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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte. Ich bin auf Grayson geboren.«
    »Auf Grayson?«
    »Das ist unwichtig«, sagte Judith, »denn meine Schwestern stammen alle von Masada und haben doch den Weg in die Freiheit gefunden. Sie sind mein Volk, und ich werde alles tun, um sie vor denen zu schützen, die sie wie Sklavinnen behandelt haben. Das sage ich Ihnen: Wir haben geschworen, lieber zu sterben, als uns wieder fangen zu lassen.«
    Mitleid, Erstaunen und Abwägen zogen durch Commander Bonieces Gesicht. Dann wandte er sich ab, als hörte er jemandem zu, dessen Stimme von dem Aufzeichner nicht erfasst wurde.
    »Entschuldigen Sie, Captain Judith, ich muss Ihnen zwo Fragen stellen. Erstens, können Sie Ihre graysonitische Herkunft beweisen? Wir haben nicht vor, Ihre Schwestern im Stich zu lassen, doch diese Frage ist für uns von einiger Bedeutung.«
    »Ich kenne die Namen meiner Eltern und weiß, wo ich geboren wurde«, antwortete sie. »Ich weiß den Namen des Schiffes, auf dem wir uns befanden. Ephraim stahl das Schiff und baute es später in eines der beiden um, die uns jetzt verfolgen. Wenn die Graysons Unterlagen besitzen, dann helfen Ihnen diese Tatsachen vielleicht.«
    »Allerdings.« Boniece blickte sie unverwandt an. »Ich wäre bereit, Ihnen zu helfen, zumindest so weit, dass Sie aus eigener Kraft fliehen. Ich kann es aber nicht tun, ohne mich vorher vergewissert zu haben, dass Sie wirklich sind, wer zu sein Sie behaupten. Kennen Sie die Programme, mit denen ein Mensch in einer Signalverbindung das Aussehen eines anderen annehmen kann?«
    »Sogar sehr gut«, sagte Judith.
    »Dann begreifen Sie unser Dilemma. Ehe wir sicher sein dürfen, dass Sie wirklich Sie sind, könnte man uns vorwerfen, jemand anderem – Leuten von der Firebird zum Beispiel – zu helfen, die Aronsstab zu entführen. Wenn Mitglieder meiner Besatzung zu Ihnen an Bord kommen könnten, um sich zu vergewissern, dass Sie wirklich sind, wer Sie behaupten zu sein …«
    Judith runzelte die Stirn.
    »Aber könnten dann nicht Sie versuchen, uns zu kapern?«
    Commander Boniece zuckte mit den Achseln. »Ein Mindestmaß von Vertrauen müssen Sie schon aufbringen. Ich will es Ihnen aber einfacher machen. Haben Sie unsere Pinasse bemerkt, die Masada kurz nach Ihrem Aufbruch verlassen hat?«
    »Ja.«
    »An Bord befindet sich eine vierköpfige Besatzung: Pilot, Copilot, Bordmechaniker und ein Passagier. Dieser Passagier ist der Raumkadett Michael Winton, Bruder der Königin, um deren Schutz Sie bitten. Lassen Sie diese Männer an Bord kommen und Ihre Aussage bestätigen. Danach werden sie die Aronsstab sofort wieder verlassen.«
    Judith runzelte die Stirn; sie spürte, dass ihre Brückencrew über diesen Vorschlag nicht glücklich war.
    »Ich muss meine Schwestern zurate ziehen«, sagte sie. »Ich antworte so bald wie möglich.«
    Judith dankte ihm und unterbrach die Verbindung, dann wandte sie sich dem entfesselten Babel zu.
    Vor vielen Weltaltern, wie es schien, hatte Sherlyn gemeldet, dass die manticoranische Pinasse gestartet sei und offenbar zum Intransigent zurückkehrte. Judith hatte die Information als unwichtig beiseite geschoben. Plötzlich jedoch schien das schlanke Raumfahrzeug umso heller auf ihren Plots zu leuchten.
    »Männer!«, stieß Odelia hervor. »Sie bringen ihre Männer zu uns ins Schiff und verraten uns. Wir hätten vielleicht eine Chance, wenn eine Frau den Intransigent befehligen würde, aber ein Mann …«
    »Du vergisst«, unterbrach Dinah sie, »dass das Sternenkönigreich den Intransigent nach Masada geschickt hat. Deshalb wird man schon aus Gründen der Diplomatie ein Schiff mit einem männlichen Kommandanten ausgesucht haben.
    Hör auf, mit deinem Schoß zu denken, Odelia. Das sind Männer, die zusammen mit Frauen dienen, Männer, die geschworen haben, einer Königin zu dienen. Sie hegen keinen Hass gegen Frauen.«
    »Mir gefällt es trotzdem nicht, vier Männer an Bord zu lassen«, sagte Odelia schmollend. »Vielleicht verhalten sie sich anders, wenn ihre Kameradinnen nicht in der Nähe sind. Ohne die sanfte Hand einer Frau verfallen Männer in die Animalität.«
    »Die Verantwortung liegt bei mir«, sagte Judith, die endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Ich bin nur durch eure Wahl Kapitän. Wir haben oft darüber gesprochen, dass Gott uns prüft. Lasst uns nicht vergessen, dass auch der Teufel seine Hand im Spiel haben kann. Denkt daran, wie das Auserwählte Volk in der Wüste verleitet wurde, das Goldene Kalb anzubeten.«
    »Das ist doch kein

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