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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bachfisch ließ sich zurücksinken. »Wir sind in eine üble Zone gekommen. Die Partikeldichte stieg himmelhoch, und ich musste zur Hecate aufschließen, wenn ich sie nicht von den Sensoren verlieren wollte. Nach dem, was ihre Überlebenden sagen, ist man wahrscheinlich dadurch auf uns aufmerksam geworden. Jedenfalls hat der Zerstörer uns aufgelauert, als wir auf Impellerkeil umkonfigurieren wollten.«
    »Und man hat Sie angewiesen, sich entern zu lassen?«
    »Genau.« Bachfisch verzog das Gesicht. »Selbst unter günstigsten Umständen wäre ich darauf nicht gerade versessen gewesen. Aber mitten im Nichts wollte ich wirklich nicht, dass ein havenitisches Enterkommando an Bord kommt. Sie hätten schließlich sofort entdeckt, dass der ›Frachter‹, der ihnen gefolgt ist, bis an die Zähne bewaffnet ist. Außerdem hätte es keinen großen Sinn gehabt, die Hecate erst zu beschatten und sich dann einfach abschleppen und einsperren zu lassen.«
    »Vorausgesetzt, man wäre willens gewesen, Sie einfach nur einzusperren, Captain«, warf Lieutenant-Commander Reynolds leise ein.
    »Ja, der Gedanke ist mir auch gekommen, Commander.« Bachfisch verzog das Gesicht. »Ich weiß zwar, dass es in der Volksrepublik einen Regierungswechsel gegeben hat, aber wenn es um die Sicherheit meiner Leute geht, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Und wenn die Havies verdeckt in Silesia sind, dann wäre es für sie vielleicht … ungünstig gewesen, wenn hinterher jemand auftaucht, der ihre Anwesenheit bezeugen könnte.«
    »Ich verstehe Ihre Bedenken gut, Captain«, sagte Honor. »Und an Ihrer Stelle hätte ich mich genauso verhalten. Ich vermute aber, dass George und Sie demjenigen Unrecht tun, den Thomas Theisman hierher geschickt hat. Theisman ist niemand, der Greueltaten ermuntert oder jemandem, der so etwas täte, ein unabhängiges Kommando erteilt. Ich spreche da aus einem gewissen Maß an persönlicher Erfahrung.«
    »Vielleicht haben Sie Recht«, räumte Bachfisch ein. »Wie auch immer, ich wollte jedenfalls kein havenitisches Enterkommando an Bord der Bane lassen. Wäre die Hecate ein Piratenschiff gewesen, hätte ich nicht zwomal darüber nachdenken müssen. Ich hätte sie nah genug heran gelassen, dass sie ihre Pinasse absetzt, die Graser ausgerammt und sie zur Hölle geschickt.« Er zuckte die Achseln. »Haben wir schließlich oft genug so gemacht.
    Aber sie war kein Piratenschiff, und ich wollte niemanden umbringen, den ich nicht umbringen musste. Vielleicht war ich zu weich. Oder einfach zu dumm. Jedenfalls habe ich mich geweigert, mich entern zu lassen.«
    »Und da hat die Hecate das Feuer eröffnet?«, fragte Honor leise, als er schwieg.
    »Ja und nein«, antwortete Bachfisch und seufzte. »Gefeuert hat sie«, sagte er. »Dumm ist eben nur, dass ich nicht sicher weiß, ob es vielleicht doch nur als Warnschuss gedacht war, um uns zur Kooperation zu ermutigen. Wir waren mittlerweile so nahe, dass der Kommandant uns den Warnschuss lieber mit einem Energiegeschütz statt mit einer Rakete vor den Bug setzen wollte, und der Schuss ging fehl. Aber nur knapp, und ich wollte das Risiko nicht eingehen – nicht vor einem echten Kriegsschiff auf Strahlerreichweite. Außerdem«, gab er zu, »war ich unglaublich nervös.« Er schüttelte den Kopf. »Auf jeden Fall habe ich überstürzt gehandelt. Ich habe zwar nicht gleich auf den Feuerknopf gedrückt, aber ich habe den Kommandanten nicht mehr gebeten, Abstand zu halten, sondern es ihm befohlen. Dann gab ich Befehl, die Plattierung über unseren Waffenschächten abzusprengen.«
    »Und damit«, warf Gruber rau ein, »ging der Tanz los.«
    »Richtig«, stimmte Bachfisch schwermütig zu. »Dann ging es los.«
    Honor blickte auf ihn nieder und nickte langsam, während ihre stets lebendige Fantasie ihr vor Augen führte, was geschehen sein musste, nachdem die Pirates' Bane ihre Graser auf die Hecate gerichtet hatte. Der Zerstörerkommandant hatte nicht ahnen können, dass er ein Schiff angerufen hatte, das schwerer bewaffnet war als seines. Er hatte einen Warnschuss abgefeuert – zumindest war das nach Bachfischs Aussage sehr wahrscheinlich –, in dem Glauben, er habe es mit einem gewöhnlichen, unbewaffneten Frachtschiff zu tun. Das Entsetzen, wem er da wirklich gegenüberstand, zusammen mit der Art und Weise, wie Bachfisch ihm gefolgt war, musste … tiefgreifend gewesen sein.
    »Das ganze ›Gefecht‹ hat ungefähr siebenundzwanzig Sekunden gedauert«, sagte Bachfisch. »Soweit

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