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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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haben, und der Admiral erwartet schließlich Initiative von uns.«
    »Klingt mir ganz, als könnte es klappen, Skipper«, sagte Singleterry nachdenklich.
    »Das hoffe ich sehr«, entgegnete Dumais fröhlich, »denn wenn nicht, müssten wir dem Admiral erklären, weshalb wir nicht einmal mit einem einzelnen Frachter fertig geworden sind!«

 
     
    17
     
     
    Honor trat zurück und gestattete Commander Denby, sich zu erheben. Der Chef der dritten LAC-Staffel von HMS Werewolf stand ein wenig langsamer auf als gewöhnlich und schüttelte den Kopf wie jemand, der auf ein Klingeln lauscht, das sonst niemand hört.
    Denby nahm wieder eine Grundhaltung ein, doch nun schüttelte Honor selber den Kopf und nahm den Mundschutz heraus.
    »Tut mir wirklich Leid, Commander«, sagte sie zerknirscht. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Denby entledigte sich ebenfalls des Mundschutzes, drehte vorsichtig die rechte Schulter und grinste Honor schief an.
    »Denke schon, Hoheit«, antwortete er. »Ich sag's Ihnen, wenn die verdammten Vögel in meinem Schädel endlich aufhören zu tirilieren!«
    Honor lachte. Wie der Commander trug sie einen traditionellen Gi . Obwohl Denby nur fünf Rangknoten im Gürtel hatte, war er wirklich sehr gut. Wie etliche Offiziere, die den Coup trainierten (welche unter den LAC-Leuten der Werewolf vielleicht ein wenig überproportional vertreten waren), stand er der Stationskommandeurin jederzeit als Sparringspartner zur Verfügung.
    Leider hatte er nicht an Honors künstlichen Arm gedacht. Der Wurf, den er hatte anwenden wollen, konnte nur gelingen, wenn sein Opfer den Ellbogen anwinkelte. Das jedoch hatte in diesem besonderen Fall nicht ganz so funktioniert, wie seine Reflexe es gewohnt waren. Honors Gegenwehr hatte ihn vollkommen überraschend und unvorbereitet getroffen, und er war sehr hart auf die Matte geknallt. Tatsächlich härter, als von Honor beabsichtigt, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Weigerung ihres Armes, sich zu beugen, Denby dermaßen deckungslos machen würde.
    »Nun ja«, sagte sie, »Sie haben genug Zeit, um den Vögelchen bis zum Ende zuzuhören. Nur keine Eile.«
    »Danke, Hoheit, aber ich glaube, das Potpourri ist jetzt vorbei.«
    Denby grinste erneut und schob den Mundschutz wieder ein, und sie erwiderte sein Lächeln, bevor sie es ihm gleichtat. Sie kehrten in die Mitte der Matte zurück und gingen in die Ausgangsstellung. Honor beobachtete Denby aufmerksam. Sie trainierten schon seit Beginn des Einsatzes regelmäßig miteinander, daher konnte Honor ihn recht gut einschätzen. Auch ohne ihre Fähigkeit, seine Gefühle wahrzunehmen, hätte sie gewusst, dass sein jüngstes Missgeschick ihn dazu anstachelte, sie auf ihren vorgesetzten Hintern zu werfen. Andererseits waren Anreiz und Erfolg nicht unbedingt das Gleiche, und –
    »Verzeihen Sie, Mylady«, riss Andrew LaFollets Stimme sie aus den Gedanken, und sie trat von Denby zurück und wandte sich ihrem obersten Waffenträger zu.
    »Ich unterbreche Sie nur ungern, Mylady«, sagte LaFollet, der sie auch hier in der Turnhalle der Werewolf bewachte. Honor nahm den Mundschutz erneut heraus.
    »Was ist denn, Andrew?«, fragte sie.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er. »Lieutenant Meares hat soeben angerufen. Er sagt, man brauche Sie auf der Flaggbrücke.«
    »Auf der Flaggbrücke?«, wiederholte Honor. »Hat er nicht gesagt, warum?«
    »Nein, Mylady.« LaFollet hob die Hand mit dem Armbandcom. »Ich kann ihn anrufen und fragen, wenn Sie es wünschen?«
    »Tun Sie das bitte. Und fragen Sie ihn, wie dringend es ist.« Sie wies mit der behandschuhten Hand auf ihren Gi . »Solange es nicht welterschütternd ist, möchte ich mich wenigstens duschen und umziehen, bevor ich mich zum Dienst melde.«
    »Jawohl, Mylady«, stimmte LaFollet ihr zu und sprach in das Armbandcom. Dann blickte er mit dem leicht geistesabwesenden Ausdruck eines Menschen auf, der auf eine Antwort aus seinem Ohrhörer lauscht.
    Dieser Ausdruck schlug abrupt um, und Honor riss den Kopf hoch, als sie seine Überraschung und Besorgnis schmeckte.
    »Was ist?«, fragte sie scharf.
    »Tim sagt, die Pirates' Bane habe soeben die Außenpatrouillen passiert, Mylady«, antwortete der Waffenträger; offenbar war er verblüfft, denn er benutzte den Vornahmen des Flaggleutnants, obwohl er normalerweise großen Wert auf Dienstgrade legte, um junge Offiziere nicht in ihrer Würde zu kränken. LaFollet sah der Gutsherrin in die Augen, das Gesicht angespannt. »Sie ist

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