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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verdutzt, und Marchant beugte sich vor.
    »Wenn sie echte Beweise hätten, Mylord, würden Mayhew und seine Speichellecker dann einen Moment zögern, öffentlich Anklage gegen Sie zu erheben?«
    »Und was, wenn er beabsichtigt, genau das bei dieser verdammten Geheimsitzung zu tun?«
    »Wenn er das im Sinn hätte, Mylord, würde er dann eine Geheimsitzung einberufen haben? Verstehen Sie, was ich meine? Die Geheimhaltung allein beweist schon, daß Mayhew nur eine Theorie haben kann. Der Haß auf Lady Harrington ist so immens, daß er niemals eine öffentliche Erklärung verzögern würde, wenn sie zur Entspannung beitragen könnte. Also will er die Theorien von Sky Domes – Theorien , Mylord – den Schlüsseln vorlegen.«
    »Er …« Burdette zögerte; seine Gesichtszüge waren wie festgefroren. »Ja«, murmelte er dann. »Ja, das ergibt Sinn, nicht wahr? Einen Beweis hat er nicht, aber er will auf Zeit spielen, um das Impeachment dieser Schlampe herauszuschieben.«
    »Ganz meine Meinung, Mylord. Solange Harrington noch die Immunität eines Gutsherrn besitzt, können keine Zivilklagen gegen sie vorgebracht werden. Mayhew kann sie eine Weile allein dadurch schützen, daß er die Vorladung zum Impeachment abwendet. Und auf mehr, Mylord, kann er im Augenblick nicht hoffen, da bin ich mir hundertprozentig sicher.«
    Burdette blieb einen Moment stehen und biß die Zähne fest zusammen, dann ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken. Eine Weile blickte er finster auf seine Schreibunterlage, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich fürchte, auf lange Sicht spielt das keine Rolle, Edmond. Wenn es ihm gelingt, das Impeachment zu verzögern – was ihm gelingen wird, wenn Gerrick und seine Leute tatsächlich herausbekommen haben, was wir getan haben –, dann wird man am Ende auch Beweise finden. Vielleicht ist man nicht in der Lage zu beweisen, wer die Sabotage verübt hat, aber man wird wissen, wonach man suchen …«
    »Aber wir müssen doch nur verhindern, daß Mayhew genügend Zeit gewinnt, um die Ermittlung durchzuführen, Mylord!« sagte Marchant gelassen. Burdette hob ruckartig den Kopf, und der Priester nickte. »Mylord, in wenigen Tagen wird es niemanden mehr interessieren, was wirklich geschehen ist. Dann spielt nur noch eine Rolle, daß wir ganz Grayson zeigen konnten, was geschieht, wenn man den Schlüssel eines Gutsherrn einer Frau in die Hände gibt. Dann brauchen wir das Impeachment gegen Harrington gar nicht mehr.«
    »Aber der Plan …« setzte Burdette an, doch Marchant unterbrach ihn erneut.
    »Ich kenne den Plan, Mylord, aber überlegen Sie doch weiter. Wenn Mayhew bereits einen greifbaren Beweis besitzt, dann muß der Plan, Harrington wegen Mordes zu belangen, scheitern. Aber wenn sie niemals vor Gericht gebracht wird, wenn weder sie noch Gerrick, der Planer der Kuppel, jemals die Gelegenheit erhalten, die Geschichte zu präsentieren, dann wird in den Köpfen der Menschen ihre Unschuld auch niemals erwiesen sein. Wenn Harrington niemals persönlich vor Gericht entlastet wird, dann werden viele Graysons – vielleicht sogar die meisten – niemals davon überzeugt werden, daß der Einsturz mit Absicht herbeigeführt worden ist. Ein Körnchen Zweifel wird übrig bleiben wie ein Senfsame. Selbst wenn wir diesmal keinen vollen Erfolg haben, brauchen wir doch nur dafür zu sorgen, daß wir nicht endgültig versagen. Wenn es an der Zeit ist, wird Gott den Samen Triebe schlagen lassen.«
    Burdette lehnte sich zurück und blickte Marchant dabei aufmerksam aus schmalen Augen an.
    Der Priester lächelte schmal. »Im Augenblick bedeuten nur zwei Menschen eine echte Bedrohung für den Willen Gottes, nämlich Gerrick und Harrington. Sie, und nur sie, sind der Brennpunkt, in dem Satan seine Horden sammeln kann, um Gottes Werk ungeschehen zu machen. Und wir, Mylord, wir wissen, wo sie sind – und wo sie in zwölf Stunden sein werden.«
     

26
    »Fertig, Jared?«
    »Nur eine Sekunde, Mylady. Ich … na endlich!« Lieutenant Sutton gelang es, die große Reisetasche zu schließen. Er schlang sich den Tragegurt über die Schulter. »Jetzt bin ich fertig, Mylady. Flaggleutnant meldet sich zum Geleitdienst.«
    Er grinste, und Honor schüttelte den Kopf. Jared zwang keine offizielle Aufgabe, heute abend mitzukommen, aber sie freute sich, daß er sich freiwillig gemeldet hatte. Adam Gerrick war schon mit seinem Minicomputer, Datenchips und einem Miniatur-HD-Gerät beladen, aber sie mußten noch einen kompletten Ausdruck

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