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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fiel, musste man einräumen, dass die meisten Welten, die der Liga nicht ganz freiwillig beitraten, sich bald wirtschaftlich erheblich besser gestellt fanden.
    Bald. Der Haken an der Sache war, dass die Bewohner dieser Sonnensysteme kurzfristig keine Wahl hatten, kein Mitspracherecht bei ihrer eigenen Zukunft. Wer etwas dagegen hatte, Solarier zu werden, wurde ignoriert – oder unterdrückt. Vor allem aber war das OFS wie jede Institution, die von Sterblichen betrieben wird, längst nicht mehr immun gegen Bestechung und Korruption. Die Versuchung wurde durch die fehlende strenge parlamentarische Aufsicht nur größer. Mittlerweile stieg das Amt mit einflussreichen Interessengruppen ins Bett und benutzte seine Macht und Autorität, um ›günstige Deals‹ für favorisierte interstellar tätige Firmen, Schifffahrtslinien oder politische Spießgesellen und Wohltäter einzufädeln. Zugleich organisierte es die ›geschützten‹ Welten unter seiner selbstlosen Fürsorge neu. Es hielten sich sogar beharrlich Gerüchte, einige höhere Beamte des OFS hätten Beziehungen zu den mesanischen Gensklavenhändlern geknüpft.
    Und das brachte Zachery zum Talbott-Sternhaufen zurück, denn Talbott blieben vielleicht noch zwanzig oder dreißig T-Jahre der Unabhängigkeit, dann kam zusammen mit den näher rückenden Grenzen der Liga auch das OFS.
    »Der Talbott-Sternhaufen«, murmelte Zachery, und Jefferson nickte.
    »Jawohl, Ma'am. Ich habe ein wenig nachgelesen, nachdem Rochelle Lynx identifiziert hatte. Den Zahlen in unserer Datenbank zufolge, die wahrscheinlich um zehn bis fünfzehn T-Jahre veraltet sind, beträgt die Systembevölkerung zwo Komma drei Milliarden. Mir sieht es aus, als wären die Leute wirtschaftlich dort, wo die Graysons waren, bevor sie der Allianz beigetreten sind. Vielleicht hinkt ihre Wirtschaft auch noch ein bisschen mehr hinterher, aber ihr technischer Stand ist wahrscheinlich etwas besser. Nach allem, was ich herausgefunden habe, muss Lynx zu den zwo oder drei stärker besiedelten Sonnensystemen im Sternhaufen gehören; durchschnittlich beträgt die Systembevölkerung hier anderthalb Milliarden.«
    »Und Lynx ist nur vierzehn Stunden von diesem Terminus entfernt«, warf Thatcher ein.
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, entgegnete Zachery milde.
    »Na, das klingt doch gut!«, rief Kare. Die Kommandantin blickte ihn an, und der Wissenschaftler grinste. »Wir brauchen jemand, der uns dabei hilft, den Terminus zu einem Ankerplatz zu machen, Captain. Es wäre schön, wenn dieser jemand ein wenig näher läge, aber trotzdem lässt sich der Terminus mit Hilfe von Lynx erheblich leichter entwickeln.«
    »Ja«, sagte Zachery. »Ja, das scheint mir auch so, Professor.«
    Sie sah zu, wie Kare und Wiggs erfreut lächelten, dann traf ihr Blick Wilson Jeffersons Augen, und dort entdeckte sie das Spiegelbild ihrer eigenen Besorgnis.
     
     
     
     
    Erica Ferrero ermahnte sich, nicht zu fauchen. Leicht fiel es ihr nicht, darauf zu verzichten.
    Sie stand neben Lieutenant-Commander Harris und blickte auf sein taktisches Display. Darin blinkte ein scharlachroter Punkt, der ihr mittlerweile allzu vertraut war.
    »Eindeutig die Hellebarde , Skipper«, meldete Harris. »Entspricht genau ihrer Emissionssignatur.«
    »Noch immer nichts von unserem Freund Gortz, Mecia?«, fragte Ferrero, ohne die Augen vom Plot zu nehmen.
    »Kein Wort, Ma'am«, meldete der Signaloffizier.
    »Passt!«, schnaubte Ferrero und starrte das Icon mit hartem Blick an. Mithilfe der Geheimdienstdossiers auf Sidemore war es ihr mittlerweile immerhin gelungen, Kapitän Gortz als einen gewissen Guangfu Gortz zu identifizieren. Der Nachrichtendienst besaß längst nicht so viel Material über ihn, wie Ferrero sich gewünscht hätte. Doch was vorlag, wies eindeutig darauf hin, dass er zu dem Kader von Manticore-Hassern innerhalb der Kaiserlich-andermanischen Weltraumflotte gehörte. Also hat er im Moment wahrscheinlich großen Spaß , dachte sie und bleckte innerlich die Zähne, als sie an das feiste, rote Gesicht aus dem ONI-Dossier dachte. Sie klopfte Harris leicht auf die Schulter, wandte sich ab und stapfte zum Kommandosessel zurück. Nachdem sie sich gesetzt hatte, starrte sie finster auf das kleine W-Display, das Harris' Plot in Miniaturausführung wiedergab.
    Fast vier Wochen lang war die Jessica Epps die Gesellschaft von SMS Hellebarde erspart geblieben – so lange, dass Captain Ferrero schon geglaubt hatte, Gortz hätte jemand anderen

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