Honor Harrington 17. Um jeden Preis
drittens , lieber Solomon, ist Dr. Harrington auch die eingetragene Ärztin für eine gewisse Emily Alexander, die sich nach sechzig oder siebzig Jahren im Lebenserhaltungssessel aus geheimnisvollen Beweggründen entschieden hat, für sie und ihren Mann sei die Zeit gekommen, Eltern zu werden.«
Hayes stutzte wieder. Er war sicher, dass er wenigstens ein halbes Dutzend Erklärungen für die Zufälle finden könnte, die Fairburn ihm gerade aufgezählt hatte, ohne sich große Mühe zu geben. Doch das spielte keine Rolle. Seine Instinkte sagten ihm, dass die Gräfin, ob von Rachedurst getrieben oder nicht, genau auf den Punkt gebracht hatte, was wirklich vor sich ging. Harringtons Weigerung, selbst dem Personal der Klinik gegenüber den Kindsvater offenzulegen, sprach Bände.
»Das sind sehr interessante Indizien, Elfrieda«, räumte er nach einigen Sekunden ein. »Und ich habe eigene Mittel, um Ihre Informationen zu überprüfen – nicht dass ich auch nur einen einzigen Augenblick lang annehmen würde, sie träfen nicht zu.« Diesmal , fügte er nicht hinzu, obwohl er sich recht sicher war, dass sie es trotzdem gehört hatte. »Ich gehe davon aus, dass es Ihnen recht wäre, wenn ich Stillschweigen bewahre, wie ich auf diese Informationen aufmerksam geworden bin?«
»Ich fürchte ja«, seufzte sie bedauernd, und er begriff, dass dieses Bedauern nicht gespielt war. »Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn dieses niedrig geborene, emporgekommene Miststück genau wüsste, wer sie auffliegen lässt. Angesichts des gegenwärtigen … unglücklichen politischen Klimas und der widerlichen Art, mit der die Proleten sie anhimmeln, wäre es wahrscheinlich nicht sehr klug, mich zum Ziel eines Vergeltungsschlages zu machen. Auch Bertram würde es mir nicht danken.«
»Das dachte ich mir«, sagte Hayes und strahlte so viel Mitgefühl aus, wie er vermochte. »Ich werde also darauf achten, alle Tatsachen, die ich verwende, solide zu dokumentieren, ohne dass Ihr Name auftaucht.«
»Was sind Sie doch für ein lieber, vorsichtiger Mann!«, gurrte Gräfin Fairburn.
»Ich gebe mir Mühe, Elfrieda. Ich gebe mir Mühe.«
»Honor!«
Sir Thomas Caparelli erhob sich, trat hinter seinem Schreibtisch hervor und lächelte breit, während er den Arm vorstreckte, um Honor fest die Hand zu schütteln.
»Wie schön, Sie wiederzusehen«, sagte er, und Honor lächelte, als sie die persönliche Wärme hinter seiner Begrüßung schmeckte. »Und dich natürlich auch, Nimitz«, fuhr Caparelli fort, während er dem Baumkater auf Honors Schulter zunickte. »Und Sie, Commodore«, fügte er mit einem Lächeln hinzu, als er Honors Hand losließ, um Mercedes Brighams Rechte zu ergreifen.
»Wie ich sehe, haben Sie sich die Reihenfolge genau überlegt, Sir Thomas«, brummte Brigham als Antwort auf das Funkeln in den Augen des Ersten Raumlords.
»Nun, Ihre Hoheit und Nimitz bilden doch eher eine Einheit, Commodore.«
»Das ist richtig, Sir.«
»Bitte nehmen Sie Platz. Setzen Sie sich beide – naja, alle drei!«, sagte er einladend und wies auf die bequemen Sessel um den Couchtisch, der in der Gesprächsecke seines geschmackvollen Büros stand. Zwei Kannen – eine mit Kaffee, eine mit heißem Kakao – dampften, daneben standen Tasten und Untertassen, ein Teller mit frischen Croissants und eine frische Staude Sellerie.
Honor und Brigham gehorchten, und Nimitz ließ sich auf Honors Schoß rutschen. Den Sellerie beäugte er mit fröhlicher Gier. Honor lachte leise und gab ihm einen sanften Klaps. Er rollte sich auf den Rücken, packte mit den Echthänden und den Handpfoten ihr Handgelenk und rang vergnügt damit.
»Und das ist also die eingeborene vernunftbegabte Spezies von Sphinx?«, erkundigte sich Caparelli lachend.
»Einige 'Kater spielen lieber als Kätzchen, Sir Thomas«, entgegnete Honor und gab Nimitz mit der freien Hand noch einen Klaps, während er glücklich schnurrte.
»Ich bin froh, dass er Sie mag«, sagte Caparelli. »Ich habe auf Bildern gesehen, was diese Klauen anrichten können.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich immer gewundert, wie ein Wesen, das so klein ist, solche Wunden verursachen kann.«
»Wahrscheinlich glauben Sie wie die meisten Menschen, dass die Krallen von Baumkatzen mit den Krallen irdischer Katzen zu vergleichen sind. Tatsächlich bestehen aber große Unterschiede. Stinker?«
Nimitz ließ ihr Handgelenk los und setzte sich auf. Er streckte eine Echthand vor – die langen, sehnigen
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