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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aufmerksam, und McGwire zuckte mit den Achseln.
    »Um den Manticoranern gegenüber fair zu bleiben, muss man sagen, dass Trevors Stern ein Sonderfall ist«, entgegnete er. »Im Lichte der Brutalität, mit der die Innere Abwehr und dann die Systemsicherheit auf San Martin vorgegangen sind, finde ich es nicht gerade überraschend, wenn die San Martinos trotz aller unserer Reformen vollkommen mit der Republik brechen wollten. Gleichzeitig bildet Trevors Stern einen Terminus des Manticoranischen Wurmlochknotens, und das Interesse des Sternenkönigreichs an der Wahrung seiner Sicherheit ist ohne Zweifel legitim. Ich bin allerdings nicht besonders glücklich über den Präzedenzfall, den die Annexion dieses Sonnensystems darstellt. Falls Manticore weitere Sonnensysteme behalten möchte, könnte es vielleicht anführen, dass es lediglich dem Beispiel von Trevors Stern folge – aus den gleichen Gründen. Sollte man sich entscheiden, diesen Vorwand zu benutzen – wofür es, wie ich hinzufügen muss, keinerlei Anzeichen gibt –, so wäre das eine Lüge. Doch trotz aller Bedenken, die ich für die Zukunft vielleicht habe, glaube ich, dass wir keine andere Wahl haben, als die Entscheidung des Sternenkönigreichs zu akzeptieren, permanent die Kontrolle über dieses besondere Sonnensystem zu behalten.«
    »Auch ohne einen förmlichen Friedensvertrag, in dem die Republik die Oberhoheit über Trevors Stern aufgibt?«, drängte Henneman.
    »Mir wäre es gewiss lieber, wenn die Situation durch einen formellen Vertrag gesetzlich geregelt wäre«, entgegnete McGwire. »Aber angesichts dessen, dass die Wähler von San Martino ausdrücklich Untertanen des Sternenkönigreichs werden wollen, und angesichts der offiziellen Erklärung der Verfassungsgebenden Versammlung, derzufolge kein Sonnensystem der alten Volksrepublik gezwungen werden soll, gegen seinen ausdrücklichen Willen Teil der neuen Republik zu bleiben, kann der Anschluss wohl nicht ausbleiben.«
    »Verstehe.«
    Für Theisman war es offensichtlich, dass Henneman mit McGwires Haltung zu Trevors Stern unzufrieden war. Das war höchst beunruhigend. McGwire stand Arnold Giancola weit näher, als Theisman recht sein konnte, doch allmählich – und besonders in den sechsunddreißig Stunden seit Pritcharts Ansprache – zeichnete sich ab, dass die einfache Bevölkerung in gewisser Hinsicht einem weit härteren Kurs zuneigte als selbst Giancola. Besonders Trevors Stern war zu einem wunden Punkt geworden. Soweit Theisman sehen konnte, sollte das, was McGwire soeben gesagt hatte, für jeden selbstverständlich sein. Doch ein beträchtlicher Teil der Presse und der öffentlichen Diskussionsgruppen schien diese Auffassung nicht zu teilen.
    Ohne die Beschränkungen der Redefreiheit, wie sie in der Volksrepublik üblich gewesen waren, gärte es chaotisch und oft lautstark in den Diskussionsforen. Allein die Tatsache, dass man nun straflos aussprechen durfte, was man dachte, provozierte viele Leute, Dinge von sich zu geben, die Thomas Theismans Ansicht nach nur als öffentlicher Irrsinn bezeichnet werden konnten. Um einen Großteil davon zu beschreiben, fiel ihm nicht viel mehr ein als der alte Begriff der ›extremistischen Randgruppe‹. Und unter den Mitgliedern solcher Randgruppen erhob sich im Moment die hysterisch klingende Forderung, alle besetzten Systeme müssten wieder an die Republik zurückgegeben werden. Einschließlich Trevors Stern. Trevors Stern sogar ganz besonders. ›Trevors Stern zurück‹ war zu einer Parole der Extremisten geworden, obwohl jeder, der seinen Verstand auch nur halbwegs beisammen hatte, wusste, dass es so weit niemals mehr kommen würde.
    Im Moment konnte Theisman noch nicht ganz sagen, ob Henneman zu dieser radikalen Randgruppe gehörte oder ob er nur ein provokantes Thema aufgriff, weil er sich bei den Zuschauern beliebt machen wollte. Theisman hoffte, Letzteres sei der Fall.
    »Aber Sie stimmen zu, dass, wie die Präsidentin zu sagen schien, sämtliche anderen besetzten Systeme an uns zurückgegeben werden müssen?«, fragte der Moderator nach einem Augenblick McGwire.
    »Das hat Präsidentin Pritchart nicht genau so gesagt, Roland«, entgegnete McGwire.
    »Für mich hat es aber ganz danach geklungen, Senator.«
    »Wenn Sie sich den tatsächlichen Text der Rede ansehen«, widersprach McGwire, »dann hat sie gesagt – gefordert, um genauer zu sein –, die Frage der besetzten Systeme müsse in einer Weise gelöst werden, die mit unserer Gesetzgebung

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