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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erforschten Milchstraße. Oder auch nur, dass Pritchart ein entferntes Interesse hätte, ehrlich zu verhandeln. Es fällt auf, dass sie zumindest die Möglichkeit anbietet, die Volksabstimmungen auf den strittigen Planeten von unabhängigen Beobachtern überwachen zu lassen, aber ich gebe offen zu, dass das eventuell nur Staffage sein könnte. Du darfst aber nie vergessen, dass Haven uns bloß noch einmal so schwer zu treffen braucht wie beim letzten Mal – wenn die Havies sich auf einen verwundbaren Punkt konzentrieren und zu Verlusten bereit sind, dann könnten sie morgen zu uns durchstoßen. Gib mir acht Monate – sechs; Teufel, gib mir vier Monate! –, und ich hebe den Preis, den sie für eine Offensive zahlen müssten, so weit an, dass selbst Oscar Saint-Just davor zurückgeschreckt wäre! So viel könnten wir uns erkaufen, wenn wir mit ihnen verhandeln. Die Zeit, uns wieder aufzurappeln.«
    »Hamish, dazu wird es nicht kommen«, sagte Langtry kopfschüttelnd. »Aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht: Weil wir Haven nicht mehr trauen können, seit es so umfassend gelogen hat. Weil sogar Admiral Givens zugibt, dass wir in diesem Augenblick nicht sicher sein können, ob ein Waffenstillstand uns militärisch wirklich mehr helfen würde als Haven. Weil schon die Tatsache, dass Haven sich verhandlungsbereit zeigt, vor allem offenbart, dass Verhandlungen Haven zumindest nach Meinung der Havies nützlicher wären als uns. Weil wir Haven nicht gestatten werden, sich diplomatisch zu rehabilitieren und in der interstellaren öffentlichen Meinung wieder Fuß zu fassen. Und, offen gestanden, weil die Queen alles Havenitische mit verzehrender Leidenschaft hasst. Wenn du möchtest, dass sie sich mit diesen Leuten nach allem, was geschehen ist, an einen Tisch setzt und verhandelt, dann musst du vorher zeigen können, dass wir dadurch einen signifikanten Vorteil erlangen, ohne zugleich die havenitische Position zu stärken. Und die Wahrheit ist nun einmal, dass du das nicht zeigen kannst, Hamish.«
    »Nein«, gab White Haven nach kurzem Schweigen mit müder Stimme und müdem Gesicht zu. »Nein, das kann ich nicht. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann glaube ich irgendwo tief in mir daran, dass Haven es diesmal wirklich ernst meint. Dass die Bedingungen, die es stellt, im Grunde verdammt minimal sind, denn immerhin halten sie im Augenblick sämtliche fraglichen Planeten besetzt. Ich kann es aber eben nicht beweisen. Und ich kann auch nicht beweisen, dass mein Bewusstsein unserer eigenen Schwäche mich nicht dazu verleitet zu überschätzen, wie wertvoll ein paar Monate relativer operativer Inaktivität für uns wären.«
    »Ich weiß.« Langtry musterte ihn beinahe mitleidig. »Und ich weiß auch«, fuhr er in eigentümlich sanftem Ton fort, »dass die Herzogin von Harrington noch immer glaubt, dass man dem Wort der gegenwärtigen havenitischen Führung – oder wenigstens Teilen davon – trauen kann.«
    Bei der Erwähnung Honors zuckte Samantha mit den Ohren, und White Haven sah rasch auf, die Augen zusammengekniffen, doch Langtry erwiderte nur gelassen den Blick.
    »Zufällig«, fuhr der Außenminister fort, »besitze auch ich lebhaften Respekt vor dem Urteil der Herzogin von Harrington. Mir ist auch klar, dass ihr beide – Emily natürlich eingeschlossen – enge Verbündete geworden seid, politisch ebenso wie militärisch. Doch in diesem ganz besonderen Fall glaube ich, der Königin und Willie zustimmen zu müssen, dass sie sich irrt. Das Verhalten der havenitischen Führungsspitze passt nicht zu den ehrenwerten Personen, für die sie von der Herzogin gehalten werden. Es mag eine Reihe von mildernden Umständen geben, aber Tatsache bleibt Tatsache. Und wir müssen unsere Entscheidungen von dem Verhalten abhängig machen, das sie an den Tag legen, und nicht von unserer Meinung, wie es um ihren Charakter wirklich bestellt sein könnte.«
    White Haven setzte zu einer Antwort an, dann biss er die Zähne fest zusammen. Ob es ihm nun passte oder nicht, was Langtry soeben gesagt hatte, leuchtete vollkommen ein. Alles fügte sich zusammen, und was das an den Tag gelegte Verhalten betraf, hatte der Außenminister unbestritten recht.
    Und Langtrys taktvoller Hinweis, er lasse sich von Honors Meinung über Thomas Theisman – der schließlich nur ein einziges Mitglied der havenitischen Führungsspitze war – in seiner Beurteilung der Lage beeinflussen, war schließlich nicht ganz von der Hand zu weisen. Er selbst glaubte zwar

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