Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
nährte, war Michael einem gewissen Mr Lawler tausendfach dankbar für seine weitschweifigen Diskurse über die masadanische Kultur – und umso mehr einem John Hill für seine unaufdringliche Tüchtigkeit.
    »Diese Frauen«, sagte er schließlich, »werden befürchten, dass wir uns ihnen gegenüber als Herren aufspielen. Das werden wir natürlich nicht tun, doch gleichzeitig sollten wir unsere Zurückhaltung nicht bis zur Selbsterniedrigung übertreiben. Damit würden wir sie nur verwirren.«
    »Wir richten uns nach Ihnen, Sir«, sagte Chief Petty Officer Keane Lome, der Pilot, ohne vom Instrumentenbrett aufzusehen. Er war damit beschäftigt, die Pinasse durch die klaffende Frachtluke zu manövrieren, ohne auf die Traktorstrahler eines Beiboothangars zurückgreifen zu können, die normalerweise die Landung steuerten. »Werden sie uns überhaupt alle aus der Pinasse rauslassen?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Michael zu. »Am besten warten wir auf ihre Einladung.«
    Lome setzte die Pinasse mühelos neben dem Kutter der Firebird ab.
    Als die Außensensoren bestätigten, dass der Laderaum wieder unter Atemluft stand, ging Michael zur Luke. Er trug seinen Raumanzug, hielt den Helm aber in der linken Armbeuge; er wollte sowohl sein Gesicht zeigen als auch ein gewisses Maß an Vertrauen.
    »Ich gehe als Erster«, wiederholte er frühere Anweisungen. »Folgen Sie mir erst, wenn ich es sage.«
    »Jawohl, Mr Winton«, antwortete Chief Lome für alle. »Viel Glück.«
    Michael trat aus dem Beiboot und stieg die Stufen hinab, bis er auf dem Deck stand. Währenddessen öffnete sich die Luke des Hangars und ließ mehrere Gestalten ein, die alle wie er einen Raumanzug trugen. Mehrere dieser Frauen waren offensichdich bewaffnet, hatten die Waffen aber nicht im Anschlag. Ihr Anführerin, eine breite, grauhaarige Frau, die keine Waffen trug, trat vor und begrüßte ihn.
    »Ich bin Dinah«, sagte sie. »Ich glaube, ich bin so etwas wie der Erste Offizier. Außerdem bin ich die Gründerin des Bundes der Schwestern Barbaras. Was müssen Sie sehen, damit Sie Ihrem Kommandanten die Wahrheit unserer Aussagen bestätigen können?«
    Michael war bereits überzeugt, dass die Frauen die Wahrheit sprachen, doch er hatte seine Befehle. Schließlich sonderten die Silesianer ihre Frauen im Gegensatz zu den Masadanern in keiner Weise ab. Deshalb bestand die Möglichkeit, dass die Entführer Silesianerinnen waren, die sich als masadanische Flüchtlinge ausgaben. Das wäre zwar ein sehr großer Aufwand gewesen, um ein technisch rückständiges Frachtschiff aufzubringen, auch wenn es bewaffnet war, doch falls Commander Boniece Captain Judith und ihrer Besatzung half, steckte er den Hals in die Schlinge. Kam es zu einer Untersuchung, musste er beweisen können, dass er ihre Notlage überprüft hatte. Diese Überprüfung vorzunehmen war Michaels Aufgabe.
    »Ich muss Ihre Passagiere sehen. Wie Captain Judith sich ausdrückte, muss eine große Gruppe an Ihrem Exodus teilnehmen.«
    Er wusste dank John Hills Bericht, dass auf Masada sowohl Frauen als auch Kinder vermisst wurden, doch er wollte nicht alle Karten auf den Tisch legen.
    »Das lässt sich machen«, entgegnete Dinah.
    »Außerdem möchte ich den überlebenden silesianischen Schmuggler sprechen.«
    »Auch das ist möglich.«
    »Ich würde ferner gern mit Captain Judith reden.«
    »Auch das würden wir erlauben.«
    »Was meine Crew betrifft«, sagte Michael. »Sollen die Leute mit mir kommen oder lieber hier bleiben?«
    Dinah verzog den Mund zu einem gepressten Lächeln.
    »Mir ist es ziemlich gleich, aber manche unserer Schwestern würden sich sicherer fühlen, wenn sie hier blieben. Vielleicht möchten sie den silesianischen Kutter inspizieren?«
    »Das klingt gut«, stimmte Michael zu. »Ich darf sie Ihnen vorstellen.«
    Michael war erfreut, wie gut die drei Raumfahrer sich hielten. Ihre Waffen hatten sie an Bord zurückgelassen, aberjeder trug ein Comgerät, das so klein war, dass die Schwestern es wahrscheinlich gar nicht als solches erkannt hätten. Wenn seinen Leuten etwas zustieße, würde er davon erfahren.
    »Wo sollen wir anfangen, Commander Dinah?«, fragte Michael.
    »Der silesianische Schmuggler ist nicht weit von hier«, antwortete sie. »Danach zeige ich Ihnen die Schwestern.«
    Der silesianische Schmuggler überschlug sich mit seinen Bestätigungen des Geschehens. Er war eingesperrt gewesen, und so lange in Todesangst, dass Michael ihn nicht einmal darauf hinzuweisen brauchte, er

Weitere Kostenlose Bücher