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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Justizministerium, das für einen ganzen Planeten zuständig ist, ein riesiger, komplexer Organismus sein. Wie jeder respektable Dinosaurier braucht es sekundäre Gehirne im ganzen Körper, um überleben zu können.
    »Ich verstehe, Henry«, wiederholte er nach einem Augenblick. »Bitte danken Sie dem Councilman … und betonen Sie noch einmal, wie wichtig es ist, alles vertraulich zu behandeln.« Er lächelte ironisch. »Richten Sie ihm meinetwegen mein Bedauern darüber aus, daß ich immer wieder darauf herumreite, aber sorgen Sie dafür, daß er es kapiert.«
    »Zu Befehl, Euer Gnaden«, gab Prestwick zurück, und Benjamin nickte und trennte die Verbindung. Er bemerkte mit einiger Überraschung, daß er zum erstenmal seit der Katastrophe der Zukunft mit einer gewissen Zuversicht entgegenzublicken vermochte.
    Ein gefährliches Zeichen , mahnte er sich sofort. Jeder Verschwörer, der seinen Plan so weit vorantreiben kann, ist gefährlich. Seine eigenen Handlungsmöglichkeiten wiesen zu viele immanente Risiken auf. Fehler konnte er sich nicht leisten, erst recht keine, die aus Selbstzufriedenheit entstanden.
     
    »Willkommen an Bord der Terrible , Reverend Hanks.«
    »Ich danke Ihnen, Mylady. Wie immer freue ich mich, Sie zu sehen.« Hanks sprach absichtlich so, daß ihn die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften auf der Hangargalerie ebenso deutlich verstehen konnten wie Honor. Er zweifelte nicht im geringsten daran, daß die Navyangehörigen über den Einsturz der Kuppel ebenso entsetzt waren wie jeder einzelne Mensch auf dem Planeten. Die militärische Disziplin mochte von ihnen verlangen, es zu verbergen, aber sie waren Graysons, und vielen von ihnen mußten Zweifel an ihrer Admiralin gekommen sein. Der Reverend kannte sich mit der Natur des Menschen zu gut aus, als daß er dies irgend jemandem übelgenommen hätte, aber er wollte, daß die Herzlichkeit seiner Begrüßung Lady Harringtons in die Köpfe derer einsickerte, bei denen bereits Zweifel die ersten Wurzeln geschlagen hatten.
    »Wenn Sie mich in meine Kajüte begleiten wollen, Sir?« bat Honor.
    »Vielen Dank, Mylady. Es wäre mir eine Ehre«, antwortete Hanks. Während sie ihn zum Lifteingang des Hangars führte, betrachtete er ihr Profil. Sie sah besser aus, als er erwartet hatte, aber trotzdem hatte der Schmerz in ihrem Gesicht tiefe Spuren hinterlassen, und er verspürte großes Mitleid mit ihr. Seiner Kirche gehörte sie zwar nicht an, aber wie er den Schlüsselträgern bei ihrer Amtseinsetzung gesagt hatte, war sie eine gute und gottesfürchtige Frau, die etwas weitaus Besseres verdiente als das, was mißgünstige und ehrgeizige Männer ihr angetan hatten.
    »Protector Benjamin und seine Familie baten mich, Sie der Schuld zu versichern, in der sie bei Ihnen stehen – und ihrer Liebe«, sagte er, und sie lächelte ihn dankbar an, als sie in den Lift traten. Er wartete, bis die Türen sich geschlossen hatten, dann fuhr er fort. »Außerdem schickt der Protector Ihnen das hier, Mylady.«
    Er reichte ihr das Einberufungsschreiben. Sie musterte den schweren, offiziell aussehenden Umschlag. Er wartete, bis sie das Siegel brach und den Inhalt überflog. Dann hob sie den Blick und schaute den Reverend fragend an.
    »Die Kammer wird unruhig, Mylady«, erklärte er ruhig, »und es ist davon geredet worden, Sie … nun, es geht um ein Impeachment.« Ein wütendes Funkeln flackerte in ihren Augen auf – ein gesundes Zeichen , dachte Hanks und schüttelte den Kopf. »Bislang sind diejenigen, die Sie formell anklagen möchten, noch nicht zahlreich genug, Mylady, aber das könnte sich ändern. Der Protector hofft, durch einen persönlichen Appell das Impeachment abwenden zu können – und wenn das nicht hilft, wird er wenigstens einen Teil von Mr. Gerricks Entdeckung publik machen. Das Schwierige daran wäre«, sein plötzliches, ironisches Lächeln ließ ihn beinahe jungenhaft wirken, »gerade so viel zu enthüllen, daß es Ihnen hilft, ohne gleich offenzulegen, wen er genau der Sabotage verdächtigt.«
    »Wenn Sie meine Wortwahl entschuldigen, Reverend, aber das wäre ein beeindruckender Trick«, stellte Honor fest, und Hanks nickte.
    »Zweifellos, ja. Auf jeden Fall wünscht der Protector, daß Sie Mr. Gerrick als sachverständigen Zeugen mitbringen. Auch ich bin selbstverständlich zu der Sitzung geladen worden, worin ich Ihnen nur zu gerne meine bescheidene Unterstützung anbieten möchte.«
    »›Bescheidene Unterstützung‹?« stieß Honor hervor

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