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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Andererseits war es Honor lieber, wenn sich am Ende herausstellte, dass Mercedes Recht gehabt hatte. Sie wollte lieber übertrieben pessimistisch sein, als plötzlich auf eine Entfernung beschossen zu werden, in der sie sich vor jedem Angriff sicher geglaubt hatte.
    »Wie hoch auch immer die havenitische Ausgangsgenauigkeit ist, Hoheit«, warf Jaruwalski ein, »nach allem, was ich bisher gesehen habe, wird unser ECM ihre Genauigkeit weit stärker verringern als umgekehrt. Und das setzt schon voraus, dass sie ihre Zielsucher in gleichem Umfang verbessert haben wie ihre Eloka.«
    »Nun, angesichts der Tatsache, dass sie wenigstens doppelt so viele Lenkwaffen-Superdreadnoughts haben wie Admiral McKeon, ist das wohl auch gut so«, entgegnete Honor lächelnd, und Jaruwalski kicherte anerkennend, während Honor sich an Lieutenant Kgari wandte.
    »Wie weit sind die Havies vom Punkt ohne Wiederkehr für Surigao entfernt, Theophile?«, fragte sie.
    »Sie bewegen sich seit zwoeinhalb Stunden mit zwohundertundsiebzig Gravos systemeinwärts, Hoheit«, antwortete der Stabsastrogator. »Ihre Grundgeschwindigkeit ist auf zwo sechs sieben null null Kps gestiegen. Unter der Voraussetzung, dass sie Kurs und Beschleunigung beibehalten, brauchen sie noch elf Komma fünf Minuten bis zum Punkt ohne Wiederkehr.«
    »Dann wird es wohl Zeit«, sagte Honor fast bedauernd. »Harper, geben Sie Signal an die Borderer . Sie soll sich bereithalten, Paul Revere in zwölf Minuten auszuführen.«
    »Aye, aye, Hoheit.«
     
     
     
     
    Zwölf weitere Minuten verstrichen. Die Grundgeschwindigkeit der Zweiten Flotte erhöhte sich auf knapp über 28 530 Kilometer pro Sekunde, die Geschwindigkeit von Kampfverband 34 erreichte 19 600 Kps. Der Abstand schrumpfte zunehmend, aufgezehrt von einer Annäherungsgeschwindigkeit, die fast sechzehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit betrug. Als er auf siebenunddreißigeinhalb Millionen Kilometer gefallen war, sendete HMS Werewolf überlichtschnell ein kurzes Signal an HMS Borderer .
    Der Zerstörer, der fast zehn Lichtminuten vor der Hypergrenze von Marsh im interstellaren Raum wartete, erhielt das Signal, sendete eine Bestätigung und transistierte in den Hyperraum – wo er ein zweites Signal auf den Weg schickte.
    Sechsundzwanzig Sekunden später führte das Protector's Own, Grayson Space Navy, seine Alpha-Transition aus dem Hyperraum unmittelbar achtern von der Zweiten Flotte aus und begann, in deren Rücken mit Höchstwerten systemeinwärts zu beschleunigen.
     
     
     
     
    »Hyperabdruck!«, rief Commander Marston aus. »Multiple Hyperabdrücke, Peilung eins acht null zu null neun zwo, Entfernung annähernd eine Lichtminute!«
    Lester Tourville setzte sich kerzengerade auf und fuhr mit dem Kommandosessel zu seinem Operationsoffizier herum. Marston starrte noch kurz auf seine Skalen, dann blickte er dem Admiral in die Augen.
    »Es sind noch mehr Mantys, Sir«, sagte er ungläubig. »Entweder das – oder Graysons.«
    »Das ist unmöglich«, wandte DeLaney beinah wie von selbst ein. Sie wies mit der Hand auf den Plot. »Wir haben Harringtons Schiffe ausnahmslos identifiziert. Auf solch kurze Entfernung können sie die Aufklärungsdrohnen nicht getäuscht haben – nicht einmal mit manticoranischer Eloka!«
    Tourville versuchte Marstons unfassliche Meldung zu begreifen. DeLaney hatte Recht: Die Entfernung zu Harringtons Schiffen betrug keine zwei Lichtminuten. Manticoranische Eloka-Systeme hätten die Sensoren seiner Schiffe zwar selbst auf diese Distanz noch täuschen können, doch die Aufklärungsdrohnen der Zweiten Flotte hatten auf einen Abstand von weniger als drei Lichtsekunden aufgeschlossen. Über diese Entfernung konnten sie einen Superdreadnought oder LAC-Träger auf Sicht identifizieren, und sie hatten jedes einzelne Schiff gesehen, über das Harrington verfügte.
    Genauer gesagt , teilte sein Verstand ihm kühl mit, jedes, von dem der FND wusste.
    Nur einen Moment lang fühlte sich Lester Tourville um fünf Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, als kein Flaggoffizier den Geheimdienstmeldungen zu trauen wagte, die Oscar Saint-Justs SyS-Experten vorlegten. Bei dem Gedanken, Thomas Theismans FND könnte sich als genauso unverlässlich erwiesen haben wie die Abteilung Feindaufklärung des Amts für Systemsicherheit, durchzuckte ihn das entsetzliche Gefühl, verraten worden zu sein. Dann riss er sich zusammen. Was auch immer hier schief gegangen war, der FND hatte in den letzten vier T-Jahren seine

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