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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erbärmlich und die Elektronische Kampfführung noch schlechter. Doch auch eine altmodische Kernbombe ist tödlich, wenn sie ihr Ziel trifft, und die Feuergeschwindigkeit der Masadaner lag sehr hoch. Auch die Feuerleitsysteme der beiden Schiffe mussten modernisiert worden sein, denn ihre Zielerfassung war ausgezeichnet, und die Taktischen Offiziere berücksichtigten die Attrappen der Intransigent mit großer Raffinesse.
    »Ich frage mich nur«, sagte Tab Wilson nach einem besonders hässlichen Feuerwechsel, »wie viele Handelsschiffe sind diesem Pärchen eigentlich schon zum Opfer gefallen?«
    »Zu viele«, meinte Boniece. »Vielleicht schulden wir den silesianischen Piraten eine Entschuldigung.«
    Raues Gelächter folgte auf diese Bemerkung, doch dann erhöhte die Psalter unvermittelt ihre Beschleunigung; sie versuchte offensichtlich, sich um die Intransigent herumzudrücken und freies Schussfeld auf Captain Judiths Schiff zu erhalten. Die Sprüche schloss ebenfalls zur Aronsstab auf, ohne auf den Leichten Kreuzer zu achten, und suchte nach einem Winkel, in dem dessen Impellerkeil den Flüchtling nicht vor ihren Raketen schützen konnte.
    Boniece erteilte mit der gemessenen Ruhe, die ihn überfiel, wenn er aufs Höchste angespannt war, seine Befehle, und Carlies Finger flogen gehorsam über die Tasten. Eins, zwo, drei … Sie dachte, sie hätte alle Raketen abgefangen, die auf die Aronsstab zuhielten, als schon die nächste Salve gefeuert wurde.
    Vier, fünf …
    Die Lasercluster der Aronsstab fingen die einkommenden Lenkwaffen sauber ab, doch ihnen folgte bereits eine neue Breitseite auf den Fersen.
    »Captain« – Carlie kam die eigene Stimme wie die einer Fremden vor –, »die Sprüche beschleunigt und drängt sich backbords an uns vorbei. Wenn wir nicht Obacht geben …«
    »Halten Sie uns zwischen der Sprüche und ihrem Ziel«, befahl Boniece. »Bislang gibt die Aronsstab sauberes Nahbereichsabwehrfeuer.«
    Carlie blickte auf das Astrogationsdisplay, doch die Hypergrenze war noch entsetzlich weit entfernt. Sie wusste nicht, wie lange sie das Gefecht noch durchstehen konnten, wenn sie nur defensiv agieren durften. Wenn sie angriffen, obwohl weder die Sprüche noch die Psalter bislang einen einzigen Schuss auf die Intrasigent abgefeuert hatten …
    Sie durfte gar nicht darüber nachdenken. Dann sah sie es: eine Rakete der Psalter durchdrang die gemeinsamen Abwehrmaßnahmen.
    »Die Aronsstab ist getroffen!«
     
     
     
     
    Michael Winton hatte die Brücke fast augenblicklich wieder verlassen. Sein merkwürdiges Einvernehmen mit Captain Judith erstreckte sich nicht auf die übrige Brückencrew – Dinah war eine mögliche Ausnahme –, und er wusste, dass er Judith in ihrer Fähigkeit zu kommandieren beeinträchtigte.
    Er überzeugte Zaneta, die Anführerin seiner bewaffneten Begleitung, ihn zur Pinasse zurückzubringen.
    »O'Donnel, Sie werden im Maschinenleitstand gebraucht«, sagte er knapp und wies auf eine Frau von Samsons Verderb. »Sie bringt Sie dorthin. Wie weit Sie die Sicherheitsspanne verkleinern, liegt bei Captain Judith, aber ich glaube, wir werden so dicht an Maximalschub herangehen müssen wie möglich.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Der Maschinenmaat klang gelassen, doch an seinen Augen erkannte Michael, was er wirklich dachte. Maximalschub bedeutete, den Kompensator ohne jeden Sicherheitsspielraum zu betreiben und dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls stark zu erhöhen – in diesem Fall würden sie alle augenblicklich sterben. Andererseits stünde Judith bei Maximalschub wenigstens noch einmal fünfzig Prozent der Beschleunigung zur Verfügung, die sie momentan aufrechterhalten konnte.
    »Gut«, lobte Michael ihn mit so viel Anteilnahme wie möglich. »Dann los.«
    O'Donnel nickte und eilte seiner Führerin hinterher, während Michael sich den anderen beiden Besatzungsmitgliedern zuwandte.
    »Wir anderen können uns wahrscheinlich bei der Schadensbehebung am meisten nützlich machen«, fuhr er fort, sowohl an die beiden Piloten gewandt als auch an Zaneta. »Können Sie uns der Chefin vorstellen, Ma'am?«
    Zaneta kam seinem Wunsch nach. Rena entpuppte sich als dritte Frau Ephraim Templetons. Michael kam nicht umhin sich zu fragen, wie viele Frauen Templeton eigentlich geheiratet habe und was er für ein Mensch sei, wenn seine Frauen ihr Leben riskierten, um sich ihm zu entziehen.
    Er behielt die Fragen jedoch für sich. Rena machte ihn recht nervös.
    Im Unterdeck statt auf der Brücke erwies

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