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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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setzte zu einem Stirnrunzeln an, doch dieser Ausdruck musste sogleich einer ganz anderen Miene das Feld räumen.
    Die fast mikroskopisch winzige Kapsel, die irgendwie den Weg in den Joghurt gefunden hatte, den er vor zwei Tagen zum Abendbrot gegessen hatte, war ihm nicht aufgefallen. Er hatte nie nach dergleichen Ausschau gehalten und nie auch nur entfernt für möglich gehalten, was nun geschah.
    Es war auch nicht möglich – mit der Technik der Republik. Der Inhalt der Kapsel überstieg die Möglichkeiten havenitischer Wissenschaftler. Nachdem sie sich in Grosclaudes Verdauungstrakt aufgelöst hatte, infiltrierten submikroskopische, auf Viren beruhende Nanomaschinen sein Blut, das sie in sein Gehirn transportierten. Dort suchten sie sehr genau spezifizierte Zielregionen, nisteten sich ein und warteten.
    Auf diesen spezifizierten Augenblick.
    Yves Grosclaude schoss von seinem Sitz hoch, als die winzigen Invasoren ihre programmierten Anweisungen ausführten. Sie verursachten keine physischen Schädigungen; sie fielen lediglich in das ›Betriebssystem‹ seines Körpers ein und überschrieben es mit ihren eigenen Anweisungen.
    Hilflos in der Stille seines Geistes aufschreiend musste er zusehen, wie seine Hände den Autopiloten abschalteten. Sie legten sich auf Steuerknüppel und Schubhebel, und seine Augen traten in entsetztem Schweigen hervor, als seine rechte Hand den Knüppel abrupt nach rechts riss, während die linke den Schubhebel ganz nach vorn schob.
    Der Flugwagen beschleunigte noch, als er mit mehr als achthundert Stundenkilometern frontal gegen eine senkrechte Felswand prallte.

 
     
    17
     
     
    »Also gut, Kevin. Was gibt es diesmal Geheimnisvolles?«
    Präsidentin Eloise Pritcharts eindrucksvolle topasfarbene Augen schweiften langsam vom Gesicht des FIA-Direktors zu der zierlichen, dunkelhaarigen Frau, die ihn begleitete. Die Präsidentenschutzabteilung mochte es nicht, wenn sie jemanden, ihrer beschützenden Aufsicht entzogen, allein in ihr Büro ließ, doch immerhin empfing sie in diesem Fall niemand anderen als deren höchsten Vorgesetzten. Was ohne Zweifel kein Nachteil war, sagte sie sich, als Kevin auf einer vollkommen inoffiziellen Besprechung bestand. Deshalb hatte ihre Leibwache nur der Form halber protestiert, ehe sie sich zurückzog und sämtliche verborgenen Überwachungssysteme abschaltete, durch die sie normalerweise diskret und ungesehen die Lage beobachteten, um augenblicklich reagieren zu können. Dank Kevins Position hatten sie die Überwachungssysteme diesmal wohl wirklich deaktiviert, und dadurch konnte sie wenigstens in den nächsten Minuten ein neues Gefühl der Freiheit empfinden.
    Natürlich war sie immer ein wenig nervös, wenn Kevin etwas geheim halten wollte.
    »Danke, dass Sie sich Zeit für uns nehmen«, sagte Usher, und Pritchart zog angesichts seines ungewohnt förmlichen – und ernsten – Tonfalls die Brauen hoch. »Das hier ist übrigens« – er wies auf seine Begleiterin – »Special Senior Inspector Danielle Abrioux. Danny ist eine meiner besten Troubleshooterinnen.«
    »Und warum empfange ich Sie beide, ohne dass der Justizminister zugegen ist?« Pritchart lehnte sich in ihren Sessel zurück. »Wenn ich mich recht entsinne, ist Denis nicht nur Ihr direkter Vorgesetzter, sondern auch ein Mitglied meines Kabinetts.«
    »Ja, das ist er«, stimmte Usher zu. »Aber sosehr ich ihn mag und sosehr ich ihn respektiere, hängt er eben auch sehr an Vorschriften und Verfahrensregeln.«
    »Deshalb ist er auch Justizminister geworden, und deshalb arbeitet der wilde Cowboy für ihn. Richtig?«
    »Stimmt. In diesem Fall müssen Sie meiner Meinung nach erst von der Sache wissen, bevor wir entscheiden, wie wir ihn offiziell hineinbringen. Seine Prinzipien sind genauso in Panzerstahl gegossen wie bei Thomas Theisman. In diesem besonderen Fall könnten seine Abneigungen und sein Misstrauen ihn zu einem … Konfrontationskurs verleiten, den wir uns im Augenblick einfach nicht leisten können.«
    »Kevin«, sagte Pritchart mit sehr wenig Geduld, »Sie machen mir Sorge. Worum zum Teufel geht es hier?«
    Seine Begleiterin – Abrioux hieß sie, erinnerte sich Pritchart – wirkte entschieden nervös, als die Präsidentin den FIA-Direktor anfunkelte. Usher jedoch ließ sich nur tiefer in den Sessel sinken, die herkulischen Schultern angespannt wie unter einer gewaltigen Last.
    »Es geht um den diplomatischen Schriftverkehr, den die Mantys abgeändert haben«, sagte er.
    »Ja,

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