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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auflagen. Die Gebärde entsprach etwa dem mit den Armen fuchteln bei einem Mann, der seine Gefühle weniger stark unter Kontrolle hatte.
    »Es genügt«, wiederholte er. »So dumm können Sie einfach nicht sein, Bürgerin Admiral. Durch McQueens Verrat benötigt die Volksrepublik umso dringlicher Raumoffiziere, denen Sie trauen kann. Muss ich Sie daran erinnern, dass Bürger Vorsitzender Saint-Just sich entschieden hat, Bürger Admiral Theisman in die Hauptstadt zu beordern und ihn zum Oberbefehlshaber der Volksflotte zu machen?«
    Dass Thomas Theismans Name fiel, beruhigte Ogilve ein wenig. Er war dem Mann nie begegnet, doch wie alle erfahrenen Volksflottenoffiziere kannte er Theismans Ruf, unpolitisch zu sein, ein überragender militärischer Kopf – dem Esther McQueens Ehrgeiz zudem völlig abging. Theismans neue Stellung als Oberbefehlshaber der havenitischen Raumstreitkräfte unterstrich eine simple Tatsache des Lebens: Ganz gleich, wie misstrauisch die Systemsicherheit war und wie brutal sie vorging, letztendlich blieb ihr keine andere Wahl, als sich auf die Volksflotte zu verlassen. Niemand sonst hatte eine Chance, den Vormarsch der Manticoranischen Allianz aufzuhalten. Die bewaffneten Kräfte unter dem Kommando des Amts für Systemsicherheit genügten, um das Regime gegen inneren Widerstand zu schützen, doch White Haven und seine Achte Flotte hätten durch sie hindurchgeschnitten wie ein warmes Messer durch Butter – und das wusste Oscar Saint-Just so gut wie jeder andere auch.
    Chin schien sich allmählich ein wenig zu beruhigen. Zu Ogilves Erleichterung entschuldigte sie sich sogar bei Cachat:
    »Verzeihen Sie den persönlichen Angriff, Bürger Sonderermittler.« Sie sprach undeutlich, doch Cachat schien die Entschuldigung bereitwillig zu akzeptieren, um die Angelegenheit beilegen zu können.
    »Es ist gut«, sagte er. »Was nun den Mord an Jamka betrifft, so gehe ich davon aus, dass die Affäre sich am Ende als nichts weiter als eine schmutzige Privatsache erweisen wird. Meine Pflicht ist es jedoch, vorrangig möglichen politischen Aspekten nachzugehen. Nur aus diesem Grund habe ich Bürger Kommissar Radamacher und Bürgerin Captain Justice unter Arrest gestellt. Aus dem gleichen Grund werde ich eine systematische Umverteilung aller SyS-Posten im La-Martine-Sektor vornehmen.«
    Als die SyS-Offiziere diesen letzten Satz vernahmen, versteiften sie sich ein wenig. Cachat schien es nicht zu bemerken, doch Ogilve glaubte zu sehen, dass der Sonderermittler die Lippen ein wenig fester zusammenpresste.
    »Ja, allerdings«, bekräftigte Cachat. »Parallel zu einem allzu engen Verhältnis zwischen der SyS und der Volksflotte herrscht in diesem Sektor eine allzu starre Aufteilung der Aufgabenbereiche innerhalb der Systemsicherheit. Das ist sehr ungesund. Ich fühle mich an das legislaturistische Kastendenken erinnert. Einige Offiziere sind permanent auf bequeme Pöstchen an Bord der Großkampfschiffe im Orbit um La Martine abkommandiert« – sein Blick schweifte durch die Abteilung, als untersuche er genau die kleinen Luxusartikel, die er hatte entfernen lassen –, »während andere ständig an Bord kleinerer Schiffe auf lange und schwierige Patrouillenfahrten gehen.«
    Sein Blick strich über die Schotten und verharrte schließlich auf den SyS-Offizieren. »Das hört nun auf.«
    Jean-Pierre Ogilve hatte sich gelegentlich gewundert, wie Moses geklungen haben mochte, nachdem er mit seinen Gesetzestafeln vom Berg herabgestiegen war. Nun wusste er es. Ogilve verkniff sich ein Grinsen. Die Mienen, die die Offiziere der Superdreadnoughts zogen, waren einfach unbezahlbar. Genauso, da war er sich ganz sicher, mussten die Götzenanbeter, die gerade noch um das Goldene Kalb getanzt hatten, den Propheten begrüßt haben.
    »Das – hört – nun – auf«, wiederholte Cachat, und er schien jedes einzelne Wort zu genießen.

 
     
    Kapitel 3
     
     
    Ironischerweise war die Kammer, in die Yuri Radamacher gesperrt wurde, nachdem er Cachats Kabine verlassen und sich bei den Posten gemeldet hatte, größer und weniger karg als sein Quartier an Bord von WS Chartres , dem Flaggschiff des Bürger Commodores. Die Kammer qualifizierte sich nur knapp nicht als Luxuskabine – wahrscheinlich war irgendein namenloser SyS-Lieutenant ausquartiert worden, um Platz für ihn zu schaffen. Das war immer einer der Vorteile gewesen, wenn man an Bord eines Superdreadnoughts diente: Auf diesen Kolossen gab es einfach mehr Platz.
    Dennoch war

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