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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein Gespräch mit Leo anzuknüpfen, einem der unkompliziertesten, freundlichsten Menschen, die sie kannte. Wenigstens hatte d'Arezzo aufgeblickt, als sie in die Abteilung kamen, doch in seinen grauen Augen lag eine kühle Reserve. Er beteiligte sich nicht am Gespräch, bis Ragnhild und Aikawa Leo die Hand geschüttelt hatten. Dann erst krümmten sich die männlichen Lippen zu einem höflichen, distanzierten Lächeln.
    »D'Arezzo, Paulo d'Arezzo«, stellte er sich vor und reichte Helen, die am nächsten stand, die Hand.
    »Helen Zilwicki«, antwortete sie und schüttelte mit so viel Begeisterung, wie sie aufbringen konnte. Etwas flackerte in seinen Augen auf, und sie verkniff sich eine Grimasse. Ihr Akzent war zu ausgeprägt, als dass sie ihn hätte verbergen können, selbst wenn es ihre Absicht gewesen wäre, und er schien ihn ähnlich zu berühren wie sein zu hübsches Gesicht sie.
    Die beiden anderen Neuen stellten sich ebenfalls vor, und d'Arezzo begrüßte beide mit genau dem gleichen, vollkommen korrekten Händedruck. Dann nickte er Leo zu.
    »Ihr kennt euch offenbar«, bemerkte er, eine vollkommen überflüssige Feststellung, »deshalb ist Leo wohl besser geeignet als ich, um euch auf den Stand zu bringen.«
    Er lächelte noch einmal höflich und wandte sich wieder seinem Buchleser zu.
    Helen sah Ragnhild und Aikawa an, dann zog sie vor Leo die Augenbrauen hoch. Der Raumkadett mit dem kastanienbraunen Haar zuckte ganz leicht mit den Schultern, dann wies er auf die Kojen.
    »Wenn wir komplett sind, und das glaube ich, dann haben wir drei überzählige Kojen. Paulo und ich haben uns bereits zwo von den unteren genommen - wer zuerst kommt, mahlt zuerst, und so weiter ...« Er grinste sie an. »Ihr drei könnt die übrigen unter euch aufteilen, wie ihr wollt. Aber macht bitte kein Blut aufs Deck.«
    »Manche von uns«, stellte Helen fest, »können zwischenmenschliche Konflikte auch ohne Gewalt beilegen.« Sie schniefte vernehmlich und sah Ragnhild und Aikawa an. »Und da wir mögliche Unstimmigkeiten einvernehmlich beilegen wollen«, sagte sie, »hielte ich es für klüger, wenn ihr euch damit abfindet, dass eine der beiden übrigen unteren Kojen mir gehört.«
    »Einvernehmlich, was?«, schnaubte Ragnhild. »Du glaubst, du kriegst, was du willst, nur weil du Hilfsausbilderin im waffenlosen Kampf gewesen bist, das weißt du genau.«
    »Ich?« Helen sah sie mit Unschuldsmiene an. »Habe ich ein einziges Wort der Drohung geäußert? Habe ich auch nur einen Augenblick lang angedeutet, dass ich bereit sein könnte, aus irgendjemandem eine Brezel zu flechten?«
    »Doch, das hast du«, erwiderte Aikawa. Sie sah ihn an, und er winkte ab. »Oh, nicht jetzt vielleicht, aber wir kennen dich alle, oder wenigstens deinen Ruf. Wir wissen, was für eine brutale, einschüchternde Schlägerin du sein kannst, Helen Zilwicki. Und wir lassen uns nicht mehr einschüchtern, oder?«
    Er sah flehend die anderen Middys an. Ragnhild blickte auf den Boden und pfiff tonlos vor sich hin, und Leo lachte stillvergnügt in sich hinein.
    »Sieh mich nicht an«, sagte er. »Ich habe Fußball gespielt. Vom waffenlosen Kampf habe ich mich immer so weit ferngehalten, wie die Ausbilder es zuließen. Ich habe nie gegen Helen gekämpft, aber ich habe von ihr gehört. Und wenn du meinst, ich mache jemanden wütend auf mich, die einigen Ausbildern noch was beibringen konnte, dann musst du den Verstand verloren haben.«
    Alles lachte, Helen eingeschlossen, doch unter ihrem Lachen lag der eiskalte Kern einer hässlichen Erinnerung. Sie liebte das Handgemenge Neuen Stils, die Judo-Abart, die vor mehreren Jahrhunderten auf Neu-Berlin entwickelt worden war, und sie hatte das große Glück gehabt, während der Zeit, die sie mit ihrem Vater auf Alterde verbrachte, bei Sensei Robert Tye studieren zu dürfen, der wahrscheinlich zu den zwei oder drei erfahrensten Anwendern des Neuen Stils in der ganzen Galaxis gehörte. Sie war außerordentlich dankbar für die Disziplin, sowohl körperlich als auch geistig, und die innere Ruhe, die ihr der Neue Stil geschenkt hatte; ihre Übungen und Trainings-Katas waren wie ein besänftigender, anmutiger Tanz für sie. Das gleiche Training hatte sie jedoch auch angewendet, als sie, ehe sie fünfzehn T-Jahre alt war, mit bloßen Händen drei Männer tötete, um nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Adoptivgeschwister zu verteidigen.
    »Nun, wo wir jetzt alles so schön demokratisch beigelegt haben«, sagte Aikawa zu

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