Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
hatte.
     
     
     
     
    Das Gemetzel bewahrheitete Cardones' schlimmste Vorahnungen. Zu seinem gelinden Erstaunen jedoch fiel seine Reaktion auf die Toten nicht annähernd so heftig aus, wie er befürchtet hatte.
    Dafür, das wusste er, hatte er Sandler zu danken. Statt ihn bei sich zu behalten, ohne dass es für ihn etwas anderes zu tun gab, als die treibenden Leichen der Frachterbesatzung anzustarren und sich mit der Art ihres Sterbens zu beschäftigen, hatte sie ihn augenblicklich abgestellt, Pampas zu begleiten und sich die Bugimpelleremitter anzusehen. Gleichzeitig hatte sie Swofford und Jackson mit dem analogen Auftrag ins Heck geschickt.
    Damit hatte sie die schreckliche Aufgabe, die Leichen zu untersuchen, sich selbst aufgehalst. Wieder etwas , dachte Cardones, während er mit Pampas zum Bug flog, das Captain Harrington genauso getan hätte.
    Die Bugemitter sahen genauso aus, wie Impelleremitter immer aussahen: wie an Bord der Fearless , wenngleich ein Kriegsschiff natürlich zwei Sätze Emitter besaß statt des einen Rings bei einem zivilen Raumfahrzeug.
    Pampas sah offenbar das Gleiche wie er. »Äußerlich kein Schaden«, meldete er, während er zu dem ersten Emitter trieb und die Oberfläche befingerte wie ein Phrenologe, der nach Höckern tastete. »Wir müssen wohl ein wenig tiefer gehen. Machen Sie die Werkzeugkiste auf, Rafe, und geben Sie mir einen Universalverbinder.«
    Sechzehn Stunden blieben sie an Bord der Loreley , etwa zwei Stunden über den Punkt hinaus, an dem sich allmählich der Nebel auf Cardones' Gehirn senkte. Schon der Stolz verlangte, dass er seine Müdigkeit verbarg, während er Pampas assistierte, doch anscheinend erschöpften auch die Übermenschen des ONI wie Standardsterbliche. Nachdem die letzte dieser sechzehn Stunden dahingekrochen war, wurden die unterdrückten Flüche über fallen gelassenes Werkzeug oder falsch angesetzte Komponenten immer regelmäßiger, und Sandler fügte sich schließlich dem Unausweichlichen und beorderte ihr Team zu einer warmen Mahlzeit und sieben Stunden Schlaf an Bord der Shadow zurück.
    Sieben Stunden und fünfzehn Minuten später waren sie wieder im Wrack der Loreley .
    Und nach weiteren zwölf Stunden dort hatten sie alles gefunden. Genauer gesagt alles, was sie finden konnten.
    »Ich kann Ihnen noch nicht besonders viel sagen, Skipper«, sagte Pampas müde, als sie sich mit dampfenden Tassen Kaffee, Tee oder Kakao um den Messetisch gruppiert hatten. »Nicht bevor wir die übrigen Diagnoseschaltungen angezapft haben und einen vollständigen Plan des Systems erstellt haben. Eins aber ist klar: alle Emitter sind gleichzeitig ausgegangen.«
    »Die Bug- und Heckgruppen?«, fragte Damana.
    »Alle«, bekräftigte Pampas. »Schon das allein verrät uns, dass wir es mit etwas ganz Neuem zu tun haben.«
    »Es sei denn, eine Gravolanze wirkt sich genau so aus«, warf Jackson ein.
    Sandler blickte Cardones an. »Rafe?«, forderte sie ihn zur Antwort auf.
    »Die Wirkungsweise unserer Gravolanze war anders«, sagte er kopfschüttelnd. »Vor allem waren die Impelleremitter des Q-Schiffs in keiner Weise betroffen. Selbst als wir damit den Seitenschild ausgeschaltet haben, hat sie nur auf die Steuerbordseite gewirkt, die uns zugewandt war.«
    »Soweit Sie wissen«, warf Hauptmann betont ein. »Ihre Sensoren waren zu der Zeit schon weitgehend ausgeschaltet, oder nicht?«
    »Schon, aber nicht so sehr, dass wir keine Messwerte mehr erhalten hätten, während wir unsere Energietorpedos reingepumpt haben«, erwiderte Cardones. »Und die Auswertung nach Abschluss des Gefechts wies eindeutig darauf hin, dass der Backbord-Seitenschild noch oben war, als die Torpedos anfingen, das Schiff zu zerfleischen.«
    »Mir leuchtet das ein«, murmelte Swofford. »Mit so viel Metall zwischen den Seitenschildgeneratoren kann es selbst für einen konzentrischen Gravimpuls nicht leicht sein, alles auf einmal durchbrennen zu lassen.«
    »Damit ist das, was wir hier sehen, nur umso rätselhafter«, sagte Pampas. »Etwas von draußen sollte nicht in der Lage sein, sämtliche Emitter gleichzeitig auszuschalten, aber hier ist es geschehen.«
    »Andererseits laufen die Emitter schließlich nicht gerade unabhängig voneinander«, warf Sandler ein. »Sie sind vielmehr ziemlich stark untereinander verbunden, zumindest auf Software- und Steuerleitungsebene.«
    »Richtig, aber eben nur auf Software- und Steuerleitungsebene«, entgegnete Pampas. »Man könnte alle Emitter gleichzeitig

Weitere Kostenlose Bücher