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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Darum fürchte ich sehr, dass Ihnen eine Raumkadettenfahrt bevorsteht, die anstrengender sein wird als gewöhnlich. Ich bringe Sie nicht gern in diese Lage, und wenn ich einen Ausweg sähe, würde ich es unterlassen. Da dem aber nicht so ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie noch einmal daran zu erinnern, dass Sie die erste auf Grayson geborene Frau sein werden, die jemals im Dienst des Schwertes vereidigt wird, und dass ungeachtet Ihrer Herkunft diese erste Frau nicht Sie wären, hätten Sie nicht bereits bewiesen, dass Sie diese Ehre verdienen.«
     
     
     
     
    Auf Ihrer Majestät Raumstation Hephaistos war in letzter Zeit nichts los.
    So heißt es jedenfalls überall, überlegte Abigail. Janaceks Flottenabbau hatte innerhalb der RMN das Tempo verringert, so weit das Auge reichte, sogar hier an Bord der wichtigsten Flottenwerft in der Umlaufbahn von Manticore. Wenn das wirklich stimmte, so war es gewiss nicht ersichtlich, während sie der Raumdockgalerie zum Liegeplatz von HMS Gauntlet folgte.
    Wenigstens hatte sie nie an dem Unbehagen oder gar den Angstzuständen gelitten, die einige ihrer Klassenkameraden von Saganami Island in künstlichen Umgebungen erdulden mussten. Die Kinder Graysons wuchsen von Umweltgefahren umgeben auf, die für sich genommen weit gefährlicher waren als alles, was auch dem schlimmsten Pechvogel an Bord eines Habitats in der Umlaufbahn zustoßen konnte. Auf Saganami Island hatte Abigail eher genau unter dem gegenteiligen Problem gelitten: Ihr war anfangs äußerst unbehaglich gewesen, wenn sie sich an windigen Tagen im Freien befunden hatte. Wind gehört zu den Wettererscheinungen, die Staub in die Atmosphäre aufwirbeln, und der hohe Schwermetallgehalt des graysonitischen Bodens machte staubige Tage gefährlich.
    Dennoch bestand ein himmelweiter Unterschied zwischen den Bedingungen auf Hephaistos und denen, die sie von Owens House her kannte. Zu Hause wäre es niemals gestattet worden, dass die Leute so eng zusammengedrängt wurden. Andererseits folgte aus dem Umstand, dass die der Familie vorbehaltenen Teile von Owens Haus großzügig geräumig waren, noch lange nicht, dass es in den Unterkünften der Bediensteten genauso aussah.
    Sie wich einem Kontragravschlepper aus, der einen langen Zug von schwebenden Frachtbehältern hinter sich herzog. Ihr rettender Satz erforderte rasche Fußarbeit; der Fahrer des Schleppers war von der Innenbord-Frachtspur abgekommen und fast hätte sie ihn nicht rechtzeitig gesehen. Der Haltezug ihres Kontragravschapps versuchte sich ihr um das rechte Fußgelenk zu winden, als sie auswich, doch der Fahrer bremste weder, noch sah er nach ihr. Sie vermutete, dass er sie überhaupt nicht bemerkt hatte, doch sie musste sich fragen, ob er sie sehr wohl gesehen – und ihre graysonitische Uniform erkannt hatte.
    Hör auf damit , schalt sie sich. Verfolgungswahn ist das Letzte, was du gebrauchen kannst!
    Sie entwirrte sich von ihrem Gepäck, setzte sich die hohe Schirmmütze wieder auf und folgte weiter der Galerie.
    Soll ich ihn melden? Wenn er mich wirklich nicht gesehen hat, dann muss er zusammengestaucht werden, bevor er jemanden umbringt. Und wenn er mich doch gesehen hat, dann hat er es umso nötiger, eine Zigarre verpasst zu bekommen. Aber was er auch braucht, ich will auf keinen Fall den Eindruck erwecken, als beschwerte ich mich darüber, wie schrecklich man mich behandelt.
    Ihre innere Debatte setzte sich fort, während sie sich durch das Gedränge schob, doch einer Antwort war sie um keinen Zentimeter näher gekommen, als sie sich plötzlich am Stationsende der Andockröhre zur Gauntlet wiederfand.
    Sie spürte, wie ihr der Schritt um eine Winzigkeit stocken wollte, als der bewaffnete Marinesposten ihr Näherkommen bemerkte, doch sie unterdrückte die Versuchung entschlossen. Das Herz schien ihr in der Brust zu flattern, und sie überkam genau die Aufregung, von der sie sich vorher gesagt hatte, sie werde sie nicht empfinden. Schließlich und endlich meldete sie sich nicht zum ersten Mal an Bord eines Sternenschiffs zum Dienst. Sie hatte zahlreiche Ausbildungsfahrten der Akademie im manticorenahen Raum hinter sich, ganz zu schweigen von den endlosen Stunden, die sie mit Raumanzugübungen verbracht hatte – sowohl in Simulationen als auch unter Einsatzbedingungen an Bord von Hephaistos – oder einem der Schulschiffe. Diesmal ist es nicht anders, hatte sie sich geschworen.
    Leider hatte sie sich damit nicht nur belogen, sondern vor allem auch

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