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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eigentlich war.
    Diesmal jedoch galt seine Aufmerksamkeit nicht dem Anblick, sondern etwas anderem, das er nicht einmal sehen konnte – es sei denn, er blickte auf sein taktisches W-Display.
    Mit windhundhafter Anmut lief der Zerstörer voran, sich anscheinend des Kutschgauls von Frachter nicht bewusst, der ihm beharrlich folgte. Gleichwohl war es unwahrscheinlich, dass der Zerstörerkommandant wirklich nichts von der Pirates' Bane wusste. Andererseits waren Gravitationswellen die breiten, leuchtenden Schnellverkehrsstraßen der Schiffe, die durch die Tiefen des Hyperraums kreuzten. Angesichts der Unermesslichkeit des Kosmos war es zwar ungewöhnlich, wenn sich zwei Schiffe, die nicht ohnehin gemeinsam reisten, in einer Gravwelle auf Ortungsreichweite annäherten, aber es war keineswegs unerhört. Immerhin mussten zwei Schiffe mit dem gleichen Ziel ihren Kurs in die gleichen Gravwellen legen. Und mancher Frachtschiffkapitän hängte sich gern an die Rockzipfel eines Kriegsschiffs, das in die gleiche Richtung marschierte, egal zu welcher Raumstreitkraft es gehörte; auf diese Weise verschaffte er sich klammheimlich eine Art von improvisiertem Geleitschutz durch den gefährlichen Weltraum.
    Falls der Zerstörer die Pirates' Bane hinter sich bemerkt hatte, wunderte sich der Kommandant wahrscheinlich, welches Ziel der Frachter wohl habe. Die Frage war berechtigt, denn Bachfisch zerbrach sich den Kopf, wohin der Zerstörer unterwegs sein mochte. Der Zerstörer und sein Schwesterschiff hatten Bachfischs Neugierde in dem Augenblick geweckt, in dem die Bane einen Zwischenstopp im Horus-System eingelegt hatte. So häufig sah man havenitische Kriegsschiffe in Silesia nicht. Die meisten von ihnen, die sich momentan in der Konföderation aufhielten, waren leider von Flüchtlingen bemannt – Flüchtlinge, die bewusst zu Kriminellen geworden waren, nachdem man der offiziell geduldeten Ausplünderung havenitischer Bürger durch die Systemsicherheit mit eiserner Hand Einhalt geboten hatte.
    In einem System wie dem der Sonne Horus jedoch fand man diese gesetzlosen Schiffe in der Regel nicht. Im Gegensatz zu viel zu vielen Systemen im Saginaw-Sektor traf man im Horus-System auf ein seltenes Phänomen: einen ehrlichen Systemgouverneur. Der Sektor genoss den zweifelhaften Ruf, selbst für silesianische Verhältnisse mit mehr korrupten Sektorgouverneuren gesegnet gewesen zu sein, als ihm zustand. Der gegenwärtige Inhaber dieses Amtes bildete keine Ausnahme. Horus jedoch hatte zufällig Glück gehabt mit dem Mann, der ihm als Verwalter zugeteilt worden war. Unter Gouverneur Zelazneys Jurisdiktion erhielten Piraten, Schmuggler und Sklavenhändler einen höchst unangenehmen Willkommensgruß. Die beiden havenitischen Zerstörer, die Bachfisch nun verfolgte, waren jedoch keine Piratenschiffe. Dazu waren sie zu neu. Offenbar gehörten sie zusammen und konnten nicht älter sein als ein, höchstens zwei T-Jahre. Folglich waren sie erst vom Stapel gelaufen und in Dienst gestellt worden, nachdem Thomas Theisman das Komitee für Öffentliche Sicherheit gestürzt hatte.
    Was aber suchten zwei funkelnagelneue Zerstörer der Republican Navy in einer Parkumlaufbahn um den Planeten Osiris?
    Glücklicherweise besaß Bachfisch im Horus-System ausgezeichnete Kontakte. Von ihnen war zwar keiner in der Lage gewesen, ihm seine Frage zu beantworten, doch hatte man ihm sagen können, dass die ›Blechbüchsen‹ keine drei Tage vor der Pirates' Bane im System eingetroffen waren. Ferner hatte Bachfisch erfahren, dass das Horus-System wegen seines gesetzestreuen Rufes zu der Hand voll konföderierter Systeme zählte, die sich einer havenitischen Handelsniederlassung und diplomatischen Vertretung rühmen konnten.
    Für Bachfischs von Natur aus misstrauisches Gemüt musste ein Zusammenhang zwischen der Existenz dieser diplomatischen Vertretung und der Anwesenheit der beiden Zerstörer bestehen. Angesichts der Tatsache, dass die beiden Schiffe den Planeten lediglich umkreist hatten, war er zu dem Schluss gekommen, dass sie auf irgendeine Art von Kommunikationsrendezvous warteten. Dadurch ergaben sich jedoch wieder zwei andere interessante Fragen. Warum um alles in der Welt sollte die Republican Navy, die sich bekanntlich gegen eine neue Konfrontation mit Manticore wappnete, zwei moderne Zerstörer als Kurierschiffe verschwenden? Warum setzte sie dazu nicht ein normales, unbewaffnetes und viel billigeres Kurierboot ein?
    Auf diese Fragen wusste er zwar noch keine

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