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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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angeht, so arbeitet allein die Entfernung zu unseren Gunsten. Durch das Wurmloch könnte man uns nicht erfolgreich angreifen, nicht bei der Anzahl von Raketengondeln, mit der wir den zentralen Nexus abdecken. Die Liga müsste also den langen Weg nehmen, und folglich hätte man eine sechsmonatige Reise vor sich, ehe man hier wäre. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass die Liga eine Flotte mit unbändiger zahlenmäßiger Überlegenheit massieren, in Marsch setzen und logistisch unterstützen müsste, wenn man wirklich unsere taktischen und technischen Vorteile ausgleichen wollte.
    Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich an den Satz eines Admirals der nassen Marine auf Alterde. Achtzehn Monate bis zwo Jahre, vielleicht sogar doppelt so lang, könnten wir wild um uns schlagen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Sollys schon begriffen haben, wie sehr sich die Dinge in den letzten fünf bis zehn T-Jahren wirklich verändert haben, und das bedeutet wahrscheinlich, dass sie mit völlig unzureichenden Kräften zuschlagen werden, wenigstens zu Anfang. Irgendwann würden sie allerdings schon merken, was geschieht. Und wenn sie den nötigen Mumm haben, könnten sie die schiere Größe der Liga nutzen, um alles aufzusaugen, was wir ihnen bis dahin zugefügt hätten, während sie gleichzeitig die eigene Forschung und Entwicklung ankurbeln, an gleichwertigen Waffensystemen arbeiten und die eigene Baukapazität vervielfachen.
    Unter dem Strich erwarte ich, dass wir der Liga gewaltigen Schaden zufügen könnten – weit mehr, als irgendeiner ihrer Strategen oder Politiker für möglich hielte, da bin ich mir sicher. Doch Quantität hat seine ganz eigene Qualität, und wir sind schlichtweg nicht groß genug, um die Solare Liga militärisch zu schlagen, wenn sie sich einmal zusammenreißt und entschließt, den Preis zu zahlen, der nötig ist, um uns zu schlagen. Wir besitzen weder die Schiffe noch die Kopfstärke, die erforderlich wären, um die Anzahl von Sonnensystemen zu besetzen, die wir besetzen müssten, um einen militärischen Sieg zu erringen. Der Liga stehen andererseits effektiv unbegrenzte menschliche Ressourcen und Produktionskapazität zur Verfügung. Am Ende gäbe das den Ausschlag. Und selbst wenn es anders wäre, diese Überlegungen lassen die Tatsache außer Acht, dass die Havies schon jetzt – oder sehr bald – genügend Wallschiffe von annähernd gleichem Kampfwert besitzen, um uns niederzuringen. Das gilt erst recht, wenn wir durch Auseinandersetzungen mit der Liga abgelenkt sind.«
    »Deinen Worten entnehme ich Folgendes«, sagte Grantville aufmerksam: »Was auch immer die Liga am Ende macht, in den nächsten, sagen wir, sechs Monaten kann sie nichts tun, was für uns spürbare Folgen hätte?«
    »Dieser Zeitrahmen ist wahrscheinlich ein wenig optimistisch, vorausgesetzt, wir erleiden schwere Verluste gegen Haven«, erwiderte White Haven. »Im Großen und Ganzen allerdings trifft die Aussage zu.«
    »Dann scheint es mir, als müssten wir die Position einnehmen, dass diese sechs Monate – oder welch kürzerer Zeitraum uns tatsächlich bleibt – das Fenster sind, in dem wir uns um die Havies kümmern müssen«, sagte der Premierminister.
    »Von der Tatsache abgesehen, dass gegen Ende dieses Fensters der havenitische zahlenmäßige Vorteil an Lenkwaffen-Superdreadnoughts in der Größenordnung von drei zu eins oder noch höher liegen wird«, sagte White Haven.
    »Wir können nichts tun, um das zu ändern«, sagte Elizabeth tonlos. »Wir fertigen mit Hochdruck; die Havies tun das Gleiche. Die gefährliche Zeit, die vergeht, bis die neu auf Kiel gelegten Schiffe die Zahlen ausgleichen, liegt außerhalb unserer Kontrolle – es sei denn, wir könnten die Havies irgendwie zurechtstutzen.«
    »Sie denken an Sanskrit«, sagte Hamish genauso tonlos.
    Die meisten Anwesenden im Kabinettszimmer wussten nicht, was Sanskrit war. Grantville, White Haven, die Queen und Sir Anthony Langtry sehr wohl, und Elizabeth nickte.
    »Sie sagten gerade, die Achte Flotte habe die neuen Waffen. Wenn wir sie einsetzen – wenn wir die Havies überzeugen könnten, dass wir noch mehr davon haben –, muss das ihre Strategie beeinflussen. Vielleicht können wir sie damit zwingen, zu tun, was wir die ganze Zeit wollten: ihren Schlachtwall zu schwächen, um die abgelegenen Systeme zu schützen. Vielleicht überzeugen wir sie damit sogar, dass sie falsch gerechnet haben und doch nicht ausreichende Zahlen besitzen, um unsere Überlegenheit

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