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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mit einen Augen gesehen. Es war Oscar Saint-Just. Sein Gesicht war nicht entstellt. Er hatte nur ein großes Loch von einem Pulserbolzen mitten in der Stirn.«
    Enquien schüttelte sich, als sei ihr kalt. »Er ist tot, Sir!«, rief sie.
    Und auch in ihrer Stimme spürte Yuri Radamacher die gleichen einander widersprechenden Emotionen, die auch ihn beherrschten. Sein Blick schweifte durch den Raum, und er sah sie in jedem Gesicht.
    Frohlocken. Der kalte, graue, herzlose Mann, der jahrelang als Verkörperung mörderischer Brutalität über der Volksrepublik gedroht hatte, war endlich tot. Tot, tot, tot.
    Entsetzen. Und jetzt?
     
     
     
     
    Die Lähmung hielt vielleicht fünf Sekunden an, dann schlug sich Yuri auf die Knie und stand abrupt auf.
    »Ach, verdammter Mist«, sagte er leise, aber bestimmt. »Es ist das Gleiche wie immer. Wir tun, was wir können, so gut wir es können, mit den Mitteln, die wir haben.«
    Er blickte Enquien an. »Ich nehme an, die Bürgerin Captain ist ausgeflippt?«
    Enquien nickte ruckartig. »Jawohl, Bür … äh, Sir. Deshalb habe ich mich herausgeschlichen, als sie nicht hinsah, und bin zu Ihnen gegangen.« Sie atmete zischend ein. »Ich habe Angst, Sir. Ich glaube, Captain Gallanti hat den Verstand verloren.«
    Yuri schüttelte seufzend den Kopf. »Ich bezweifle, dass sie je ganz bei Verstand war, Enquien.« Fast wie ein Priester, der Absolution erteilt, fügte er hinzu: »Entspannen Sie sich, Sie haben genau das Richtige getan. Ich kümmere mich nun um alles.«
    Das Gesicht der Signaltechnikerin entspannte sich. Yuri wandte sich an die anderen im Raum.
    »Stehen Sie hinter mir?«
    Niemand zögerte; fünf Köpfe – SyS wie Marines – nickten gleichzeitig.
    »Gut. Bür … zum Teufel damit, Ms Enquien hat Recht. Saint-Just ist tot und seine kleingeistigen Vorschriften auch. Lieutenant Commander Saunders, kehren Sie auf Ihren Posten zurück und bringen Sie die Kontrolle über die Impellerräume an sich. Im Fall, dass Sie auf Widerstand treffen, sind Sie ermächtigt, jedes nötige Maß an Gewalt anzuwenden. Major Lafitte, Sie und Major Bürger begleiten und unterstützen ihn. Rufen Sie alle verlässlichen Marines und SyS-Leute zusammen, die Sie bekommen können. Was auch immer geschieht, Gallanti darf auf keinen Fall die Kontrolle über die Impeller behalten. Verstanden?«
    »Jawohl, Bürger Assistent des Son … äh, Sir.« Alle hatten mit dem Titel begonnen und ihn abgebrochen, und anschließend lachten sie alle bedauernd leise auf.
    Der weibliche SyS-Major grinste ihr Gegenstück von den Marines an. »Schon allein dass keiner mehr Witze über meinen Nachnamen macht, ist mir die Sache wert.« Ernster fügte sie hinzu. »Sie sind rangälter als ich, Khedi, und haben ohnehin mehr Dienstjahre auf dem Buckel. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Außerdem haben Sie Erfahrung mit Enteroperationen und ich nicht. Also, Sie übernehmen das Kommando, ich folge Ihnen.«
    Lafitte nickte. Einen Augenblick später waren die drei Offiziere auf dem Korridor und eilten in Richtung der Impellerräume.
    Yuri blickte die Sergeants an. Ein rascher Blick an ihre Hüften bestätigte ihm, dass beide unbewaffnet waren. Sie hatten natürlich auch keinen Grund gehabt, einen Pulser zu tragen, und es hätte sogar gegen die Vorschriften verstoßen. Solange nicht ausdrücklich etwas anderes befohlen wurde, besaßen an Bord eines Schiffes der Systemsicherheit nur SyS-Offiziere die Befugnis, eine Seitenwaffe zu tragen. Sie waren dazu sogar verpflichtet. Nur aus alter Gewohnheit trug Yuri sein Pulserholster, obwohl die Vorschriften nicht ganz eindeutig sagten, ob auch ein Assistent des Sonderermittlers unter die Bestimmung fiel.
    Er hoffte, dieser einzelne Pulser würde genügen. Doch angesichts von Gallantis Temperament …
    Er hatte auch für diese Eventualität geplant. »Kommen Sie her«, befahl er, während er zu einem Spind an einer Wand ging. Rasch gab er eine Zahlenkombination ein, und die Tür fuhr beiseite. In dem Spind …
    Ned Pierce pfiff bewundernd. »Na, das nenn ich ein Arsenal. Äh … Sir? Dürfen Sie das haben?«
    Yuri zuckte mit den Achseln. »Wer weiß? Sie würden es nicht glauben, wie ungenau die Vorschriften festlegen, was ein Sonderermittler – und ihre Assistenten auch, würde ich sagen – darf und was nicht.«
    Er trat einen Schritt zur Seite. »Kämpfen ist nicht mein Metier. Deshalb nehmen Sie sich bitte einfach die Waffen, die Sie für Ihre Aufgabe am geeignetsten halten.«
    Pierce

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