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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Wenn Stanton sich nicht entschied, die Energieabgabe so niedrig zu halten, daß die Stealth-Systeme sie weiterhin verbergen konnten, konnte der Gegner die manticoranischen Schiffe ebenso verfolgen, wie die Majestic nun mit Hilfe des überlichtschnellen Sensorennetzes ihn beobachtete. Hielt Stanton die Energieabgabe weiterhin niedrig, so könnten die Haveniten lediglich sagen, wo seine Schiffe sich befanden, aber sie würden nicht wissen, worüber er verfügte, bis sie erheblich dichter herangekommen wären.
    Schlecht , dachte er. Ganz schlecht. Manticoranische Raketen waren um wenigstens dreißig Prozent effektiver als die havenitischen Gegenstücke, und auch Stantons ECM und Nahbereichsabwehr waren überlegen, wenn auch nicht im gleichen Maße. Aber seine größten Schiffe waren Dreadnoughts, und er hatte nur vier davon, während dort draußen sich sechzehn havenitische Superdreadnoughts näherten! Bei diesem Kräfteverhältnis wäre jedes Raketengefecht der reinste Selbstmord, und wenn Stanton versuchte, Everest zu verteidigen, dann konnten die Havies ihn einkreisen und auf Energiewaffenreichweite aufschließen. In solch einem Gefecht konnte sein Kampfverband vielleicht zwanzig Minuten lang durchhalten.
    Gewiß, Stanton konnte den Haveniten schaden, bevor sie ihn vernichteten, aber der Verlust seiner Schiffe würde für die Allianz eine größere Katastrophe bedeuten als alles, was er den Haveniten anzutun in der Lage wäre – und Everest würde dadurch weniger als eine halbe Stunde gewinnen.
    »Aufhalten können wir sie nicht«, sagte er leise, und Truscot nickte angespannt.
    Ein bitterer Ausdruck lag in den Augen des Stabschefs, aber es hatte keinen Sinn, sich einzureden, das Unmögliche tun zu können.
    »Helen«, Stanton blickte seinen Signaloffizier an, »stellen Sie mir bitte eine Direktleitung zu Premierminister Jones her.« Die Angesprochene nickte, und der Admiral wandte sich wieder an Truscot und Commander Ryan, seinen Operationsoffizier. »George, Sie und Pete bereiten eine Beschießung im Vorbeimarsch vor, auf einem genau entgegengesetzten Kurs. Wir brauchen uns nicht einzureden, daß wir die Havies aufhalten könnten, aber wenn wir uns schon zurückziehen müssen, möchte ich ihnen weh tun. Wenn sie sich dadurch zu einem Manöver gegen uns verleiten lassen, dann erkaufen wir Jones und den Evakuierungsschiffen ein wenig Zeit; wenn sie sich auf nichts einlassen, will ich mit maximaler Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Höchstwahrscheinlich verzögern sie, um die Gefechtsdauer zu erhöhen, aber allzuviel werden sie nicht herausschinden können. Auf dem Weg hinaus werden wir unsere Magazine leerschießen. Schnellfeuer mit allem, was wir haben, bis den Rohren die Munition ausgeht!«
    »Sir, wenn wir das …«
    »Ich weiß, dann dürfen wir sie später nicht mehr auf Raketenreichweite an uns heranlassen, weil wir uns dann nicht mehr verteidigen könnten.« Stanton schüttelte heftig den Kopf, nicht aus Ärger über Truscot, sondern wegen der Umstände, die ihm diese Handlungsweise aufzwangen. »George, wir können uns ohnehin kein längeres Gefecht gegen so viele Raketenwerfer leisten, ganz gleich, was passiert. Auf diese Weise können wir die Havies wenigstens in kürzester Zeit mit der maximal möglichen Wurfmasse traktieren, und das wird ihre Nahbereichsabwehr überlasten. Ein paar gute Treffer sollten wir da schon landen können.«
    Truscot überlegte einen Augenblick, dann nickte er. »Jawohl, Sir. Zielprioritäten?«
    »Wir halten uns an die dicken Brocken. Vermutlich könnten wir mehr Schlachtkreuzer zerstören, aber wenn wir einen oder zwo Superdreadnoughts schwer genug treffen, wird es leichter, das System zurückzuerobern, wenn Entsatz hier ist.«
    »Jawohl, Sir.« Nun klang Truscot schon ein wenig zuversichtlicher.
    »Admiral, ich habe den Premier«, meldete der Signaloffizier, und Stanton hob die Hand.
    »Einen Augenblick, Helen«, sagte er, den Blick noch immer auf Truscot gerichtet. »Sobald Sie mit Pete den Plan umrissen haben, lassen Sie ihn allein weitermachen und kümmern sich darum, daß die Zentrale Ortungsstation alle Ortungsplattformen vernichtet. Sagen Sie der Zentrale, daß sie die eigenen Selbstzerstörungsladungen gefälligst überprüfen sollen, bevor sie sich absetzen. Die Seeress und die Oracle werden abkommandiert; dann sollen sie die Leute aufnehmen und machen, daß sie das System verlassen, während der Rest von uns sich um die Havies kümmert. Ich möchte nicht, daß auch nur

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