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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zudem schnell alterten.
    Judith hingegen war kaum mehr als ein Kind. Ihm fiel ein, dass Ephraim Templeton sie ihrer Aussage nach im Alter von zwölf Jahren zur Frau genommen hatte; nun begriff er, dass damit zwölf T-Jahre gemeint gewesen waren. Jetzt konnte sie nicht älter sein als achtzehn.
    Wie alt sind Sie? , dachte er und begriff erst dann zu seinem Entsetzen, dass er die Frage laut ausgesprochen hatte.
    Sie musste sein Unbehagen eher lustig als beleidigend finden.
    »Ich bin sechzehn T-Jahre«, sagte sie. »Und Sie? Sie sehen schließlich aus wie ein bartloser Junge.«
    »Ich bin einundzwanzig T-Jahre«, entgegnete er mit gleicher Belustigung, »und keine der beiden Zahlen spielen die geringste Rolle. Captain Judith, würden Sie Ihren Signaloffizier die Intransigent rufen lassen? Ich möchte Bericht erstatten.«
    »Dort ist der Besprechungsraum«, bot Captain Judith ihm höflich an, indem sie auf eine Luke im Seitenschott zeigte.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, entgegnete Michael, »spreche ich mit Captain Boniece von hier aus. Damit ersparen wir uns die Wiederholung.«
    Captain Judith schien erfreut über seinen Vertrauensbeweis, und wenn sie den Mund zusammenkniff, als Michael die Grenzen der Fähigkeiten ihrer Crew meldete, so konnte er es ihr nicht verübeln. Schließlich und endlich hatte Dinah Recht. Was die Schwestern Barbaras auf die Beine gestellt hatten, war beachtlich. Mit anzuhören, wie er hauptsächlich von ihren Unzulänglichkeiten sprach, musste ihnen schwer fallen.
    Commander Boniece unterbrach ihn kaum einmal und wandte sich, als er zu Ende berichtet hatte, direkt an Captain Judith.
    »Die Intransigent wird Ihre Abreise decken, Captain«, sagte er. »Ich rate Ihnen, die Beschleunigung auf das Maximum zu erhöhen, das Ihre Crew Ihrer Ansicht nach gerade noch bewältigen kann. Wir haben nicht das Verlangen, uns von Ephraim Templeton oder anderen Masadanern in ein Feuergefecht verwickeln zu lassen.«
    »Wir tun, was wir können«, entgegnete Judith. »Ich fürchte aber, dass Ephraim Ihre Skrupel nicht teilt. Außerdem muss ich Ihnen noch etwas über den Psalter und den Sprüche sagen.«
     
     
     
     
    Commander Boniece hatte Klarschiff für die Intransigent befohlen, und somit befand sich Carlie an der Gefechtsstation des 2TO auf der Brücke, als Ephraim Templeton erfuhr, dass die Manticoraner beschlossen hatten, lieber Captain Judith zu unterstützen als ihn.
    Dass Templeton darüber wütend war, zeigte sich schon in dem Augenblick, in dem seine untersetzte Gestalt auf dem Bildschirm erschien. Doch obwohl in seinen blauen Augen der kalte Zorn funkelte, bemühte er sich um Höflichkeit.
    »Wie ich höre, sind Sie nicht bereit, Vorsitzender Ältester Simonds' Bitte um Hilfe bei der Wiederbeschaffung meines Eigentums nachzukommen.«
    Boniece entgegnete gleichmütig: »Das ist richtig.«
    »Es ist selbstverständlich Ihr gutes Recht.« Templeton konnte ein höhnisches Lächeln nicht ganz verbergen. »Aber was soll das, was Sands mir außerdem gesagt hat: dass Sie nicht nur Ihre Hilfe verweigern, sondern ihn informiert hätten, dass Sie aktiv jeden Versuch vereiteln wollen, den Aronsstab zurückzuerobern?«
    »Es ist durchaus möglich«, erwiderte Boniece, »dass die Aronsstab Ihnen zurückgegeben wird. Im Augenblick jedoch wird sie benutzt.«
    »Benutzt?«
    »Die Frage nach dem Schiff ist heikel, das gebe ich zu«, sagte Commander Boniece. Sein beiläufiger Ton stand in scharfem Gegensatz zu der Faust, die er außerhalb der Aufzeichnererfassung geballt hatte. »Ohne das Schiff hätten die Menschen an Bord jedoch Schwierigkeiten, sich aus diesem Sonnensystem zu entfernen.«
    »Menschen?« Templeton sah ihn entsetzt an. »Sie meinen doch nicht diese hirnlosen Miststücke, oder?«
    »Pardon?«
    »Ich bin informiert worden, dass die Aronsstab von silesianischen Piraten gestohlen wurde, die irgendwie eine große Anzahl masadanischer Frauen und Kinder fortgelockt haben. Auf diese Frauen beziehe ich mich.«
    Boniece schüttelte den Kopf. Carlie, die ihre Instrumente im Auge behielt, bemerkte, dass die Aronsstab die Beschleunigung erhöhte. Boniece redete offenbar nur deshalb mit dem Masadaner, um Zeit zu schinden. Carlie wartete darauf, dass die Pinasse der Intransigent ablegte und ihren streunenden Midshipman in die relative Sicherheit des Kreuzers zurückbrachte.
    »Erstens«, sagte Boniece langsam, »muss ich Sie aufklären, dass Sie sich irren, wenn Sie glauben, die Silesianer hätten

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