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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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damit das Risiko eingeht, Kampfhandlungen gegen Manticore wieder aufzunehmen.«
    »Einige Dinge«, antwortete McGwire ernst, »sind sowohl als Angelegenheiten des nationalen Eigeninteresses als auch des Prinzips so wichtig, dass sie selbst die größten Risiken rechtfertigen. Meiner Einschätzung nach fällt das Wohlergehen und das Recht auf Selbstbestimmung aller Bürger der Republik, die der militärischen Besatzung einer Fremdmacht unterstehen, in diese beiden Kategorien.«
    Das Timing des Senators ist ausgezeichnet , dachte Thomas Theisman sarkastisch, als eine Werbepause das Programm unterbrach und die Zuschauer mit dem Eindruck seines ernsten Gesichtes mit dem starken Kinn und den ruhigen braunen Augen zurückließ.
    »Abschalten«, sagte der Kriegsminister, und das HD-Gerät deaktivierte sich gehorsam und fuhr in sein Nest in der Decke zurück.
    Theisman richtete sich auf und gestattete seinem Blick, durch die Runde zu schweifen. Der Tisch war sehr groß. Er musste sämtlichen Offizieren Platz bieten, die daran saßen, und einschließlich seiner selbst und Arnaud Marquettes zählte er nicht weniger als achtzehn Flaggoffiziere; jeden dieser Commodores und Admirale begleiteten wenigstens zwei bis drei Adjutanten und Stabsoffiziere.
    Eine ganze Reihe dieser Offiziere wirkte ungewöhnlich jung für ihren Dienstgrad. Saint-Justs Vernichtung des alten Oktagons und jedes einzelnen Offiziers darin hatte ein gewaltiges Loch in die höheren Rangstufen der Flotte gerissen. Während der Säuberungen, die auf McQueens Putschversuch folgten, war dieses Loch zu einem gähnenden Abgrund erweitert worden. Als Theisman den Admiralstab wieder ins Leben rief, blieb ihm keine andere Wahl, als zahlreiche Beförderungen auszusprechen, sonst hätte er die zahllosen freien Planstellen nicht besetzen können. Ihm (und den allermeisten Beförderten) war ihre relative Unerfahrenheit deutlich bewusst. Das war einer der Gründe, weshalb Theisman die Positionen des Admiralstabschefs und des Kriegsministers in sich vereinigte: So albern es klingen mochte, er war sehr wahrscheinlich der Offizier mit der größten Erfahrung in der gesamten Republican Navy.
    Und er war noch vor fünfzehn T-Jahren ein Commander gewesen.
    Doch ob die Leute jung für ihre Position waren oder nicht, sie bildeten den Admiralstab, mit dem er arbeiten musste. Und er musste zugeben, dass sie in den vergangenen vier Jahren viel Erfahrung gewonnen und gelernt hatten.
    »Nun, Ladys und Gentlemen«, stellte er nach einem Augenblick fest, »da haben Sie es. Ich nehme an, was der Vorsitzende des Flottenausschusses in Hennemans Stunde gesagt hat, muss als offiziell gelten.«
    Ein pflichtgetreues Lachen flackerte rings am Konferenztisch auf, und Theisman grinste schmal. Nicht dass er besondere Heiterkeit empfunden hätte. McGwire war erheblich weniger aufrührerisch gewesen, als Theisman angesichts dessen Nähe zu Giancola befürchtet hatte. Er wusste nicht sicher, ob sich in dieser Zurückhaltung wirklich McGwires wahre Position widerspiegelte, glaubte es aber eigentlich schon. McGwire hatte nie ein Geheimnis aus seiner außerordentlichen Vorsicht gegenüber allem gemacht, was zu neuen offenen Feindseligkeiten zwischen der Republik und dem Sternenkönigreich führen konnte. In gewisser Weise verlieh dieser Umstand seinen abschließenden Sätzen jedoch umso mehr Gewicht, und Thomas Theisman gefiel es nicht, was sich um ihn herum aufbaute.
    Er hegte den starken Verdacht, dass selbst Eloise Pritchart die Stärke der öffentlichen Reaktion auf ihre Rede unterschätzt hatte. Es schien, dass der Zorn der Wählerschaft, ihr wachsender Verdruss über die manticoranische Verschleppungstaktik allmählich die Oberhand über die Kriegsmüdigkeit erlangte. Sogar die tief sitzende Furcht vor der Manticoranischen Allianz schien dagegen ins Hintertreffen zu geraten. Noch schlimmer allerdings war der Groll der Öffentlichkeit über die demütigende, vernichtende Niederlage, die Manticore Haven beigebracht hatte. Theisman kannte sich mit der menschlichen Natur gut genug aus, um zu begreifen, dass auf Groll basierender Revanchismus viel gefährlicher war als jeder Zorn, der auf Vernunft fußt, und die Stärke dieses Grolls hatte ihn erstaunt.
    Er hätte nicht überrascht sein sollen, das wusste er, doch er war überrascht. Vielleicht, weil er den Eindruck hatte, als müsste jedem, der auch nur einen Augenblick lang darüber nachdachte, schmerzhaft klar werden, wie katastrophal jede neue

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