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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kapitäne wenigstens einige Prisen genommen hatten, über die er nicht informiert war. Mit Sicherheit waren in der Region so viele Schiffe verschwunden, dass ihr allmählich unerwünschte Aufmerksamkeit zuteil wurde … wie der erewhonische Zerstörer, der auf seinem Kurs systemauswärts buchstäblich über das Depotschiff gestolpert war. Zum Glück hatte der Zerstörer die Refugianer bereits informiert, dass er das Tiberian-System verlasse, und die Erewhoner schienen zu glauben, dass ihn sein unbekanntes Schicksal woanders ereilt hätte.
    »Du nimmst nicht an, dass dieser Kreuzer hier ist, weil irgendjemand beim erewhonischen Geheimdienst vermutet, dass ihr Schiff das System nie verlassen hat, oder?«, fragte Lithgow, und Ringstorff grunzte amüsiert, weil sein Untergebener in genau den gleichen Bahnen dachte wie er.
    »Der Gedanke ist mir gekommen«, gab er zu. »Wenn die Erewhoner ernsthafte Hinweise hätten, dass wir ihn hier abgeknallt haben, dann hätten sie mehr hergeschickt als einen einzelnen Kreuzer. Sie würden mit Stärke reagieren, auch wenn sie nicht wüssten, über wie viel Feuerkraft wir verfügen, und sei es nur, um taktisch flexibel zu sein, falls wir die Flucht ergreifen sollten.«
    »Du glaubt also, das Schiff ist zufällig hier?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich glaube vielmehr, dass sie wegen der Umtriebe unserer Hitzköpfe hier sind. Ich wette mit dir, dass sie mehr Schiffe überfallen haben, als wir wissen. Und wenn das so ist, könnten die Erewhoner – oder sogar die Haveniten – uns ein wenig einheizen, um die ›Piraten‹ hervorzulocken. Wenn ich es mir recht überlege, steckt wahrscheinlich sogar eher Haven als Erewhon dahinter. Erewhon hat Tiberian bereits überprüft; Haven nicht. Es würde doch einleuchten, wenn die Havies ihrem verlorenen Transportschiff hinterherspürten, weil sie gerade eine eigene Untersuchung beginnen, als dass die Erewhoner sich ein drittes Mal mit Tiberian befassen.«
    »Gutes Argument«, räumte Lithgow ein. »Trotzdem müssen wir immer noch überlegen, was wir deswegen unternehmen.«
    »Am liebsten würde ich hier verschwinden und Maurersberger und Morakis mitnehmen. Leider können wir das nicht tun. Sicher«, er winkte ab, »wir könnten noch weiter systemauswärts schleichen, ohne dass dieser Kreuzer uns ortet. Darüber mache ich mir keine Sorgen. Aber wenn Tyler und Lamar zurückkommen, bevor unser Besucher aufbricht, dann wird er ihre Hyperabdrücke wohl kaum übersehen. Wenn das geschieht, haben wir den gleichen Fall wie beim erewhonischen Zerstörer noch einmal, und dann möchte ich alle Feuerkraft, die wir haben, dicht bei mir haben, wo ich sie benutzen kann.«
    »Du meinst wirklich, du brauchst alle vier, um mit einem Havie-Kreuzer fertig zu werden?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber ich gehe kein Risiko ein, wenn ich es vermeiden kann! Und streuen wir uns keinen Sand in die Augen: unsere vier Kreuzer, egal wie ›gut‹ sie sind, haben nicht gerade erstklassige Besatzungen. Wenn das aber wirklich ein Havie ist – nun, Theisman und sein Haufen haben den Ausbildungsstand ihrer Navy während der letzten zwo T-Jahre erheblich verbessert. In dem Fall ist mir ein wenig Feuerkraft zu viel lieber als zu wenig.«
     
     
     
     
    »… also, Ms Hearns«, sagte Commander Watson, lehnte sich zurück und ließ die Ellbogen auf den Armlehnen ruhen, »haben Sie noch Fragen?«
    »Ich glaube nicht, Ma'am«, antwortete Abigail, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. Sie fand, dass der I.O. sie gut eingewiesen hatte. Auch wenn sie immer noch nicht viel von Captain Oversteegens Entscheidung hielt, ausgerechnet sie nach Refuge zu senden, war sie sich sicher, verstanden zu haben, was man von ihr erwartete.
    Watson musterte sie noch einen Augenblick, dann runzelte sie leicht die Stirn.
    »Haben Sie etwas auf dem Herzen, Ms Hearns?«, fragte sie.
    »Auf dem Herzen?«, wiederholte Abigail und schüttelte den Kopf. »Nein, Ma'am.«
    »Ich meine damit nicht, ob Ihnen etwas an Ihren Anweisungen Sorge macht«, sagte Watson. »Doch offen gesagt, Ms Hearns, glaube ich, dass Sie etwas Tiefergehendes belastet. Ich wüsste gern, was genau es ist, bevor ich Sie auf den Boden entsende, wo ich Sie nicht mehr im Auge habe.«
    Abigail sah sie an und rief sich hinter ihrer ruhigen Miene ernst zur Ordnung. O Prüfer, ich kann doch nicht wie ein Schulmädchen schmollen, weil der Captain meine Gefühle verletzt hat! , dachte sie. Und ganz typisch für mein Glück, dass mich derEins-0 noch

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