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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Dreiundfünfzig hier in dieser Kammer ermordet wurden. Zum ersten Mal, seit ich mich zurückerinnern kann, schäme ich mich, ein Grayson zu sein und eingestehen zu müssen, vom gleichen Planeten zu stammen wie die Männer, die aus Bigotterie, Intoleranz, Furcht und Ehrgeiz eine solche Untat planten!«
    Seine Wut traf sie wie ein Peitschenhieb, und nicht nur ein Gutsherr zuckte körperlich vor seiner Wildheit zurück.
    »Jawohl, Reverend Hanks ist ermordet worden. Der Anführer unserer Kirche und unseres Glaubens, der Mann, den die Vaterkirche zum Stellvertreter Gottes auf dieser Welt bestimmt hat, ist ermordet worden, und als wäre das nicht schlimm genug, sind die Motive für diese Untat fast noch schrecklicher als das Verbrechen an sich, denn er war gar nicht das Ziel des Anschlags! O nein, Mylords! Das eigentliche Ziel dieses hinterhältigen, feigen Attentats war eine Frau, eine Gutsherrin, ein Navyoffizier, deren Mut einmal unsere Welt vor feindlicher Eroberung gerettet hat. Bei dem Anschlag ging es in Wahrheit darum, eine Frau zu ermorden, die sich nichts weiter hat zuschulden kommen lassen, als viel besser zu sein, als es dieser Planet, wie er gerade bewiesen hat, jemals verdient hätte!«
    Benjamin Mayhews Zorn stand wie ein Schreckgespenst im Saal und schritt mit feurigen Krallen und Zähnen durch die Kammer. Dann schloß er die Augen und sog tief Luft in die Lungen. Als er weitersprach, war seine Stimme sehr, sehr leise.
    »Was ist aus uns geworden, Mylords? Was ist mit unserer Welt und unserem Glauben geschehen, wenn Graysons sich selbst einreden können, Gott riefe sie, eine makellose Frau zu vernichten, aus dem einfachen Grund, daß sie anders ist? Weil sie uns herausfordert, über uns selbst hinauszuwachsen, mehr und besser zu werden als wir sind, wie der Prüfer selbst es von uns verlangt? Welche Erklärung – welchen verständlichen Grund – können Männer anführen, die behaupten, den Herrn zu lieben, und doch den Mord an Kindern – unseren Kindern, Mylords! – benutzen, um eine Frau zu vernichten, die für unsere Welt nur Gutes getan und ihr eigenes Leben riskiert hat, um alle Kinder dieser Welt zu schützen? Sagen Sie mir das, Mylords. Um der Liebe des Gottes willen, dem zu dienen wir alle behaupten, wie konnten wir so etwas geschehen lassen? Wie konnten wir das zulassen?«
    Nicht eine Stimme antwortete. Nicht ein Wort wurde gesprochen, denn die Beschämung drang einfach zu tief. Bei aller Furcht vor den Veränderungen auf ihrer Welt und allem Groll über den Machtschwund waren die meisten in dieser Kammer anständige Männer, deren Grenzen ihnen durch ihren Werdegang anerzogen worden waren. Letztendlich entsprang ihre Verärgerung mit Honor Harrington und Benjamin Mayhew der Weise, in der sie und die Reformen des Protectors ihre Vorstellungen von angemessenem Sozialverhalten verletzten, und diese Vorstellungen beruhten auf den Regeln, die ihnen von Kindesbeinen an eingeschärft worden waren. Aber die Gutsherren waren schon lange keine Kinder mehr, und nun sahen sie durch die gnadenlose Optik der qualvollen Worte ihres Protectors sich selbst und schreckten zurück vor dem, was sie erblickten.
    »Mylords, am Dienstag abend stellte Reverend Hanks sich dieser Frage und beantwortete sie«, fuhr Benjamin leise fort, und als er Hanks beim Namen nannte, sah er, daß sich sein Schmerz auch in die Gesichter der Gutsherren eingrub. »Reverend Hanks wußte, daß Lady Harringtons Feinde vom Haß vergiftet sind, und er nahm die Pflicht, solche Verbrechen zu vermeiden, auf die eigenen Schultern. Und, wie es der Sohn des Prüfers in Zeiten der Not von uns verlangt, entschied er sich zu sterben, auf daß jemand anderes lebe. Als die Mörder, die Lady Harringtons Pinasse abgeschossen hatten, bemerkten, daß sie den Absturz überlebt hatte …« – als die Gutsherren die Bestätigung hörten, daß sie überlebt hatte, ging ein neues Raunen durch ihre Reihen, aber Mayhew ließ ihnen keine Zeit, darüber nachzudenken –, »griffen sie die Lady auf direktere Weise an. Sie waren entschlossen, die begonnene Untat zu vollenden, und fanden sie allein und schutzlos vor, denn sie hatte ihre Waffenträger davongeschickt, um jene zu retten, die noch im Wrack der Pinasse eingeschlossen waren.
    Aber sie war nicht ganz allein«, sagte Benjamin noch leiser, »denn als der Mann, der die Uniform ihrer Garde trug, sich ihr mit der Waffe in der Hand näherte, war Reverend Hanks bei ihr. Und als der Reverend begriff, was der Mann

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