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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gezwängt, wenn Sie vollkommen unangemeldet gekommen wären. Allerdings hat mich Honors Brief auf Ihr wahrscheinliches Kommen vorbereitet.«
    »Nun«, entgegnete White Haven, indem er das Gesicht verzog, »sie hat Janaceks Reaktion genau vorhergesagt, also sollte es mich wohl nicht überraschen, wenn ihr das auch bei mir gelingt.«
    »Unter diesen Umständen«, warf Matthews grimmig ein, »braucht man dazu aber keine seherischen Gaben, fürchte ich.«
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte White Haven zu. Benjamin bedeutete ihm, sich zu setzen, und der Earl gehorchte. Ein Waffenträger trat neben ihn, und obwohl die Lage ernst war, grinste White Haven, als sich auf dem kleinen Beistelltisch eine Flasche Old Tilman materialisierte.
    »Nun«, sagte Benjamin forsch, als White Haven nach dem Bier griff, »Honor äußert in ihrem Brief die Sorge, Eloise Pritchart könnte ernsthaft erwägen, die Feindseligkeiten gegen das Sternenkönigreich wieder aufzunehmen. Ich muss zugeben, dass mich das selbst jetzt ein wenig überrascht. Glauben Sie, sie könnte Recht haben, Hamish?«
    »Ich fürchte, ja«, antwortete White Haven ernst. Er stellte die Bierflasche ab und beugte sich im Sitzen vor, die Ellbogen auf den Knien. »Ich bin in die Einzelheiten des diplomatischen Austauschs zwischen High Ridge und Pritchart nicht eingeweiht, Euer Gnaden. Ich glaube, das ist außerhalb des Kabinetts High Ridge niemand – jedenfalls nicht im Sternenkönigreich. Nach allem, was mir zu Ohren kommt, sieht es mir jedoch ganz danach aus, als gingen die Friedensverhandlungen schon seit Monaten den Bach hinunter.«
    »Tatsächlich«, entgegnete Paxton ruhig, »hat die Verschlechterung, von der Sie sprechen, schon vor anderthalb T-Jahren begonnen, Mylord.« White Haven blickte ihn an, und der Geheimdienstchef zuckte mit den Achseln. »Es bestand nie echte Hoffnung auf einen Friedensvertrag, doch erst in den letzten achtzehn Monaten hat Pritchart begonnen, gegenüber dem Sternenkönigreich nachdrücklich auf Fortschritte zu drängen.«
    »Also gut«, sagte White Haven. »Anderthalb Jahre also. Wie auch immer, die Friedensgespräche stehen nun schon seit einiger Zeit kurz vor dem Abbruch. Wenn die Quellen meines Bruders im Foreign Office Recht haben, stehen wir am Rand eines völligen Zusammenbruchs. Mittendrin gibt Theisman die Existenz einer neuen Navy bekannt, und dann trifft Honor in Silesia auf eine ›Zwote Flotte‹.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wie Honor kann auch ich nur zu dem Schluss kommen, dass sie planen, uns anzugreifen«, seufzte er, noch immer kopfschüttelnd. »Und ich wünschte, ich könnte es ihnen wenigstens verdenken!«
    »Ich fürchte, dass wir in diesem Punkt mit Lady Harrington und dem Earl von White Haven einer Meinung sind, Euer Gnaden«, warf Matthews ein. »Der Nachrichtendienst der Navy hat dem Nachrichtendienst des Schwertes alles vorgelegt, was wir wissen, und Gregs Fachleute beurteilen die Lage genauso wie wir. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass die Republik sich zu einem Angriff entschieden hätte, aber ganz offensichtlich ringt sie mit dem Gedanken an diese Möglichkeit und bringt ihre Mittel in Stellung. Das wissen wir schon seit einiger Zeit. Lady Harringtons Entdeckung, dass Haven sogar so weit geht, eine Streitmacht nach Silesia zu schicken, hat nur die bisherigen Befürchtungen bestätigt.«
    »Das Schlimmste allerdings ist Folgendes«, fügte Paxton hinzu: »Die Gegenwart der havenitischen Streitkräfte im silesianischen Weltraum könnte darauf hindeuten, dass Haven nicht nur Kriegspläne aufgestellt hat, sondern bereits ausführt.«
    Aller Augen wandten sich ihm zu, und er zuckte mit den Schultern.
    »Ich sage nicht, dass es wirklich geschehen ist, sondern nur, dass wir darauf gefasst sein müssen. Wenn, dann bleibt uns womöglich nur sehr wenig Zeit zum Reagieren – wenn überhaupt.«
    »Was wollen Sie nun von uns, Hamish?«, fragte Benjamin IX. und blickte seinen Gast aufmerksam an.
    »Ich weiß nicht genau, was in Honors Brief an Sie steht«, sagte White Haven. »Ich weiß, was sie mir geschrieben hat, und Elizabeth hat mir ihren Brief gezeigt.« Er lächelte plötzlich. »Ich glaube, es ist wahrscheinlich sehr gut, dass Janacek beide Briefe nicht gesehen hat. Obwohl unser Problem sich vielleicht ein wenig vereinfacht hätte, wenn er mit einem Herzanfall tot umgefallen wäre.«
    »Na, die Vorstellung gefällt mir«, stellte Matthews beinahe träumerisch fest, und er und White Haven grinsten sich

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