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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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augenblicklich gelöscht. Sobald das erledigt ist, ist der Computerkern zu sprengen. Auf keinen Fall darf auch nur ein Fitzelchen unserer Akten in Feindeshand gelangen. Wir haben etwa neunzig Minuten, um jeden zu evakuieren, den wir mitnehmen müssen. Aber wir hätten ohnehin nur Schiffsraum für zwanzig Prozent des Personals, selbst wenn uns genügend Zeit bliebe, um alle an Bord zu holen. Nehmen Sie sich die Prioritätsliste und finden Sie so viele von denen, die darauf stehen, wie Sie können. Wir werden nicht alle von ihnen rechtzeitig an einen Aufnahmepunkt bringen können, aber wir müssen versuchen, jeden Techniker mit wichtigem Wissen mitzunehmen.«
    »Jawohl, Sir!« Der Stabschef wandte sich ab und bellte Befehle, offensichtlich dankbar, etwas – irgendetwas – zu tun zu haben, und Higgins rief seinen Operationsoffizier herbei.
    »Während Chet sich darum kümmert, habe ich für Sie eine andere Aufgabe, Juliet.« Sein Totenschädelgrinsen zeigte keinerlei Heiterkeit. »Wir haben vielleicht nicht genug Raketen mit hoher Reichweite, um diese Schweine fertig zu machen«, sagte er und zeigte auf das taktische Display, »aber einige Ziele können wir erreichen.«
    »Sir?« Der weibliche Operationsoffizier sah genauso verwirrt drein, wie ihre Stimme klang, und Higgins lachte wild.
    »Wir haben keine Zeit, Selbstvernichtungsladungen zu setzen, Juliet. Deshalb werden Sie einen Beschießungsplan erstellen. Während wir uns zurückziehen, feuern Sie einen altmodischen Nuklearsprengkopf auf jede Bauslip, jedes unbewegliche Schiff, jedes Fabrikzentrum. Nur auf die Personalplattformen schießen Sie nicht. Haben Sie verstanden?«
    »Aye, aye, Sir«, brachte sie heraus, das Gesicht vor Entsetzen verzogen, während sie an die Abermilliarden Dollar unersetzlicher Anlagen und halb fertig gestellter Schiffsrümpfe dachte, die sie bald vernichten würde.
    »Dann fangen Sie an«, knirschte Higgins und wandte sich wieder dem gnadenlosen Display zu.
     
     
     
     
    Javier Giscard blickte erneut auf das Chronometer. Eigenartig. Auf der Flaggbrücke der Sovereign of Space hätte es nicht ruhiger oder geordneter zugehen können. Niemand erhob die Stimme, niemand war aufgeregt. Niemand eilte von Konsole zu Konsole oder beriet sich in besorgtem, hastigem Ton.
    Und doch, trotz aller Ordnung und Ruhe, herrschte greifbare Anspannung. Kampfverband 10 hatte noch keinen Schuss gefeuert, doch der Krieg war bereits ausgebrochen. Oder fortgesetzt. Worauf immer die Historiker der Zukunft sich einigen würden.
    Der genaue Wortlaut kümmerte die Männer und Frauen, die das Töten und das Sterben übernahmen, wenig. Während Giscard auf seinem Kommandosessel saß und auf das leise, emsige Gemurmel seines Stabes horchte, spürte er, wie ihm der kalte Windhauch all dieser Sterblichkeit durch die Spalten seiner Seele blies. Er setzte an, etwas zu tun, was er schon einmal getan hatte, in einem Sonnensystem namens Basilisk. Damals war ihm keine andere Wahl geblieben, und jetzt noch viel weniger, doch das bedeutete noch lange nicht, dass er sich darauf freute.
    Er blickte wieder aufs Chronometer.
    Fünfzehn Minuten.
     
     
     
     
    »Außensicherung meldet Bogeys, Admiral!«
    Niall MacDonnell wandte sich rasch von dem Earl von White Haven ab, mit dem er in ein Gespräch vertieft gewesen war, als er die Meldung seines Operationsoffiziers hörte.
    »Sie haben soeben die Alpha-Transition durchgeführt«, fuhr Commander William Tatnall fort. »Wir haben nur eine vorläufige Zählung ihrer Transitsignaturen, aber es ist eine ganze Menge.«
    MacDonnell spürte, wie White Haven sich hinter ihn stellte, und merkte, wie schwer es dem Earl fiel, den Mund zu halten. Doch bevor sie von Jelzins Stern aufgebrochen waren, hatte White Haven ihm versichert, dass er ungeachtet aller relativer Seniorität keinerlei Absichten hege, vom Rücksitz aus zu steuern. MacDonnell habe das Kommando, nicht er, hatte er gesagt, und nun stand er zu seinem Wort.
    »Position und Vektor?«, fragte MacDonnell.
    »Der Verband ist genau an der Hypergrenze transistiert und hat einen zeitoptimierten Kurs nach San Martin eingeschlagen«, meldete der Stabschef Commander David Clairdon eilig.
    »Irgendein Anzeichen, dass etwas auf den Terminus zuhält?«, hakte der Admiral nach.
    »Im Augenblick nicht, Sir«, antwortete Clairdon vorsichtig, und MacDonnell grinste über das unausgesprochene ›noch‹, das jeder auf der Flaggbrücke gehört hatte.
    Der Admiral wandte sich wieder dem Hauptplot

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