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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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er respektvoll. Auch ihr jüngster Waffenträger hatte offenbar bemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber er wusste nicht, was, und deshalb drückte er sich vorsichtig aus. »Die Tankersley ist soeben in die Umlaufbahn eingetreten.«
    »Wirklich?« Honor setzte sich gerade, und ihre schokoladenbraunen Augen leuchteten plötzlich auf. »Sie ist früh dran.«
    »Jawohl, Mylady.«
    »Vielen Dank, Spencer.« Sie beugte sich vor und blickte an Hawke vorbei den Waffenträger auf dem Pilotensitz an. »Simon, bitte rufen Sie den Begleitschutz, und nehmen Sie Kurs auf den Raumhafen. Wir holen meine Eltern ab.«
     
     
     
     
    »Also, Honor Stephanie Harrington«, fragte Allison Harrington ernst, »was um alles in der Welt macht dich denn so dermaßen fertig?«
    Zum ersten Mal seit Ankunft der Eltern war Honor mit ihnen und Nimitz allein. Allison und Alfred Harrington saßen in Honors Arbeitszimmer, während sie mit verschränkten Armen und Nimitz auf der Schulter vor der Crystoplastwand stand, ohne ihrem geliebten Ausblick auf die Jasonbai irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken. Die Zwillinge waren nach einer anständig liebevollen Begrüßung an Jennifer LaFollet, Allisons auf Grayson geborene Kammerzofe, und Lindsey Phillips, ihr manticoranisches Kindermädchen, übergeben worden. Doch Honor hatte die Besorgnis ihrer Mutter geschmeckt, während Allison sie mit Faith und James beobachtete. Honor hatte schon oft gedacht, dass ihre Mutter eine Menge mit den Baumkatzen gemein habe, und einer der Gründe dafür war die Genauigkeit, mit der sie Stimmung und Körpersprache ihrer Tochter zu lesen verstand.
    »Wie kommst du denn darauf, dass mich irgendetwas fertigmacht, Mutter?«, entgegnete Honor, kehrte der Bai den Rücken und wandte sich Allison zu. Sie löste die Arme und hob die rechte Hand, um Nimitz beruhigend unter dem Kinn zu kraulen.
    »Ach, Honor, ich bitte dich!« Allison rollte mit den Augen und winkte Nimitz zu. »Deinen pelzigen kleinen Gefolgsmann habe ich so angespannt noch nie erlebt. Jedenfalls nicht seit dem Tag, an dem ihr beide euch zu eurem ersten Ausflug in seine Heimat davongeschlichen habt – dem Ausflug, von dem ihr beide bis heute so nett glaubt, dass dein Vater und ich davon nichts wüssten.« Honor machte große Augen, und Allison schnaubte. »Und bei dir das Gleiche, junge Dame! So aufgedreht mit den Kindern wie eben habe ich dich noch nie erlebt. Also, was ist los?«
    »Ach, nichts weiter.« Ein leises Zittern stahl sich in Honors Stimme und unterminierte ihren Versuch zur Nonchalance. »Ich habe heute Morgen bloß einen … unerwarteten medizinischen Befund erhalten.«
    Sie sah noch einmal auf die Bai und blickte ihrer Mutter in die Augen.
    »Mama, ich bin schwanger«, sagte sie ruhig.
    Im ersten Augenblick wirkten Allison und Honors Vater genauso vollkommen fassungslos wie Honor, als sie es von Frazier erfuhr. Beide erholten sich von dem Moment des völligen Unverständnisses allerdings weitaus rascher als Honor. Wahrscheinlich, dachte Honor in einem Anflug von bitterer Heiterkeit, weil sie es nicht sind, die ein Kind erwarten!
    Das helle, rasche Auflodern ihrer Empfindungen, nachdem sie die Neuigkeit endlich begriffen hatten, war Honor zu stark und zu kompliziert, um sie eindeutig einzuordnen. Erstaunen. Bestürzung. Helle Freude, besonders von ihrer Mutter. Ein abrupter Ansturm von Sorge und Zärtlichkeit. Beschützerdrang vor allem von ihrem Vater. Und alles überschattend eine plötzliche Spitze von Unruhe, als ihre Reaktion auf die Neuigkeit an die Stelle führte, an der Honor sich bereits befand.
    »Hamish?«, fragte Allison, und Honor nickte. Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Über ihre Beziehung zu Hamish hatte sie mit ihren Eltern nie gesprochen, doch beide waren hochintelligent und kannten ihre Tochter nur zu gut.
    »Ja«, sagte sie, und Allison öffnete die Arme. Honor ließ sich von ihr umarmen und drückte die kleine, außerordentlich tröstliche Gestalt ihrer Mutter eng an sich, und ihr Vater strich ihr übers Haar, wie er es getan hatte, als sie noch ein sehr kleines Mädchen gewesen war.
    »Ach du je«, seufzte Allison und schüttelte traurig den Kopf. »Du kannst es einfach nicht problemlos halten, was, Liebes?«
    »Anscheinend nicht«, stimmte Honor ihr mit einem etwas verwässerten Auflachen zu.
    »Du hättest dir den Zeitpunkt besser aussuchen können.« Die Feststellung ihres Vaters war vollkommen überflüssig, aber als sie seiner Stimme die trockene und dennoch

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