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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sternnationen zu erklären.«
    » Was? « Brigham blinzelte. »Nach all dem Ärger, den wir hatten, um die Allianz überhaupt aufzubauen?«
    »Damals war die Situation ein wenig anders«, entgegnete Honor. »Wir standen allein gegen Haven und brauchten dringend strategische Tiefe. Sansibar und Alizon haben unter dem Strich beide ihren Beitrag zur Allianz geleistet – oder hätten es, wenn die Notwendigkeit, sie nach McQueens Unternehmen Ikarus wiederaufzubauen, nicht so teuer gewesen wäre –, aber eigentlich wollten wir die Systeme in einer Zeit, als jeder noch in Begriffen des Vormarsches Sonnensystem für Sonnensystem dachte, als vorgeschobene Basen.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Das operative Denken hat sich geändert, wie unsere Raids – und Tourvilles Angriff auf Sansibar – zeigen. Beide Seiten denken nun in Begriffen von Schlägen weit hinter der Front, tief im feindlichen Hoheitsraum, und einfache strategische Tiefe wird, wenn man nicht gerade unfasslich viel davon hat, immer unwichtiger. Nachdem Sansibar nun auch wenigstens acht bis zwölf T-Monate aus dem Spiel ist, müssen wir das System zwar verteidigen, aber es liefert keine Gegenleistung mehr. Und Alizon, das von Ikarus ebenso schwer getroffen wurde, bietet nur die Möglichkeit, ein paar Dutzend Schlachtkreuzer oder leichtere Schiffe gleichzeitig zu fertigen.
    Die neue Denkschule führt deshalb an, dass wir, wenn wir uns von den Verteidigungspflichten gegenüber relativ unwichtigen Sonnensystemen befreien würden, uns erlauben könnten, mehr Kampfkraft in der Homefleet und hier in der Achten Flotte zu konzentrieren. Gleichzeitig wären die Systeme aus der Schusslinie, wenn die Republik bereit ist, ihre Neutralität anzuerkennen und sie in Ruhe zu lassen. Die wichtigen Verbündeten im Augenblick sind Grayson und die Andermaner. Wir könnten Grayson stärker verteidigen, wenn wir die Verbände zurückrufen könnten, die im Moment in Systemen wie Alizon gebunden sind, und die Andermaner sind vor einem direkten Angriff schon allein durch ihre große Entfernung von Haven gefeit.«
    Brigham saß schweigend fast zwei Minuten lang auf ihrem Platz und überdachte offenbar, was Honor gerade gesagt hatte, dann blickte sie ihre Vorgesetzte an.
    »Und stimmen Sie der ›neuen Denkschule‹ zu, Hoheit?«
    »Ich halte sie für eine vernünftige, frische Herangehensweise an das Problem. Und ich finde, wenn die Republik wirklich willens ist, die zukünftige Neutralität gegenwärtiger Angehöriger der Allianz zu akzeptieren und zu respektieren, dann wäre es sehr in unserem Interesse, diese Möglichkeit zu verfolgen. Mein größtes Bedenken gilt allerdings der Frage, ob die Republik es akzeptiert oder nicht.«
    »Sie versucht seit Jahrzehnten, die Allianz zu spalten«, erwiderte Brigham.
    »Ja, das stimmt. Aber wenn Eloise Pritchart und Thomas Theisman eines nicht sind, dann dumm, und das bedeutet, sie wissen genauso gut wie wir, wie sich die strategischen und operativen Gegebenheiten geändert haben. An ihrer Stelle wäre ich daher sehr versucht, unseren Verbündeten jeden einfachen Ausweg zu verbauen. Ich würde auf der Kapitulation bestehen, statt ihnen einfach zu gestatten, dass sie nach Hause gehen, weil sie zu müde sind zum Kriegspielen.«
    »Oder«, sagte Brigham langsam, »Sie könnten sich mit der Neutralität einverstanden erklären, aber insgeheim beabsichtigen, sie zu schlucken, kaum dass unsere Schiffe sich zurückziehen und sie sich selbst überlassen.«
    »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Und angesichts der Rekorde, die die Regierung Pritchart in puncto interstellarer Diplomatie erzielt, führen etliche Personen, die gegen die Idee sind, das gleiche Argument an. Persönlich glaube ich, dass Pritchart, wenn sie öffentlich der Neutralität zustimmt, eigentlich zu ihrem Wort stehen müsste, und zwar wegen des Streits, den es vor Wiederaufnahme der Feindseligkeiten wegen der Verfälschungen unserer diplomatischen Korrespondenz gab. Ich habe dieses Argument vorgebracht, aber nicht, ohne einige Ungläubigkeit hervorzurufen. In diesem Punkt sind der Großteil der Regierung und ich uns offenbar nicht einig – nicht einmal mein neuer Schwager und ich.« Sie verzog das Gesicht. »Vielleicht ist es ein Glück, dass nicht ich diese Entscheidung fällen muss.«
    »Aber es hat doch Auswirkungen auf unsere Position hier, oder? Deshalb haben Sie das Thema angeschnitten.«
    »Ja, richtig. Nach Stand der Dinge sind wir gezwungen, Alizon und den

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