Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
nicht, dass dem so war, aber denkbar war es.
    Er atmete tief durch, fuhr Samantha sanft das Rückgrat nach und entspannte willentlich seine Kiefermuskeln. Er konnte durchaus von dem Umstand beeinflusst sein, dass die Frau, die er liebte – eine der Frauen, die er liebte –, eine völlig andere Sicht vertrat als so gut wie alle Angehörige der gegenwärtigen Regierung. Sie wies nicht eigens auf ihre entgegengesetzte Meinung hin, aber sie nahm andererseits auch nicht Abstand davon. Die Königin und sein Bruder wussten natürlich trotzdem genau, was Honor dachte, und das war ein Grund, weshalb sie diesen speziellen Aspekt des Krieges im Augenblick nicht mit ihr diskutierten.
    Und , gestand er sich ein, der Grund, dass du ihr von Pritcharts ›neuen‹ Vorschlägen auch noch nichts gesagt hast, Hamish .
    »Also schön, Tony«, sagte er schließlich. »Vielleicht habt ihr alle recht, und ich liege falsch. Vielleicht reagiere ich so, weil ich mir nur zu gut bewusst bin, wo wir in der Patsche sitzen, während ich nicht weiß, wo Haven vielleicht Probleme hat oder zu haben glaubt. Auf jeden Fall habe ich mir bei Willie und Elizabeth alle Mühe gegeben, und jetzt auch bei dir.«
    »Das gestehe ich dir zu«, pflichtete Langtry ihm mit schiefem Grinsen bei. »Mit Nachdruck, möchte ich fast sagen.«
    »Also schön, also schön!«, wiederholte White Haven und deutete ein Lächeln an. »Ich gehe jetzt und lasse dich in Frieden.«
    Er stand auf, setzte sich Samantha wieder auf die Schulter und ging zur Tür. Dort blieb er stehen und sah zurück.
    »Wie du es auslegst, leuchtet es durchaus ein – wie Elizabeth und Willie es auslegen«, sagte er. »Und ihr könntet recht haben. Ich frage mich nur immer wieder, Tony – was, wenn ihr euch irrt? Was, wenn ich recht habe? Was, wenn das nicht nur eine Chance wäre, unsere Verteidigung zu organisieren, sondern eine echte Gelegenheit, den Krieg zu beenden, ohne dass noch jemand sterben muss?«
    »Dann werden viele Menschen sterben, die nicht sterben müssten«, sagte Langtry tonlos. »Aber jeder von uns kann nur tun, was er für das Beste hält, und hoffen, dass er am Ende des Tages mit seinen Entscheidungen leben kann.«
    »Ich weiß«, sagte Hamish Alexander leise. »Ich weiß.«
     
     
     
     
    »Wir wären jetzt so weit, Hoheit.«
    Honor schaltete ihr Memopad ab, erhob sich von dem bequemen Stuhl in dem privaten Wartezimmer und nahm Nimitz vom Stuhl neben ihr. Dann folgte sie dem Arzthelfer. Andrew LaFollet ging hinter ihr her, und sie verbarg das Lächeln, das sie ereilte, als sie sich an sein Gesicht erinnerte, als er sie zum ersten Mal zum Frauenarzt begleitete und sie ihn in aller Unschuld fragte, ob er sie ins Sprechzimmer begleiten wolle. So etwas hatte sie ihm nie wieder angetan, und doch schmeckte sie, während er ihr über den Korridor folgte, dass auch er sich an den Vorfall erinnerte. Und wenn sie ehrlich blieb, war sie versucht, ihm diesmal wieder die Frage zu stellen, weil es einfach zu offensichtlich war, dass LaFollet von ganzem Herzen MacGuiness' Beharren auf diesem Unsinn unterstützte.
    »Bitte hier entlang, Hoheit«, sagte der Arzthelfer. Er öffnete ihr die Tür zum Sprechzimmer, und Honor sah LaFollet schalkhaft an. Der Waffenträger erwiderte den Blick stoisch. Honor wandte sich an den Arzthelfer.
    »Danke. Ach, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn mein Waffenträger hier im Flur stehen bleibt?«, fragte sie ihn.
    »Überhaupt nichts, Hoheit«, versicherte ihr der Mann. »Wir sind über die graysonitischen Sicherheitsanforderungen informiert.«
    »Gut«, sagte sie und lächelte LaFollet zu. »Allzu lang sollte es nicht dauern, Andrew«, erklärte sie ihm. »Wenn Sie natürlich lieber …«
    Sie wies auf das Sprechzimmer, eine Braue hochgezogen, und ergötzte sich an seiner Miene, die vom langem Leid kündete.
    »Es ist schon recht, Mylady. Ich bleibe gern hier draußen«, versicherte er ihr.
    Honor blickte wieder aufs Chrono, und Nimitz bliekte fragend, als sie die Stirn runzelte.
    »Tut mir leid, Stinker.« Sie kraulte ihm die Brust, und er räkelte sich behaglich neben ihr auf dem Untersuchungstisch. »Ich frage mich nur, wo Dr. Frazier so lange bleibt.«
    Nimitz zuckte unverkennbar die Schultern, und sie lachte leise. Trotzdem musste sie sich in einem fort wundern.
    Ihre Eltern waren beide Ärzte, und sie hatte genügend Zeit in Behandlung verbracht, um mit dem Beruf des Mediziners vertrauter zu sein als die meisten Menschen. Bei Sprechstunden gab es

Weitere Kostenlose Bücher