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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Umständen, Jinchu.« Bachfischs Stimme war rau vor Schmerzen, aber er rang sich ein gepresstes Lächeln ab. In diesem Lächeln lag ein ganz anderer Schmerz, und Honor zuckte innerlich zusammen, als sie seine Emotionen schmeckte. »Ich bin besser davongekommen als viele.«
    »Das sind Sie, Skipper.« Gruber klang schroff, in seiner Stimme lag ein harter, aufgebrachter Unterton. »Und jetzt hören Sie gefälligst auf, sich deswegen Vorwürfe zu machen, verdammt!«
    »Mein Fehler«, erwiderte Bachfisch, im Liegen hartnäckig den Kopf schüttelnd.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie jemand mit vorgehaltener Waffe gezwungen hätten, bei uns anzuheuern«, versetzte der I.O.
    »Nein, aber …«
    »Verzeihen Sie, Hoheit«, mischte sich Fritz Montaya ein, »aber mir wäre es lieber, wenn Sie das später ausdiskutieren könnten.« Honor wandte sich, die Augenbraue fragend hochgezogen, dem Chefarzt des Kampfverbands zu. Montaya zuckte mit den Achseln. »Ich habe die schlimmsten Fälle schon ins Flaggschiff verlegen lassen. Besser sollte ich wohl sagen, die anderen schlimmsten Fälle. Ich würde auch Captain Bachfisch gern in meinem Lazarett an Bord der Werewolf begrüßen, und zwar noch diese Woche, wenn's geht.«
    »Ich verlasse die Bane nicht«, erwiderte Bachfisch starrsinnig.
    »O doch, das werden Sie, Captain«, entgegnete ihm der blonde Flottenarzt mit jener unerschütterlichen Ruhe, die Honor aus persönlicher Erfahrung nur allzu gut kannte. »Wir können uns gern vorher noch ein wenig darüber streiten, wenn Sie das möchten. Aber dann kommen Sie mit.«
    Bachfisch öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, legte Honor ihm sanft eine Hand auf die Schulter.
    »Streiten Sie nicht mit ihm«, riet sie ihm. Entschlossen schaute sie nicht auf die Stelle, wo sich eigentlich seine Beine unter der Bettdecke hätten abzeichnen sollen. »Sie verlieren ja doch. Sie würden schon verlieren, wenn Fritz der Einzige wäre, der sich darüber mit Ihnen streitet. Das ist er aber nicht.«
    Bachfisch sah sie kurz an und grinste schief.
    »Sie waren schon immer dickköpfig«, murmelte er. »Also gut, ich komme mit. Aber wenn Sie schon mal hier sind …« Er blickte an ihr vorbei, zeigte mit dem Blick auf ihre Stabsoffiziere, und sie nickte.
    »Aus Commander Grubers Signal ging hervor, dass Sie auf einer Bettkanten-Nachbesprechung bestehen würden«, sagte sie ernst. »Wenn es mir nun darum ginge, einen anderen Esel Langohr zu schelten, würde ich eine Anmerkung über Ihre Dickköpfigkeit machen. Da ich aber ein viel zu aufgeschlossener Mensch bin, um auf so etwas zurückzugreifen, fangen wir am besten gleich an.«
    Bachfischs Auflachen klang durch seine Schmerzen vielleicht gepresst, war aber aufrichtig, und Honor schmeckte, wie dankbar er für ihr Gebaren war.
    »Commander Gruber« – sie wies auf den I.O. – »hat uns bereits erklärt, dass Sie sich entschlossen hatten, dem havenitischen Zerstörer – Hecate , richtig? – zu folgen.« Sie blickte Gruber an, der nickte, und Honor wandte sich ihrem alten Kommandanten wieder zu. »So viel wissen wir also. Aber er konnte uns nicht sagen, welcher Teufel Sie geritten hat, auf so eine Idee zu kommen!«
    Bachfisch hob die Brauen, und Honor schmeckte das Erstaunen der anwesenden Offiziere darüber, dass sie einen gemäßigten Kraftausdruck benutzte, doch sie nahm den Blick nicht von Bachfisch. Sie war zwar bereit, angesichts seines Zustandes die Fassung zu bewahren, wollte aber keinesfalls, dass er auf den Gedanken kam, sie würde es gutheißen, dass er sich und sein Schiff in eine so große Gefahr gebracht hatte.
    »Welcher Teufel?«, antwortete er schließlich. »Ich wollte nur herausfinden, was die havenitische Flotte vorhat, die sich in Ihr Reich eingeschlichen hat, junge Dame. Und ich darf hinzufügen, dass ich schon seit einiger Zeit alt genug bin, um meine Entscheidungen selbst zu fällen. Wissen Sie, letzte Woche hab ich mich sogar allein entschieden, welches Hemd ich anziehe, ganz ohne fremde Hilfe.«
    Sie maßen sich mit Blicken, und dann, fast gegen ihren Willen, lächelte Honor.
    »Akzeptiert«, sagte sie. »Trotzdem wäre ich dankbar, wenn Sie sich beim nächsten Mal nicht ganz so eifrig bemühen, umgebracht zu werden. Meinen Sie, wir könnten uns auf diesen Kompromiss einigen?«
    »Ich werde mal gründlich darüber nachdenken«, versicherte er ihr.
    »Danke sehr. Aber nun zur Sache. Sie sind der Hecate gefolgt, bis sie die Gravwelle verließ.«
    »Richtig.«

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