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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Söhne als seinen Erben. 3142 hatte der Gutsherr von Sutherland keine legitimen Söhne, nur Töchter. Das Konklave der Gutsherren akzeptierte damals den ältesten seiner etlichen illegitimen Söhne als seinen Erben. 3146 hatte Gutsherr Kimbrell keine legitimen Söhne, nur Töchter. Das Konklave der Gutsherren akzeptierte damals den ältesten seiner wie verlautet sechsunddreißig illegitimen Söhne als seinen Erben. 3160 hatte Gutsherr Denevski keine legitimen Söhne, nur Töchter. Das Konklave der Gutsherren akzeptierte damals den ältesten seiner etlichen illegitimen Söhne als seinen Erben. 3163 …«
    Der Reverend unterbrach sich, blickte mit hartem, angedeutetem Lächeln auf und schloss die Mappe wieder.
    »Wie Sie gewiss bemerkt haben, Mylords, wurden in einem Zeitraum von weniger als siebzig Jahren nach der Gründung Graysons, als es noch keine fünfundzwanzig Güter auf dieser Welt gab, ganze sechs Gutsherrntitel über illegitime Söhne vererbt – Bastarde. Und das in Fällen, wo es eindeutig legitime Töchter gab. Unsere Geschichte auf dieser Welt erstreckt sich nun über neunhundertzweiundvierzig Jahre. Möchten Sie schätzen, wie viel öfter während dieses Jahrtausends Gutsherrntitel unter ähnlichen Umständen weitergegeben worden sind?« Er klopfte auf die dicke Mappe. »Ich kann Ihnen beinahe garantieren, dass Sie, was immer Sie raten, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu niedrig liegen.«
    Schweigen legte sich über das Büro, und Sullivans altmodischer Schreibtischsessel knarrte, als er sich zurücklehnte und die Hände über der Aktenmappe faltete.
    »Anscheinend stellt sich das Ganze also folgendermaßen dar, Mylords: Obwohl das Stigma der Unehelichkeit rechtlich gesehen verhindert, dass man zum Erben eines Gutes werden kann, haben wir dieses Hindernis in der Vergangenheit Dutzende Male ignoriert. Der jüngste Fall dieser Art ereignete sich übrigens, wie ich wohl erwähnen sollte, vor weniger als zwanzig T-Jahren auf dem Gut Howell. Natürlich waren in allen bisherigen Fällen, in denen das Gesetz übergangen wurde, die fraglichen Bastarde Kinder männlicher Gutsherren. In der großen Mehrheit aller Fälle gab es tatsächlich keine Möglichkeit zu beweisen, dass die jeweiligen Gutsherren tatsächlich die Väter der fraglichen Kinder gewesen sind. Bei einer weiblichen Gutsherrin hingegen soll, obwohl die Tatsache, dass sie die Mutter ist, wissenschaftlich über jeden Zweifel hinaus bewiesen werden kann, die Unehelichkeit plötzlich zu einer unüberwindlichen Schranke werden, die unmöglich beiseite geschoben oder ignoriert werden darf? Ich bin neugierig, Mylords. Wie kommt das?«
    Vier Besucher des Reverends blickten zur Seite, nicht fähig – oder nicht willens –, seinem brennenden, herausfordernden Blick zu begegnen. Mueller lief noch röter an, und seine Kiefermuskeln traten hervor, als er den Blick funkelnd erwiderte. Und Jasper Taylor, der Gutsherr von Canseco, sah genauso starrsinnig wütend drein wie Mueller.
    »Nun gut, Mylords«, sagte Sullivan abschließend, einen harten Unterton in der Stimme, der weit stärker an Verachtung erinnerte, als diese Männer zu hören gewohnt waren, »Ihre … Bedenken sind zur Kenntnis genommen. Ich möchte Sie jedoch informieren, dass weder die Vaterkirche noch das Schwert die Eignung dieses Kindes als Erbe von Gutsherrin Harringtons Titel und Würden infrage stellen.«
    »Das ist selbstverständlich Ihr gutes Recht, Reverend«, sagte Mueller mit zusammengebissenen Zähnen. »Trotzdem hat ein Mann, sowohl in unserem Glauben als auch in unserem weltlichen Gesetz festgeschrieben, das Recht und auch die Pflicht, sich für das einzusetzen, von dem er glaubt, dass Gottes Prüfung es ihm abverlangt, gleich was Sakristei und Schwert davon halten.«
    »Das hat er in der Tat«, pflichtete Sullivan ihm bei, »und nicht einen Moment würde ich in Erwägung ziehen, Ihnen dieses Recht streitig zu machen, Mylord. Doch ehe Sie vor Gott und Mensch Position beziehen, wäre es vernünftig, sich zu vergewissern, dass Sie auf festem Boden stehen. Insbesondere wird dieses Kind nicht illegitim sein.«
    »Wie bitte?« Mueller setzte sich kerzengerade auf, und die anderen Gutsherren sahen den Reverend gleichermaßen verwirrt an.
    »Ich sagte, dass dieses Kind nicht illegitim sein wird«, wiederholte Sullivan kühl. »Gewiss sollte das sogar Sie zufriedenstellen, Mylord.«
    »Sie sind Gottes Statthalter auf Grayson, Reverend«, versetzte Mueller, »aber nicht Gott

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