug die Beine über und betrachtete die unermessliche Schönheit auf dem visuellen Hauptdisplay. Die Pirates' Bane ritt auf den verwundenen Kraftlinien einer Gravwelle, glitt auf den Flügeln ihrer Warshawski-Segel durch den Hyperraum. Die gewaltigen Scheiben aus fokussierter Gravitationsenergie breiteten sich von beiden Enden des Rumpfes gut dreihundert Kilometer weit ins All aus. In einem fast hypnotischen Rhythmus leuchteten und flackerten darauf unablässig wechselnde, prächtige Strahlungsmuster, die Bachfisch immer wieder in ihren Bann zogen und ihm zeigten, wie klein er

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