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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verkleidung des Luftdrucksensors in der Wand abgelöst und stocherte mit einem Schraubendreher darin. »Kommen Sie her.«
    Cardones trat neben sie. »Sehen Sie diesen kleinen Schieber?«, fragte sie und zeigte mit dem Schraubendreher darauf. »Halten Sie ihn unten. Lassen Sie ihn auf keinen Fall hochkommen.«
    »Gut.« Vorsichtig nahm Cardones den Schraubendreher und blockierte den Schieber mit der Spitze. »Wozu ist er da?«
    »Er macht dem Sensor weis, dass wir hier drinnen wunderbar atmen können«, sagte sie, ging zur Couch und nahm die Kraftklinge wieder an sich, die Cardones dort liegen gelassen hatte. »Außerdem schaltet er das Ventilationssystem aus, das heißt, es wird nicht versuchen, Luftdruck nachzuliefern, nachdem wir die Suite evakuiert haben.«
    »Ein praktischer Schieber«, entgegnete Cardones. »Woher wissen Sie solche Dinge? Ich dachte, Sie wären Führungsoffizier und keine Technikerin.«
    »Sie werden nicht Kommandantin eines Technikteams, ohne vorher Technikerin gewesen zu sein«, erwiderte Sandler und ging in die hinterste Ecke, wo auf einem niedrigen schmiedeeisernen Gestell eine große Topfpflanze stand. Sie schob das Gestell mitsamt der Pflanze beiseite, kniete nieder und setzte die Kraftklinge an die Wand. »Achtung jetzt.«
    Sie schaltete das Messer ein; Cardones spürte plötzlich einen Luftzug. Er blickte zum Fenster und fragte sich, was geschehen würde, wenn jemand an Bord der näher kommenden Boote die verräterische Fahne aus gefrierender Luft bemerkte.
    Doch das war sehr unwahrscheinlich, begriff er plötzlich. An der Suite strichen so viele Eiskristalle und andere Gase vorbei … Die ideale Tarnung. »Ich glaube, es funktioniert«, sagte er.
    »Vielen Dank für den Lagebericht«, entgegnete Sandler trocken. Sie veränderte die Position und senkte die Spitze der Kraftklinge zwischen die Wand und den dicken Teppich, der dicht daran anlag. Ein kleiner Schnitt, ein leichtes Stochern mit den behandschuhten Fingerspitzen, und sie konnte eine Ecke lösen. »Okay«, brummte sie, stand auf und zog den Teppich zurück, bis sie einen Quadratmeter Fußboden freigelegt hatte. »Jetzt kommt der knifflige Teil.«
    »Was ist daran so knifflig?«, fragte Cardones, der nun begriff. Statt das Belastungsmaterial aus dem Fenster zu werfen, wo jeder es sehen konnte, wollte sie es stattdessen unter ihrer Suite vergraben.
    »Ein Loch in den Boden zu schneiden, ohne die Gravplatten kurzzuschließen«, antwortete sie gereizt. »Oder meinen Sie, die würden es nicht merken, wenn sie in diese Ecke kommen und plötzlich von der Decke abprallen?«
    Cardones schluckte. »O doch. Schon gut.«
    Schweigend sah er zu, wie Sandler sorgsam eine runde Scheibe mit schrägen Rändern aus dem Fußboden schnitt, die sich wieder fest einsetzen ließe, sobald die Arbeit beendet war. Sie hob die Scheibe heraus, legte sie beiseite und warf einen Blick in das Loch. Von seinem Platz auf der anderen Seite des Zimmers sah Cardones nur, dass Rohre und Kabel über ein Metallgitter liefen. »Wie sieht es aus?«, fragte er.
    »Knapp, aber machbar«, sagte sie, kniete sich wieder hin und begann, mit der Kraftklinge eine Öffnung zu graben. »Und unter dem Haltegitter ist nichts als blanker Kometenkopf. Das sollte wunderbar funktionieren.«
    Eine frische weiße Wolke begann herauszukochen, als das Eis unter der Suite durch ihre hackenden Bewegungen und den rasch absinkenden Luftdruck zu Gas sublimierte. »Wenn wir genug Zeit haben«, warnte Cardones.
    »Müssten wir«, entgegnete Sandler und legte sich auf den Boden, um tiefer graben zu können. »Behalten Sie den Hauptkomplex im Auge – dort werden die Boote wahrscheinlich landen. Und kein Wort mehr jetzt. Ich habe die Sendeleistung der Funkgeräte heruntergeregelt, aber wir wollen nicht, dass sie zufällig über unsere Frequenz stolpern, wenn sie näher kommen.«
    In seinem Helm nickend richtete Cardones seine Aufmerksamkeit ganz auf das Seitenfenster.
    Die Minuten krochen vorüber. Der Luftzug im Zimmer war verebbt, nachdem die letzte Luft in die verströmenden Nebel verschwunden war. Aus Sandlers Grube stiegen weiterhin schwache weiße Wolken auf, während die Kommandantin sie immer tiefer aushub, bis sie sich schließlich aufrichtete, Cardones den erhobenen Daumen zeigte und zum Tisch mit dem Gerät ging.
    Und während sie ging, gingen auf der Eislandschaft die beiden Sturmboote neben dem Hauptkomplex nieder.
    Cardones öffnete den Mund, um es Sandler zu melden, und erinnerte sich

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