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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass Sidemore Station dringend Verstärkungen benötigte.
    Sie dachte einmal mehr über Trumans Bericht nach, und nagte geistig an der felsharten Schale ihres Dilemmas, während sie spürte, wie sich der bevorstehende Zusammenstoß so unaufhaltsam näherte wie zwei Bodenwagen, die auf Glatteis aufeinander zuschlitterten. Hätte Alice doch nur die Zweite Flotte gefunden! Dann hätte Honor wenigstens Janacek und Jurgensen Beweise vorlegen können. So aber verfügte sie lediglich über Indizien, und ihr war klar, schon allein die Tatsache, dass diese Indizien von ihr stammten, würde sie in Janaceks Augen unglaubwürdig erscheinen lassen. Wären Patricia Givens oder Thomas Caparelli noch in der Admiralität gewesen, hätte Honor sich deshalb keine Sorgen gemacht. Doch Chakrabarti und Jurgensen deckten Janacek den Rücken; von ihnen würde sich wohl keiner gegen seine Vorurteile verwahren, und darum …
    Sie hielt in der entsetzlichen Heraufbeschwörung aller drohenden Desaster inne und kniff die Augen zusammen, denn ein neuer Gedanke schoss ihr durch den Kopf.
    Warte mal , dachte sie. Warte mal ganz kurz, Honor. Janacek und seine Wasserträger handeln schließlich nicht in einem Vakuum … und die Royal Manticoran Navy ist nicht die einzige Raumstreitkraft, die mittendrin steckt. Es steht nicht nur für die Bündnispartner der Manticoranischen Allianz etwas auf dem Spiel. Wenn du deinen Plan umsetzt, und er erweist sich als falsch …
    Nimitz riss den Kopf hoch, und Honor spürte seinen Wirbel an Emotionen, mit dem er auf ihre inneren Turbulenzen reagierte. Dann, als sie zu einer Entscheidung kam, legte er die Ohren an, und sie sah ihm in die Augen. Nimitz erwiderte den Blick und zuckte ganz langsam mit der äußersten Schwanzspitze. Er kostete die Entschlossenheit, die Honor plötzlich erfüllte. Der 'Kater stellte die Ohren auf, und seine Schnurrhaare zitterten, während er ihr das unverkennbare Bild eines breiten Grinsens vermittelte.
    Sie lächelte grimmig und nickte.
    Wenn es nicht funktionierte, blieb ihr schließlich immer noch eine andere Laufbahn.
     
     
     
     
    »Und darum fürchte ich«, sagte Arnold Giancola in bedauerndem Ton, »dass ich die Antwort von Außenministerin Descroix in keiner Weise entgegenkommend nennen kann.«
    Die lastende Stille in der Kabinettssitzung unterstrich die gewaltige Untertreibung, die er sich gerade gestattet hatte. Der Text von Descroix' Note war jedem Kabinettsmitglied vor der Sitzung in elektronischem Format zugänglich gemacht worden, sodass jeder genügend Zeit gehabt hatte, zu dem gleichen Schluss zu gelangen wie Giancola.
    Freilich war der Wortlaut, den sie erhalten hatten, nicht ganz identisch mit dem des von Descroix gesandten Textes.
    Hinter seinem bewusst besorgten Gesichtsausdruck verbarg Giancola ein zufriedenes Lächeln. Dass er Yves Grosclaude zum Botschafter auf Manticore bestellt hatte, zahlte sich weit besser aus als erwartet. Grosclaude und er hatten in Rob Pierres Außenministerium zusammengearbeitet, bevor Giancola wegen der Turner'schen Reformen ins Schatzamt zurückgerufen worden war. Sie hatten sich damals angefreundet, sie verstanden einander und teilten ein tief verwurzeltes, nicht zu beschwichtigendes Misstrauen gegen das Sternenkönigreich von Manticore. Trotz ihrer gemeinsamen Vergangenheit war Giancola sehr vorsichtig gewesen, bevor er Grosclaudes Ansichten sondiert hatte. Doch die alte Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen hatten die Zeit überstanden. Darum war sich in Nouveau Paris niemand gewahr, dass es winzige Unterschiede zwischen der Note gab, die Grosclaude auf Manticore ausgehändigt worden war, und derjenigen, die Giancola in Nouveau Paris vorgelegt hatte.
    Die Unterschiede sind wirklich winzig , dachte er. High Ridge und Descroix hatten fast genauso wie erwartet reagiert. Er hatte lediglich ein halbes Dutzend unwichtige Füllwörter entfernen müssen, und schon klang ihre Antwort noch ein wenig kompromissloser. Am besten jedoch war die manticoranische Reaktion auf den einen wirklich mehrdeutigen Satz, den er in den von Pritchart abgesegneten Entwurf des republikanischen Kommuniques eingeschmuggelt hatte.
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Rachel Hanriot schließlich. »Mir ist klar, dass Manticore absichtlich versucht hat, die Friedensgespräche in die Länge zu ziehen. Aber wenn die Regierung High Ridge das fortsetzen will, weshalb formuliert sie dann plötzlich so unverhohlen aggressiv?«
    »Ich stimme zu, dass es aggressiv

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