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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als ausreichend sein, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.«
    Er fixierte Yuri mit zwei dunklen, stechenden Augen. »Umso mehr, wenn die Untersuchung auf der Hector Van Dragen während meiner Abwesenheit von einem fähigen Untergebenen beendet wird. Ihre Dienstakte ist ausgezeichnet, Bürger Assistent des Sonderermittlers Radamacher. Nachdem alle Fragen betreffs Ihrer Systemtreue und möglichen Verwicklung in die Jamka-Affäre geklärt sind, sehe ich keinen Grund, weshalb Sie dieser Aufgabe nicht gewachsen sein sollten.«
    Cachat zuckte mit den Achseln, als sei ihm das, was er als Nächstes sagte, ein wenig peinlich. »Ich wage zu behaupten, dass ich die schlimmste Korruption und Nachlässigkeit an Bord dieses Schiffes bereits ausgemerzt habe. Ihre Pflichten bestehen also hauptsächlich in der Beaufsichtigung Bürgerin Captain Gallantis« – da wird sie sich aber freuen! Bei dem Gedanken an Gallantis Temperament krümmte sich Yuri innerlich.
    »… und unnachsichtig jedem Überrest an Korruption und Nachlässigkeit nachzugehen, den Sie entdecken. Zu diesem Zweck lasse ich Ihnen die beste Sicherungseinheit hier, die ich zusammengestellt habe. Die besten SyS-Gruppen – die meisten Leute stammen natürlich vom Kampfverband, denn die Fäulnis hatte sich an Bord der Superdreadnoughts schon zu weit ausgebreitet – zusammen mit Bürger Major Lafitte und seinen Marines. Ich denke, das sollte genügen.«
    Dann ist wenigstens Ned Pierce weiterhin in der Nähe. Gott sei dank. Dann habe ich wenigstens eine Schulter, an der ich mich ausweinen kann.
    Es schien nichts zu geben, was er dazu noch sagen konnte. Deshalb schüttelte er nur den Kopf.
    »Gut.« Cachat wandte sich zum Gehen und hob die Hand zur Lukenbedienung. Bürgerin Kommissar Justice setzte an, ihm zu folgen, doch vorher warf sie Yuri rasch ein Lächeln zu. Ein beinahe schüchternes Lächeln, was recht eigenartig war. Sharon Justice war gewöhnlich eine sehr selbstbewusste Frau.
    Bei diesem Lächeln auf Lippen, die noch immer angeschwollen waren, machte Yuris Herz einen Satz. Erschwerend kam die Wärme ihrer braunen Augen hinzu. Eine plötzliche Erkenntnis durchfuhr ihn.
    »Ähem … Bürger Sonderermittler?«
    Cachat wandte sich ihm wieder zu. »Ja?«
    Radamacher räusperte sich. »Ich wollte nur sicherstellen, dass ich die Vorschriften richtig verstehe. Als Assistent bin ich nun Ihnen unterstellt und glaube, nicht mehr zur Befehlskette des Kampfverbands zu gehören. Sehe ich das richtig?«
    »Selbstverständlich«, entgegnete Cachat kurz angebunden. »Wie sollte es anders sein? Sie verantworten sich mir gegenüber, ich mich gegenüber der SyS-Zentrale in Nouveau Paris. Wie könnten wir denn der Befehlskette verantwortlich sein, gegen die wir ermitteln?« Ungeduldig fügte er hinzu: »Ein Offizier Ihrer Erfahrung kann doch unmöglich eine solch grundlegende …«
    Er verstummte und warf einen raschen Blick auf Sharon Justice. Dann – Yuri konnte es nicht ganz glauben, aber es war so – errötete Cachat. Einen Augenblick lang sah der Sonderermittler aus wie ein Schuljunge.
    Der Moment hielt nicht lange an. Abrupt, wie beschworen, hob sich wieder der Schild des Fanatikergesichts. Die nächsten Worte sprach Cachat mit sehr ungeduldiger Stimme aus.
    »Wenn sich dies zu einer persönlichen Angelegenheit ausweitet, Bürger Assistent des Sonderermittlers Radamacher, geht es mich nichts an, so lange keine Vorschriften verletzt werden.«
    Er schien um Worte verlegen; zum ersten Mal erlebte Yuri den Sonderermittler in solch einer Situation. Halb gemurmelt fügte Cachat hinzu:
    »Meine Zeit ist knapp. Bürgerin Kommissar Justice, der Kampfverband wird in Kürze die Umlaufbahn verlassen. Ich erwarte, dass Sie sich rechtzeitig zum Dienst melden. Sagen wir, in einer Stunde ab jetzt.«
    Er öffnete die Luke, schlüpfte hindurch und war verschwunden. Hinter ihm schloss sie sich wieder.
    Yuri blickte Sharon an. Ihr Lächeln wirkte nun schulmädchenhaft schüchtern. Er vermutete, dass es ihm nicht anders erging.
    Was soll ich sagen? Wie soll ich es sagen? Nachdem ich drei Jahre lang mit Vorbedacht nie zu weit gegangen bin?
    Und in einer Stunde? In einer lausigen STUNDE? Cachat, du Bastard!
    Sharon war es, die den toten Punkt überwand. Das schüchterne Lächeln löste sich zu einem kehligen Lachen auf, und ihre gewohnte Selbstsicherheit schien wiederzukehren.
    »Was für ein Schlamassel, was, Yuri? Wir sind beide zu alt – zu gesetzt, besonders du –, um einfach zusammen ins Bett

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