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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den Holorekorder, den ein SyS-Mann hielt. »Sie können sich die Aufnahme natürlich selber ansehen, aber wenn sie mit Jamkas Tod irgendetwas zu tun hatte, dann haben wir jedenfalls keine Spur davon herausbekommen.«
    Cachat blickte den verprügelten weiblichen Offizier auf dem Stuhl mit angespannten Kiefern an. »Was sagen Sie zu ihrer politischen Zuverlässigkeit?«
    »Nun … wir hatten uns mehr auf die Jamka-Frage konzentriert …«
    Cachat schüttelte ungeduldig den Kopf. »Lassen Sie es gut sein. Ich befasse mich selbst damit. Das Gleiche gilt für wen auch immer Bürger Vorsitzender Saint-Just zur Überprüfung meines Berichts einteilt, sobald er in Nouveau Paris ist.«
    Er richtete den Kopf auf den SyS-Mann, der den Rekorder hielt. »Sie haben doch eine gute Aufnahme gemacht, oder?«
    Der Mann nickte hastig. In der Gegenwart des Sonderermittlers schien er genauso nervös zu sein wie jeder andere auch.
    Anscheinend befriedigt wandte sich Cachat wieder Justice zu und betrachtete sie.
    Nach einigen Sekunden zuckte er die Schultern. Die Gebärde wirkte mehr unwillkürlich als wie ein echtes Achselzucken.
    »Also vom Stuhl mit ihr. Bringen Sie die Bürgerin Captain zu den anderen und sorgen Sie für medizinische Versorgung. Danke, Bürger Major Lafitte. Bürger Kommissar Radamacher vernehme ich selbst. Ich bin mir zwar fast sicher, dass wir die faule Stelle bereits ausgebrannt haben, aber man sollte immer auf Nummer sicher gehen.«
    Zwei Marinessergeants lösten Sharons Fesseln erheblich behutsamer, als man es von Männern erwartet hätte, die sie gerade erst lazarettreif geprügelt hatten, und führten sie zu den Sanitätern in der Ecke. Kaum war der Stuhl frei, als Cachat sich Yuri zuwandte.
    »Bitte nehmen Sie Platz, Bürger Kommissar Radamacher. Wenn Sie unschuldig sind, haben Sie nichts zu befürchten außer einer schmerzhaften Episode, die rasch vorübergeht.« An seinem Koppel hing ein Pulser. Cachat zog die Waffe aus der Pistolentasche und hielt sie lässig in der Hand. »Sollten Sie schuldig sein, kommt die Erlösung sogar noch schneller.«
    Yuri war stolz darauf, dass er ohne zu zittern zu dem Stuhl gehen und sich setzen konnte. Als einer der Sergeants die Schellen an seinen Hand- und Fußgelenken schloss, hob er den Kopf zu Cachat.
    Erneut überging er den Befehl des Sonderermittlers. »Himmelherrgott«, zischte er leise, »Sie haben sie eigenhändig erschossen.«
    Erneut das ärgerliche leichte Schulterzucken. »Wir sind im Krieg, und die Volksrepublik ist stärker bedroht denn je zuvor. Das Sicherheitsrisiko durch Jamka und seine Clique erforderte ein summarisches Urteil und dessen Ausführung. Ihre Perversion und Korruption drohte die Autorität des Staates im ganzen Sektor zu untergraben. Es hat sie tatsächlich infrage gestellt, als Jamkas Verhalten zu seinem Tod führte.«
    Yuri musste an sich halten, um sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Ob es dem Sonderermittler bewusst war oder nicht, Cachat hatte soeben eingeräumt, dass Jamkas Ermordung einen persönlichen und keinen politischen Hintergrund besaß – und zwar, während er amtlich aufgezeichnet wurde.
    Seine nächsten Worte sprach Cachat ein wenig lauter aus, als wollte er sicherstellen, dass jeder SyS-Offizier in der Abteilung ihn verstand.
    »Bürger Vorsitzender Saint-Just wird die Angelegenheit selbstverständlich überprüfen lassen und, sollte er meine Maßnahmen missbilligen, für meine Bestrafung sorgen. Worin diese auch bestehen mag.« Er sprach mit völliger Indifferenz. »Auf jeden Fall jedoch« – sein Blick verließ Yuri und glitt langsam über die Offiziere in den Ecken; seine Augen glitzerten wie Achate – »habe ich wohl deutlich gemacht, dass in diesem Sektor legislaturistenhafter Klüngel und Vetternwirtschaft zwischen unfähigen und korrupten Offizieren nicht mehr toleriert, sondern im Gegenteil empfindlich bestraft wird.«
    Die drei Sergeants waren zurück. Alle zogen sie Handschuhe über, um sich zu schützen.
    »Fangen Sie schon an«, sagte Yuri mit fester Stimme. Aus Gründen, die er nicht ganz begriff, erfüllte ihn plötzlich Zuversicht. Tatsächlich fühlte er sich so gut wie schon lange nicht mehr.
    Seine Zuversicht konnte natürlich nicht von Dauer sein. Doch, wie Cachat gesagt hatte, irgendwann hatten die Prügel ein Ende. Mit einem getrübten Auge – das andere war komplett geschlossen – sah Yuri, wie der Sonderermittler den Pulser zurück ins Holster steckte. Und mit Ohren, die sich

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