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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Namen will ich hören, Bürger Kommissar.«
    Radamacher ließ die Schultern sinken. »Gut. Wenn Sie Bürgerin Captain Justice nicht trauen, wäre Bürger Commander Howard Wilkins die nächstbeste Wahl.«
    Zwei Minuten vergingen, in denen der Sonderermittler einen anderen Bildschirm aufrief und eingehend studierte.
    »Ihre Beurteilung«, befahl er.
    Mittlerweile war es Ogilve klar, dass Cachat den Volkskommissar zur … nun, nicht völligen Ergebenheit als vielmehr simpler Resignation schikaniert hatte. »Nehmen Sie mein Wort darauf oder auch nicht. Howard ist ein tüchtiger, gewissenhafter Offizier. Er ist auch sehr fähig, wenn man seine gelegentliche Kleinlichkeit und seine Neigung, zu großen Wert auf Tabellen und Datensammlungen zu legen, übersieht.«
    Den letzten Satz sprach er mit einem weiteren Verziehen der Lippen aus. Diesmal klang er nicht sarkastisch – oder zumindest richtete sich der Sarkasmus woandershin.
    Cachat entging es nicht. »Wenn dieser Seitenhieb sich gegen mich richtet, Bürger Kommissar, so trifft er mich nicht. Tabellen und Datensammlungen sind nicht unfehlbar, aber dennoch nützlich. Also gut. Ich sehe in Bürger Commander Wilkins' Akte nichts, was ihn disqualifizieren würde. Ihre Empfehlung ist angenommen. Nun melden Sie sich unter Arrest stehend.«
    Nachdem Radamacher die Kammer verlassen hatte, wandte sich Cachat an Chin. »Ich werde Ihren persönlichen Ausbruch übersehen, Bürgerin Admiral. Offen gesagt, ist es mir egal, welche Meinung jemand von mir hat, so lange es nicht das Volk der Republik ist« – und erneut kam es in Versalien heraus: DAS VOLK DER REPUBLIK – »und natürlich seiner rechtmäßigen Regierung.«
    Er deutete auf den Bildschirm. »Ich habe mich während der Herreise auch mit Ihrer Akte befasst und den Daten über La Martine, seit Sie vor sechs T-Jahren das Kommando über den Volksflottenverband hier übernommen haben. Sie haben Beachtliches vorzuweisen. Ihnen ist es gelungen, sämtliche Piraterie in diesem Sektor auszurotten und auch die manticoranischen Handelsstörer enorm zu behindern. Davon abgesehen fließen die Zivilbehörden in diesem Sektor vor Lob über, wie glatt Sie mit ihnen zusammenarbeiten. Im Laufe der letzten sechs Jahre ist der La-Martine-Sektor zu einer der wichtigsten wirtschaftlichen Hochburgen der Volksrepublik geworden – und die zivilen Stellen schreiben einstimmig Ihnen einen großen Teil dieser Leitung zu.«
    Der Sonderermittler blickte Ogilve an. »Auch Bürger Commodore Ogilve scheint seine Pflichten vorbildlich erfüllt zu haben. Wenn ich recht verstehe, betrauen Sie in der Regel ihn mit dem Befehl über die eigentlichen Patrouillen.«
    Dass Cachat plötzlich Loblieder anstimmte, erstaunte Ogilve. Es war umso irritierender, weil der Sonderermittler im gleichen kalten Tonfall weitersprach. Nein, begriff Ogilve. Der Ton war nicht kalt, sondern ohne jede Anteilnahme. Cachat schien einer jener äußerst seltenen Menschen zu sein, die allem, was über ihre Pflicht hinausging, wirklich völlig unbeteiligt gegenüberstanden.
    Nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, war Chin genauso verwirrt wie er.
    »Gut. Ich freue mich natürlich, das zu hören, aber …« Ihre Miene erstarrte zu Stein. »Ich nehme an, Sie legen damit den Grundstein, um meine Loyalität infrage zu stellen.«
    »Reagieren Sie eigentlich auf alles emotional, Bürgerin Konteradmiral? Bei einem Offizier Ihrer Rangstufe finde ich das eigenartig.« Cachat setzte die Handflächen mit gespreizten Fingern auf die Tischplatte. Irgendwie brachte der junge Mann es fertig, einer Admiralin gegenüber, die drei- oder viermal so alt war wie er, die selbstbewusste Ruhe des hohen Alters auszustrahlen. »Dass Sie unter dem Regime der Legislaturisten zum Flaggoffizier aufgestiegen sind, hat Sie natürlich in Verdacht gebracht, wie hätte es auch anders sein können? Durch sorgfältige Untersuchungen ergab sich jedoch, dass man Sie nach dem von legislaturistischen Admiralen verschuldeten Hancock-Desaster zum Sündenbock gemacht hat, und darum wurde Ihr Name nach der Revolution reingewaschen und Sie mit einer wichtigen neuen Verwendung betraut. Seitdem ist kein neuer Verdacht auf Sie gefallen.«
    Offensichtlich von einem Lemming-Instinkt beherrscht, wollte Chin das Thema nicht ruhen lassen. »Na und? Nach McQueens Irrsinnstat … ganz zu schweigen, dass Jamka ermordet aufgefunden wurde …«
    » Es genügt. « Cachat hob die Finger vom Tisch, während die Handballen weiter fest an der Platte

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