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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einen Augenblick die Wasserfläche, dann drehte er sich um und blickte Stacey in die Augen. »Ich weiß es wirklich nicht, aber ich glaube, ich reise persönlich nach Silesia.«
    »Warum das?« fragte sie rasch und scharf, plötzlich besorgt. »Was könntest du vor Ort ausrichten, das du nicht auch von hier veranlassen kannst?«
    »Erst einmal verkleinere ich die Signalverzögerung um rund drei Monate«, antwortete er bissig. »Und dann solltest du selber wissen, daß nichts die direkte Begutachtung eines Problems aus erster Hand zu ersetzen vermag.«
    »Aber wenn du dich dort einmischst, könntest du selber gefangen werden – oder sogar getötet!« protestierte sie.
    »Ach was, das glaube ich nicht. Wenn ich überhaupt reise, dann mit der Artemis oder Athena «, versicherte Hauptmann ihr, und seine Tochter verstummte nachdenklich. Die Artemis und die Athena waren zwei Passagierschiffe der Atlas -Klasse und fuhren unter Hauptmanns Flagge. Die Atlas -Klasse besaß nur minimale Frachtkapazität, war dafür mit militärtauglichen Impellern und Trägheitskompensatoren ausgestattet und bot damit die ideale Möglichkeit für Zivilisten, rasch zwischen den Sternen zu reisen. Weil die Artemis und die Athena eignes für Reisen nach Silesia gebaut wurden, waren sie mit leichten Raketenwerfern bewaffnet. Ihre Geschwindigkeit und die Fähigkeit, sich gegen ein durchschnittliches Piratenschiff verteidigen zu können, machten sie enorm beliebt bei allen, die sich ein Ticket leisten konnten. »Also gut«, stimmte Stacey nach einem Augenblick zu. »Ich glaube, dann bist du sicher genug. Aber ich komme mit.«
    »Wie bitte?« Ungläubig starrte Hauptmann seine Tochter an, dann schüttelte er unnachgiebig den Kopf. »Auf keinen Fall, Stace! Einer von uns muß zu Hause bleiben und auf den Laden achtgeben, und ich will einfach nicht, daß du dich in Silesia herumtreibst.«
    »Erstens«, erwiderte sie, ohne auch nur einen Zentimeter zurückzuweichen, »bezahlen wir extrem kompetente Leute extrem hoch allein dafür, daß sie ›auf den Laden achtgeben‹, Daddy. Zweitens: Wenn es sicher genug ist für dich, dann ist es auch sicher genug für mich. Und drittens geht es um Captain Harry.«
    »Hör zu«, sagte ihr Vater eindringlich. »Ich weiß, was du für Captain Sukowski empfindest, aber du kannst nichts tun, was ich nicht ebenfalls tun könnte. Bleib zu Hause, Stace. Bitte. Laß mich die Sache erledigen.«
    »Daddy …« Stahlharte braune Augen bohrten sich in blaue, und Klaus Hauptmann verspürte ein flaues Gefühl im Magen. »Ich gehe, Daddy. Wir können uns darüber streiten, so lange du willst, aber am Ende gehe ich doch.«
     

16
    Als es klingelte, blickte Honor von ihrem Buchlesegerät auf. MacGuiness betrat das Arbeitszimmer und wollte zum Comterminal gehen, aber dann klingelte es erneut, diesmal jedoch mit dem Zweiklang einer dringenden Nachricht, und Honor schob das Lesegerät beiseite.
    »Ich gehe ran, Mac«, sagte sie und stand rasch auf. Nimitz, der auf seinem gewohnten Ruheplatz lag, hob den Kopf. Honor spürte sein plötzliches Interesse, aber sie nahm sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken, und drückte auf die Annahmetaste. Sie öffnete den Mund, aber Rafe Cardones begann bereits mit ungewohnter Eile zu sprechen, noch bevor sich sein Bild stabilisiert hatte.
    »Ich glaube, wir haben unseren ersten Kunden, Ma’am. Ein Bogey verfolgt uns von achteraus unten mit einer Aufschließgeschwindigkeit von neunhundert Kps, und er beschleunigt stark; die Taktik sagt, mit dreihundert Ge. Noch liegt er eins Komma sieben Millionen Kilometer zurück. John meldet, wenn er uns in etwa neunzehn Minuten eingeholt hat.«
    »Und Sie haben ihn gerade erst geortet?«
    »Jawohl, Ma’am.« Cardones grinste wie ein Haifisch. »Anzeichen von ECM haben wir nicht bemerkt. Sieht aus, als hätte er mucksmäuschenstill gelauert und gerade erst den Antrieb aktiviert.«
    »Verstanden.« Honor setzte das gleiche Lächeln auf wie ihr I.O. »Masse?« fragte sie.
    »Nach der Impellersignatur etwa fünfundfünfzig Kilotonnen, meint Jenny.«
    »Gut, gut.« Honor rieb sich einen Moment lang die Nasenspitze, dann nickte sie heftig. »Also gut, Rafe. Befehlen Sie Klar Schiff zum Gefecht. Susan und Scotty sollen die Enterkommandos fertigmachen, LAC-Flottille Eins startet auf mein Kommando. In fünf Minuten bin ich auf der Brücke.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Der Gefechtsalarm heulte bereits los, kaum daß Honor die Verbindung getrennt hatte, und Nimitz

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