Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
wir glaubten, die Havies hätten dich exekutiert, Honor, war es schlimm genug – und jetzt ist es in gewisser Weise noch schlimmer. Gleichzeitig machen natürlich alle möglichen Gerüchte die Runde. Zur Ehrenrettung von Lieutenant Meares und seiner Familie habe ich genehmigt, dass verlautbart wird, er habe unter Zwang gehandelt. Dass wir nicht einmal ansatzweise darlegen können, wie dieser Zwang auf ihn ausgeübt wurde, trägt zu einem Klima des Misstrauens bei. Oder vielleicht auch der Angst. Denn wenn die Havies ihm beikommen konnten, wozu sind sie dann noch in der Lage?
    Wie auch immer, alles, was die Moral hebt, ist im Moment sehr wertvoll, und ich glaube, wenn eure Heirat hier im Mount Royal Palace bekannt gegeben wird, von mir, mit allem passenden Trallala, dann sollte es ein wenig Feststimmung verbreiten. Ihr drei gehört im Moment wahrscheinlich zu den beliebtesten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im Sternenkönigreich, und das wird jeden Verdacht mehr als ausgleichen, Hamish und Honor könnten miteinander … getändelt haben, ehe ihr es wirklich getan habt.«
    »Politik«, seufzte Honor und lachte ein wenig traurig auf.
    »Was hast du?«, fragte Hamish.
    »Ich musste nur gerade an ein Gespräch mit Admiral Courvosier denken, ehe wir zum ersten Mal nach Grayson ausliefen«, sagte Honor kopfschüttelnd.
    »Auf unserer Ebene der Verantwortlichkeit sind politische Überlegungen immer wichtig, Honor«, sagte Elizabeth. »Dadurch wird die Entscheidung nicht notwendigerweise unlauter.«
    »Das wollte ich damit auch nicht sagen. Es ist nur manchmal so ermüdend.«
    »Das ist wohl richtig. Andererseits schaffe ich es manchmal, Dinge, die ich von Herzen tun möchte, mit politischen Erwägungen in Einklang zu bringen. Zugegeben verläuft es manchmal auch genau in die andere Richtung. Öfter sogar. Diesmal allerdings habe ich für euch ein verspätetes Hochzeitsgeschenk.«
    Honor sah die Königin wachsam an. Im Augenblick hätte Elizabeth' Vorstellungen, was sie ›verdient‹ habe, einen unangenehmen Nachgeschmack hinterlassen – vor allem eingedenk Solons.
    Elizabeth sah sie an, als wäre die Königin die Empathin, dann griff sie unter den Stuhl und zog ein kleines, flaches Kästchen hervor.
    »Nichts Besonderes«, versicherte sie ihrer Vasallin mit einem angedeuteten Lächeln. »Ich habe nur Broughton and Stemwinder gebeten, mir das anzufertigen.«
    Sie gab Emily das Kästchen, und Honor ging zu ihr, sodass Emilys Lebenserhaltungssessel zwischen ihr und Hamish schwebte. Emily sah beide an, dann senkte sie den Blick und fuhr mit dem Finger das erhabene, aus den verschlungenen Buchstaben B und S bestehende Zeichen der Firma nach, die seit mehr als drei T-Jahrhunderten Hofjuwelier des Hauses Winton war.
    Sie öffnete es, und Honor holte tief Luft, als sie die drei Ringe sah, die sich in die Samtfütterung schmiegten. Es waren Eheringe graysonitischer Art, schwerer und größer als auf Manticore üblich, und exquisit gearbeitet, wenngleich nicht im reinen graysonitischen Stil. Auf Grayson bestand der Ehering der Männer traditionell aus Gelbgold und der der Frauen aus Silber, doch diese drei Ringe waren aus drei geflochtenen Bändern gefertigt, aus Gelbgold, Weißgold und Silber. Sie trugen den Schlüssel des Guts von Harrington auf der einen und den aufsteigenden Hirsch von White Haven auf der anderen, und in den flachen Ringkästen saß der tradierte Kreis aus Diamanten, jeder mit einem anderen Halbedelstein in der Mitte.
    »Ich habe nachgesehen«, sagte Elizabeth. »Honor, du bist im Oktober alter Zeitrechnung geboren. Du, Hamish, im März, und Emily im August. Daher sind eure Monatssteine Opal, Jade und Sardonyx. Deshalb habe ich sie euch anfertigen lassen. Sie sind nicht ganz graysonitisch und nicht ganz manticoranisch, so wie ihr drei nicht mehr nur zu einer Sternnation gehört.«
    »Sie sind wunderschön, Elizabeth.« Emily blickte mit hellen Augen auf. »Ich danke dir.«
    »Als Geschenk sind sie klein genug für Menschen, die mir so viel bedeuten wie ihr«, sagte Elizabeth nur. »Und sie sind von uns – von Elizabeth und Justin, nicht von der Krone.«
    Honor griff in das Kästchen und nahm den Opalring heraus. Er glitzerte in der Sonne, und sie blickte ihn einige Sekunden lang an. Dann probierte sie ihn am Ringfinger ihrer linken Hand.
    Er war ein wenig weit, und sie empfand leise Überraschung. Elizabeth hatte sich mit diesem Geschenk solche Mühe gegeben, und es hätte für sie keine Mühe

Weitere Kostenlose Bücher