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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausradierte, die sich ihr in den Weg stellten. Zu einem größeren Teil allerdings, davon war Ringstorff überzeugt, basierte seine Haltung auf dem unerschütterlichen Vertrauen in die Nichtaufholbarkeit des solarischen technischen Vorsprungs, das bei jedem Solly, mit dem er je zusammengearbeitet hatte, fest verankert gewesen war.
    Dennoch, so sagte er sich, war es immer möglich, dass Lithgows Sicht wenigstens so akkurat war wie seine eigene. Er war immerhin ein Andermaner, und die Andermaner waren – wie ihre Nachbarn aus der Silesianischen Konföderation, wenngleich in einem geringeren Ausmaß – mit dem Gedanken aufgewachsen, dass die Royal Manticoran Navy die bei weitem beste Raumstreitkraft des Sektors sei. Niemand, der seine Sinne beisammen hatte, verärgerte die Mantys – das war eine grundlegende Überlebensregel für die verschiedenen Piraten- und Schurkenregimes der Konföderation.
    Und das war der eigentliche Grund für seine Vorbehalte. Lithgow hatte Recht, dass Tyler und Lamar dem Gefecht mittlerweile nicht mehr ausweichen konnten, egal was sie versuchten, und er hatte auch Recht, wenn er sagte, dass die technische Kapazität der Hitzköpfe für den Manticoraner eine hässliche Überraschung bedeuten würde. Ganz zu schweigen, dass der Manticoraner offenbar die beiden anderen Schweren Kreuzer, die sich an ihn heranschlichen, noch nicht bemerkt hatte. Von außen objektiv betrachtet war es also eindeutig der Manticoraner, der in Schwierigkeiten steckte.
    Nur waren die Vier Hitzköpfe allesamt Silesianer, und folglich würden sie es so nicht sehen.
     
     
     
     
    »Wer zum Teufel sind die bloß?«, verlangte Commander Blumenthal rhetorisch zu erfahren, während er auf das visuelle Abbild blickte, das er auf seinem Display eingefroren hatte.
    Wie er schon befürchtet hatte, war es dem Kreuzer nicht schwer gefallen, die Aufklärungsdrohne zu erfassen, als sie zu einer optischen Erfassung an seinem Bug vorbeizog. Die vordere Raketenabwehr des Zieles hatte sie prompt aus dem Weltall gefegt. Tatsächlich war der Abschuss dem Kreuzer erheblich schneller gelungen, als Blumenthal erwartet hätte, und der Beschleunigungswert der Antirakete, die man dazu benutzt hatte, bereitete ihm leichtes Magendrücken. Auch missfielen ihm die zunehmenden Hinweise, dass die Eloka der Bogeys erheblich besser war als bei irgendwelchen ›Piraten‹, von denen er je gehört hätte. Was dies anging, so übertrafen sie die besten havenitischen Systeme, die an Bord der Gauntlet aktenkundig waren, um wenigstens zwanzig oder dreißig Prozent.
    »Das, Waffen«, brummte Captain Oversteegen, der links hinter Blumenthal stand, »ist eine ausgezeichnete Frage.«
    Der Kommandant rieb sich über die Unterlippe; die Stirn hatte er nachdenklich in Falten gelegt. Die visuellen Bilder waren leider nicht so gut, wie ihm lieb gewesen wäre, und der Winkel war ungünstig. Dennoch, es war der erste echte Einblick, den sie erhielten, und irgendetwas stimmte damit nicht.
    Etwas an der Krümmung des vorderen Hammerkopfes und dem Winkel des Impellerrings …
    »Das ist eine solarische Konstruktion«, sagte er plötzlich, und seine aristokratisch-träge Sprechweise fehlte momentan völlig.
    »Ein Solly ?« Blumenthal blickte auf und sah den Kommandanten ungläubig über die Schulter an.
    »Ich bin mir fast sicher«, sagte Oversteegen, beugte sich näher und wies auf das Bild. »Sehen Sie sich die Gravitationsantennen an«, sagte er. Nachdem er einmal wusste, wonach er schauen sollte, sprangen ihn weitere Erkennungsmerkmale förmlich an. »Und achten Sie auf den Impellerring. Bemerken Sie die Einschnürung der Betaemitter?« Er schüttelte den Kopf. »Das würde auch erklär'n, warum ihre Eloka so gut ist.«
    Blumenthal starrte das Bild an, als sehe er es zum ersten Mal.
    »Sie könnten Recht haben, Sir«, sagte er langsam. »Aber was in Gottes Namen suchen solarische Schwere Kreuzer denn hier?«
    »Ich hab' nicht die leiseste Ahnung«, gab Oversteegen zu. »Nur eine Sache weiß ich, Waffen. Wenn sie hier etwas Legitimes zu erledigen hätt'n, dann hätten sie schon lange auf unsre Anrufe geantwortet. Und dass die Schiffe in der Liga gebaut sin', sagt ja noch längst nicht, wer ihre Besatzung stellt, oder?«
    »Aber wie kommen Wald- und Wiesenpiraten so weit von der Liga entfernt denn solarische Schiffe in die Hände? Und wenn sie sie schon haben, warum verschwenden sie ihre Zeit mit Piraterie auf dem Niveau von Hühnerdiebstahl in einer Zone, wo

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